Fairkleidung

Wenn sich Wien nach bio und fair sehnt, dann schaut es oft entweder nach Skandinavien oder nach Holland. Oder bleibt in Wien und sucht nach kleinen alternativen Labels, die aus biologischen, fair gehandelten Stoffen produzieren. So ist die Idee von fairKLEIDUNG entstanden, einem unpretentiös aussehenden Laden am Anfang der Kettenbrückengasse — ein bisschen Shop, ein bisschen Werkstatt. Aus dem Schaufenster lachen einem die bunten Kleider von bloempje entgegen. Bloempje ist Niederländisch für «Blümchen»: die holländische Designerin Liesbeth Caestecker bietet in Wien handgefertigte Mode für Kinder von 0 bis 4 Jahre aus bunt gemusterten Stoffen, die zum Teil aus den 50er bis 70er Jahren stammen. Der erste Vintage-​Eindruck täuscht also nicht.
Soweit die Baumwolle. Die gestrickten, patchworkartigen Kleider von natural dots (sichtbare Nähten, mit feinen Ringen gemustert) finde ich einfach wunderschön. Weniger auffällig, aber ebenfalls nett sind die Kreationen von Mädchenwald und Buntwäsche. Es bleibt oft beim Schauen, obwohl ich meine Tochter gerne in «natural dots Look» sehen würde. Wie Basti schon schrieb, es stellt sich die Frage nach dem angemessenen Preis für faire Kleidung. Die Antwort darauf ist alles andere als einfach, weil viele Faktoren — biologischer Anbau, faire Bezahlung der Produzenten — berücksichtigt werden müssen. Hinzu kommt die handwerkliche Anfertigung. Schwierig. Schön sind diese Kleider allenfalls. Zumindest einige davon könnten in dieser Form nach industriellen Methoden nicht hergestellt werden.

Im «Fairkleidung» bietet die Besitzerin Margaret Zeiner vor allem Unterwäsche, Bodys und Kleidung für Kinder an. Im Angebot sind Wiener Labels wie Babü, Wäsche Wien und Mädchenwald, die garantieren, dass die Baumwolle naturbelassen bzw. biologisch kontrolliert ist. Was natürlich gut ist für die zarte Babyhaut.
Dazwischen ist manchmal auch ein bisschen Kleidung für die Mama dabei, zum Beispiel Röcke mit schönem Aufdruck oder aufgenähtem Design
Alles ist schön farbenfroh hier. Die Auswahl klein, aber fein. Schaut man zum Schaufenster hinein, hat man auch gleich einen Blick auf die Nähmaschine.
Insgesamt ein Laden, den man unterstützen sollte: Faire Produkte, lokale Labels, liebevolles Design.

Das «Fairkleidung» bietet Babykleidung und auch ein wenig Damenmode aus biologisch vertraeglicher Produktion. Die Farben der Kleidung sind dadurch vielleicht nicht so schrill wie etwa Vergleichbares in Boutiquen auf der Mariahilferstrasse, dafuer kauft man sich nebenbei noch ein gutes Gewissen. Dieses gute Gewissen hat aber seinen sehr stolzen Preis, hat man nicht gerade im Lotto gewonnen, ist es quasi nicht leicht in etwas groesseren Mengen fuer sein Kleines einukaufen, ein normales T-​Shirt kostet im Schnitt etwa um die 30 Euro.
Ich sage es jetzt mal so: Die Differenz aus Herstellungspreis von normalen Babygewand und biologischen Gewand spiegelt dieses Preisverhältnis sicher nicht wider.
Manchmal gibt es einen kleinen Ausverkauf, wo lagernde Stuecke etwas billiger verkauft werden, die wahrscheinlich beste Moeglichkeit hier einzukaufen.