Kühner

Sooooo viele schöné Sachen gibt es versteckt zwischen Hof und Judenplatz, ich hab meinen Augen kaum getraut!
Egal ob Möbel — die sich eher im Landhaus-​Stil halten, oder Schnickschnack für die Wohnung — es gibt viel zur Auswahl und preislich ists auch nicht lächerlich teuer.
Ich hab mir zwei kleine Gewürzgläschen geholt (weil hübsch und um die Hälfte billiger als die Babette’s Dosen) und wurde drinnen vom unglaublich braven Geschäfts-​Hund überrascht, der mit treuherzigstem Blick der Verkäuferin mitgeteilt hat, dass jetzt dann bald Futterzeit ist. Entzückend — und für die, die so eine Hundeüberraschung gern vermeiden würden, gibts ein Schild beim Eingang :)
Außerdem war das Service wirklich nett: eine Auflaufform die ich schön fand wurde extra noch abgemessen und war mir zu groß, dann wurde nach Ersatz gesucht und da sich nichts wirklich fand, auch noch andere Tipps gegeben — echt toll!

Einrichtungshäuser sind gefährlich für mich. Ich finde mir immer viel zu viel und gebe massenweise Geld aus. Sachen, die man zwar nicht braucht, an die man überhaupt nicht denkt, dass man sie je brauchen könnte, werden im richtigen Geschäft plötzlich zu Dingen, die man unbedingt haben muss und bei denen man sich fragt, warum man überhaupt ohne sie überleben konnte.
Daher hab ich mir angewöhnt, nur noch in die Auslagen zu schauen.
Das hab ich auch beim Kühner versucht, aber erfolglos. Es war einfach zu einzigartig, zu viele Sachen haben mich von der Auslage her schon angelacht. Daher bin ich hinein und hab nun wieder ein neues «da muss ich öfters mal hinschauen» Einrichtungsgeschäft auf meiner Liste. Meine Wohnung wird’s mir danken, mein Konto eher nicht. Aber unter uns, eigentlich ist mir die Wohnung sowieso lieber.
Wenn man in das Geschäft Kühner hineinkommt hat man eher das Gefühl man ist in einem Bauernhof gelandet als in einem Einrichtungsgeschäft. Nicht, dass es verstaubt und alt war und nach Kuhstall roch. Überhaupt nicht, es war alles aus angenehm warmen Holz, verwinkelt und am Ende ein großer Tisch — eben wie in einer Bauernstube– wo die Chefin (nehm ich zumindest mal an) Platz genommen hatte und Bestellungen durchführte.
Man fühlt sich wohl hier, heimelig. Es ist gemütlich. Eigentlich könnte man genauso gut Kaffee und Kuchen nebenbei verkaufen, wohlfühlen würde man sich hier auch für längere Zeit.
Da es nicht so ist schlendert man durch den Raum, so ist es ja auch gedacht. Mehr als diesen Raum gibt es auch nicht, wie gesagt, klein, gemütlich und heimelig Die Waren sind im Geschäft verstreut und manchmal hat man Probleme, dieses Stück, das man da eben noch gesehen hat, wieder zu finden.
Laubsägearbeiten, Schlüsselboards, Willkommensschilder, Decken, Blechfiguren, Seife, Keramik oder Textilien verschiedener Art. Einiges ist im typischen Bauernhofstil, was mir nicht so zusagt, aber vor allem die Kleinigkeiten gehören eindeutig zu den Dingen, die man unbedingt haben muss!