Was den Westen Wiens angeht verlasse ich mich kulinarisch auf Unilocal,denn ich kenne mich hier schlecht aus. So wurde ich beauftragt, einen guten Heurigen in der Umgebung zu finden und bin dann auf das Fuhrmannhaus gestossen. Es handelt sich offenbar um eine Traditionseinrichtung im 14ten, schon recht weit draussen auf der endlosen Linzerstrasse. Von draussen fährt man leicht vorbei, denn das Lokal gibt sich unauffällig. Schon beim Eintreten ändert sich das allerdings, ein schöner Innenhof erwartet einen, der teilweise tief überdacht ist, sodass man auch bei durchschnittlichen Temperaturen draussen sitzen kann ohne zu frieren. Die Bedienung ist resch aber so gehört sich das beim Heurigen nun einmal. Essen holt man selbst vom Buffet, das zwar nicht wahnsinnig umfangreich ist, dafür passt aber die Qualität bei wirklich jeder Speise(wir haben fast alles durchprobiert). Preislich ist das ganze sehr zivilisiert angesiedelt, ein Besuch kann also wirklich empfohlen werden.
Michael D.
Classificação do local: 4 Wien, Österreich
Das Fuhrmannhaus in der Linzer Straße ist sowohl gemütliche Weinschenke, wie auch uriger Heuriger und interessantes Eventlocation. Wer gern gemütlich zusammensitzt, ein erstklassiges Heurigenbuffet bzw. feine Schmankerln, guten Wein und Bier liebt, ist hier richtig. Im Sommer kann im Innenhof gemütlich auf Holzbänken im Freien gesessen werden. Das ist die eine Seite des Fuhrmannhauses. Die andere ist der wöchentliche Markttag am Mittwoch sowie ein Mal im Monat Bauernmarkt mit Kunsthandwerk. Da finden sich immer wieder Leckereien und auch ausgefallene Geschenke. Doch wird im Fuhrmannhaus auch auf Kultur Wert gelegt. Lesungen, Konzerte und insbesondere Jazz bereichern den Bezirk. Schon legendär sind die Konzerte des ehemaligen Mungo Jerry Frontman Ray Dorset(Mungo Jerry = In the Summertime) mit dem begnadeten Jazzdrummer(und Privatbestattungsunternehmer) Heini Altbart. Da rockt die Linzer Straße. Ein Besuch lohnt sich also immer. Das Monatsprogramm ist — auch schon irgendwie cool — auf einem Blatt Papier in den Fenstern zum Gehsteig angeschlagen. Für an Geschichte Interessierte bietet das Fuhrmannhaus eine interessante Vergangenheit: Der Reis an diesem Architekturjuwel ist nicht nur das, was auf den ersten Blick für den Betrachter ersichtlich ist, sondern die unzähligen baulichen Schichten des Gebäudes. Die Fassade des Gebäudekomplexes stammt aus der Zeit um 1687, wie auch auf den schmiedeeisernen Gittern im Stiegenhaus ersichtlich ist. Auf dem ehemaligen Dorfgebiet von Hütteldorf(früher Utendorf) stand aber schon im Mittelalter das Fuhrmannhaus, welches als«fester Sitz» als Zufluchtsort für die Bewohner des Gebiets an der Furt am Rosenbach diente. Das ursprüngliche Gebäude fiel den Kriegswehen in der Zeit der Türkenbelagerung zum Opfer. Ende des 17. Jahrhunderts ging der Gebäudekonplex dann in den Besitz des Barnabiten Ordens ein, der die Bausubstanz auch erneuerte und den Hof erweiterte. Über hundert Jahre versorgte der Wirtschaftshof die Mönche der Ordenskirchen in St. Mariahilf und St. Michaela. Ein kleines Detail am Rande — die Barnabitengasse bei der heutigen Pfarre Mariahilf wurde nach dem Orden der Barnabiten benannt. Nach einigen Besitzwechslen kaufte dann Friedrich Graf von Schwarzenberg 1811 das Fuhrmannhaus, seit dem Jahr 1840 ist es im Besitz der Familie Fuhrmann, die der Geschichte des Hauses akribisch nachgegangen ist.