Der Khlelsplatz taucht ganz unerwartet im 12. Bezirk auf. Eben noch glaubte man sich in der trostlosen Peripherie und Stadtrandwüste zwischen Hochhäuser verloren und nun ist man inmitten einer idyllischen Dorflandschaft gelandet. Im Dreieck gruppieren sich auf dem Khleslplatz eine Kirche und mehre schöné Landhäuser. Ein Heuriger ist auch gleich in der Nähe. Leider war die Kirche schon geschlossen und entzog sich daher meiner Betrachtung. Dafür entdeckte ich hinter einem Zaun einen verwilderten Garten. Wer wohnt hier eigentlich, dachte ich mir. Alles sah leer und verlassen aus. Romantische Gefühle stiegen in mir auf. Vergessen war die raue Welt des 12. Bezirks. Hier zu wohnen, in der Stadt und doch wie mitten auf dem Land? Wäre das nicht schön? Wäre das nicht idyllisch. Diese Gedanken hat wohl jeder Großstadtbewohner, für den das Land eine ideale Projektionsfläche seiner unerfüllten Wünsche darstellt.