Café Bar Metro

Weil ein Streifzug durch andere Bilderwelten immer wieder Fragen zurück lässt, die man gerne in der Realität durchdiskutieren möchte, beziehungsweise man den gewonnenen Eindrücken gerne ein eigenes Kleid zurechtschneidern möchte, bietet sich nach einem Kinobesuch ein kurzer — oder auch weniger kurzer — Abstecher in ein Café immer wieder an. Zum Ausdeuten. Zum Anreichern. Zum Weiterweben.
Im Falle des altehrwürdigen Metro-​Kinos in der Johannesgasse, diesem Schmuckstück eines historischen Lichtspieltheaters, braucht der Filmtheoretiker erst gar nicht die Schritte zu zählen. Nur die alten Türen zum hauseigenen Café im Obergeschoß öffnen (da ist es ruhiger als unten) und sich in eine der nostalgischen, gepolsterten Sitzschalen fallen lassen — behutsam! Denn Authentizität und viele Jahre haben auf dem 1950er-​Mobiliar bereits Platz genommen.
Umringt von klassischer Filmcafé-​Deko wie Scheinwerfern und Kinoplakaten lässt es sich im Schein der kristallenen Wandluster bei einem Zweigelt oder einem Orangenpunsch atmosphärisch plaudern. Wer will, bestellt eine Metro-​Platte mit gefüllten Weinblättern, Oliven und Hummus (6,90 EUR) oder eine Ruccola-​Schafskäse-​Baguette (3,90 EUR) dazu.
Zuweilen etwas laut aufgedreht ist die Musik, die Playlist recht abenteuerlich. Nirvana (die Verehrung von Kurt lässt sich hier bei einem Blick auf die Wand leicht erahnen) trifft auf Dance– und Popseichtigkeiten.
Doch abgesehen davon ist das Café Metro ein guter Ort für das Danach — wenn man schon mal dort ist. Und gerade in Hinblick auf die Schönheit des Metro-​Kinos lässt man an diesem Ort gerne mehr Zeit verstreichen.