Pfarre Donaustadt

Von weitem sieht man sie schon. Fährt man mit dem Auto von der Reichsbrücke Richtung Zentrum liegt dieses Schmuckstück zur Linken. Dutzende male habe ich sie über diesem Weg (im doppelten Sinne) schon von der Ferne gesehen. Jetzt habe ich dieses Gebäude endlich vom Nahem inspiziert und ich war überwältigt…
Plätze um Kirchen sind für mich magische Energie-​, Kraftfelder. Vor allem wenn mich die Kirche, der Dom, die Pfarre optisch anspricht. Wie bei den Menschen gibt es bei Gebäuden alle möglichen Eigenschaften zu finden, für mich sind sie zu Stein, Holz, Beton, Glas gewordene Menschen. Es gibt Bauten, welche so häßlich sind, dass man glaubt Medusa würde vor einem direkt stehen. Die Pfarre Donaustadt ist für mich das genaue Gegenteil von Medusa, eher Aphrodite oder Venus mit einem Schuss Jupiter oder Zeus. Sie wirkt irgendwie zierlich und fragil und doch mächtig und maskulin. Ich wünschte ich hätte die technischen Ausdrucksmöglichkeiten, das know how eines Architekten um diese Kirche präzise beschreiben zu können. Mir fehlen sämtliche Fachwörter um den Leser diese schönheit im Detail näherbringen zu können. Für mich wirkt diese Kirche wie ein Hybrid aus säkularer, profaner Burg und sakralem Gotteshaus. Aber auch der Innenraum ist überwältigend und geschmackvoll, die Gämälde, die Figuren, der Schrein, der Altar wirken überhaupt nicht kitschik, sind dezent und sparsam eingesetzt, man fühlt sicht nicht erschlagen, sondern verzaubert.
Die Messen zelibriert angeblich ein älterer italienischer Pfarrer, vielleicht werde ich einmal einer beiwohnen. Dieser Diener des Herrn und seiner Schäfchen soll etliche soziale Initiativen schon ins Leben gerufen haben, er soll sehr beliebt sein, vielleicht ist er ja neben dem neuen Papst ein modederner Franz von Assisi…