Pankahyttn

Es war ein ganz schön langwieriges Hin und Her, bis die Pankahyttn tatsächlich realisiert wurde. Bei den Grünen sind die Damen und Herren der Neubaugassenpunks eingefallen um Wohnraum zu fordern. Gar keine schlechte Idee, denn bei jeder anderen Partei wären sie innerhalb kürzester Zeit mit Polizeigewalt «entfernt» worden. Nicht so hier– hier wurde gemeinsam nachgedacht und koopoeriert. Und so bekamen sie schliesslich ihre Hyttn.
Auch heute, drei Jahre später, sind die Gemüter teilweise noch ganz schön erhitzt, und es gibt viele Menschen die die ganze Sache ganz und gar nicht leiden können (meist sind das nicht jene, die in der unmittelbaren Umgebung wohnen und betroffen wären von diesem Sozial-​Projekt). Mit der neuen Ausstellung treten sogar im Standard-​Forum, wo sich sonst eher die toleranteren Leute rumtreiben, die Urängste vom sozialen Verfall zu Tage…

Die Pankahyttn ist eigentlich kein besetztes Haus im klassischen Sinn. Zumindest wird es eher als Sozialprojekt der Stadt Wien präsentiert, das den Neubaugassenpunks ein Haus samt Sozialarbeiter zu Verfügung gestellt hat. Wie auch immer das renovierungsbedürftige Gebäude ist mittlerweile zu was ganz Herzeigbarem geworden. Es gibt schöné Toiletten und momentan eine Austellung zu «Punk in Wien», die ganz sehenswert ist.
Zu diesem Anlass gibt es auch jedes Wochenende Filmscreenings, Konzerte und ähnliches und eine geöffnete Kneipe, die richtig schön punkig ist, ohne großen politischen Anspruch. Hier kann man billiges Bier trinken, Dart spielen und Punkmusik hören ohne vorher an einem Plenum teilnehmen zu müssen.

Vor mittlerweile fast drei Jahren — im Dezember 2010 große 3-​Jahres-​Party — wurde die Pankahyttn in der Wiener Johnstraße zum anfänglichen Leidwesen der im Umkreis lebenden Menschen errichtet. Es gab auch hitzige Diskussionen unter den österreichischen Parteien, weil man die Punks (oder Panx) versucht, wegzusperren. Am Beginn gab’s auch noch einen Container vor dem Haus, der die interessierte Bevölkerung über das «Programm» oder Projekt oder was auch immer aufklärte.
Mittlerweile ist die Pankahyttn sogar ein kultureller Austauschplatz geworden mit eigenem Kulturangebot (Ausstellungen, Trinkabende, Sonntagsnachmittagsfrühstücke,…). Vor einem guten Jahr hab’ ich dort noch in der Nähe gewohnt und bei abendlichen Spaziergängen von der U3 Johnstraße nach Hause bin ich dort immer vorbeigegangen. Zigaretten wurde mir freundlich und höflich abgeschnorrt, dafür wurde ich auch auf ein Dosenbier eingeladen, was echt sehr nett war. Sollte wirklich bald mal wieder hinschaun!