Dreifaltigkeitskirche der Minoriten in Wien

Die Dreifaltigkeitskirche unterscheidet sich von den anderen Kirchen, über die ich bis jetzt geschrieben habe. Nicht in Größe, vielleicht in Prominenz, denn so bekannt wie eine Karlskirche oder sogar eine Franziskanerkirche ist sie nicht. Wobei, vorbeigegangen sind sicher schon viele. Denn sie liegt an der Straßenbahn 43 und 44, zwischen Landesgerichtsgasse und Lange Gasse. Genau, an der Strecke, die man zum AAKH zurücklegt.
Der Unterschied liegt aber auch nicht wirklich im Optischen, sondern eher im Gefühl. Ich kam mir vor wie in einer Kirche, nicht wie in einem Ausstellungsstück. Obwohl ich jetzt nicht so der große Anhänger der katholischen Kirche bin habe ich einen Unterschied gespürt. Hier war es echter, unverfälschter. Hier war der Glaube stark. Das war — eigentlich ist– eine aktive Kirche, kein Relikt aus vergangenen Jahrhunderten. Dieses Gefühl wurde noch verstärkt durch den Kreuzgang. Durch diesen betritt man das Kirchenschiff. Dieser war nämlich voll von kleinen Marmortafeln. Die frühersten, die ich gesehen habe waren aus dem Jahr 1901, die spätestens so um 1970. Alles Dankestafeln. Für die Hilfe, für das eine oder andere Wunder. Das hat mich wirklich beeindruckt.
Am Eingang zur Kirche hing ein Zettel, gerichtet an die Besucher oder die Gläubigen. Wieder mit einem sehr ausdrucksstarken Text, der jeden Hilfe Suchenden sicher ansprechen wird. Der ging dann folgendermaßen:
«Die Kirche ist geöffnet. Sie sind eingetreten und schauen sich in der Kirche um. Sie wollen die Kirche besichtigen, wollen still sein und den Raum auf sich wirken lassen, wollen nachdenken und sich sammeln, wollen beten, ihre Fragen und Zweifel loswerden, wollen mit Gott Zwiesprache halten.
Die Kirche ist geöffnet, das bedeutet, dass der Herr der Kirche für Sie offen ist. Er ist für Sie da. Er ist ansprechbar. Er hat Zeit für Sie. Die Kirche ist geöffnet. Alles in ihr möchte zu Ihnen sprechen. Sie brauchen nur Ihre Augen, Ihre Ohren oder Ihr Herz aufzumachen. Der Kirchenraum beginnt zu erzählen, wenn Sie nur zuhören und die Augen wandern lassen: vom Kreuz auf dem Altar über den Altar in der Mitte der Kirche über die Kanzel zum Taufstein. Und Sie dürfen mit Ihren Augen durch die Kirche streifen, und Sie bleiben haften an den Farbfenstern, den Säulen, den Bildern, den Kunstwerken, dem Orgelprospekt. Wer Augen hat zu sehen, und wer Ohren hat zu hören, der kann sich der Sprache der Kirche nicht entziehen. Die Kirche ist geöffnet. Dazu haben unsere Vorfahren die Kirche gebaut, dass Menschen kommen, sich einfinden und darin Platz nehmen. Dazu haben unsere Vorfahren viel Zeit, Geld und Kraft investiert, dass Sie jetzt darin zur Ruhe kommen, dass Sie Heimat finden können. Heimat bei ihm, dem Herren der Kirche, Jesus Christus. Die Kirche ist geöffnet, damit Sie wieder getrost und durch Gottes gute Botschaft in Ihren Alltag zurückgehen können. Gehen Sie dann mit Gottes Segen und Geleit»
Vielleicht merkt man durch diesen Text den Unterschied. Irgendwie motivierend finde ich. Für alle, die den Text übersprungen haben eine Kurzzusammenfassung: diese Kirche lädt die Menschen ein, ob überzeugt, ob gläubig oder nicht. Sie hat ihre Türen offen stehen, verlangt keinen Eintritt und versucht, die Menschen zu motivieren, doch hineinzukommen und es einfach auszuprobieren.
So hab ich es zumindest aufgefasst — und die vielen Dankestafeln und Einträge im Gästebuch bestätigen, dass es auch einigen geholfen hat. Naja, für sowas gibt es ja eigentlich Kirchen. Viele haben das aus den Augen verloren, diese hier nicht. Das macht sie für mich besonders und erwähnenswert.

Die Dreifaltigkeitskirche der Minoriten in Wien befindet sich auf der Alserstraße. Diese Kirche ist für mich erwähnenswert, da sie wunderschön hell ist und sich mitten in der Stadt gegenüber dem Alten AKH in voller Pracht präsentiert! Sie wurde bereits im Jahr 1203 vom heiligen Franz von Assisi gegründet. In Wien nennt man diese Kirche auch «Alser Kirche». Der Stil ist Frühbarock. Wunderschön die 2 Türme dieser Kirche. Ich fahre so oft hier vorbei, aber eigentlich ist mir erst jetzt bewusst geworden wie schön und vor allem wie groß diese eigentlich ist. Diese beruhigende Wirkung von Kirchen beeindruckt mich. Auf jeden Fall ansehen!