Cafe am Eck

Puh, naja. Nicht das, was ich erwartet habe! Als Karmeliterviertel-​Neuling bin ich öfter am Café am Eck vorbeiflaniert und dachte mir jedes Mal: Das sieht aber nett aus, da sollte ich mal hin. Hat dann ein wenig gedauert, aber als ich mich dazu überwand, wurde mir schnell bewusst: Jung, studentisch und hipp ist hier nur die schöné rot-​schwarze Fassade. Dahinter verbirgt sich ein, nun, traditionelles Wiener Beisl. Soll heißen: Stammgäste, die an der Theke sitzen und einen durch den dichten Rauch skeptisch anblicken. Zu wenig Licht, zu viele dunkle Ecken, alte Einrichtung.
Urig, durchaus, und auch spannend. Die Bedienung war nett, der Kaffee billig und sogar sehr gut. Aber trotzdem ein leichter Schock, wenn man feststellen muss, dass die eigenen Erwartungen sich so überhaupt nicht erfüllen.

Das Zielpublikum kommt eher nicht aus dem studentischen Alter. Dennoch haben wir uns eines abends zufälligerweise hinein verirrt und hatten dann einen überraschend witzigen Abend mit der Kellnerin und den Gästen. Die Musik stammt aus einem «Ghettoblaster» und klingt in die volkstümliche Richtung. Da an diesem Abend ein ziemlich starker Regenschauer über die Stadt zog, verköstigte uns die Wirtin mit sehr günstigen Bieren und als Gesprächsthema hatten wir alles über das man reden kann.
Die Stammkundschaft freute sich darüber das sie ihre Geschichten Fremden erzählen konnten, wir freuten uns über die Geschichten die zum Teil wirklich originell waren und die Wirtin freute sich über einen guten Umsatz. Somit war es für jeden ein Erfolg. Bewusst werde ich dieses Beisl eher nicht anstarten, doch wenn es wieder regnen sollte und wir zufälligerweise in der Nähe davon sind, dann freue ich mich schon wieder auf die netten Diskussionen.