Brot & Salz

Brot und Salz werden traditionell für den Einzug in eine neue Wohnung geschenkt. Denn als notwendige Kraftspender sollen sie für viel Reichtum, Gesundheit und eben insgesamt einen guten Start sorgen. Brot und Salz sind also Dinge, die man jenen Leuten mit auf den Weg gibt, mit denen man es gut meint. (wer erinnert sich noch an das Märchen, in dem die Königstochter ihren Vater «so sehr wie Salz liebt»?)
Das Brot&Salz schließt sich mit seinem Ladenkonzept an diese Konnotationen an. In diesem kleinen Laden in der Gumpendorferstraße gibt es viele nette Dinge, die man verschenken und damit garantiert eine Freude machen kann: Wandsticker, Ohrringe, Kissenbezüge, Taschen, Buttons usw.
Alles ein bisschen verspielt und mit Augenzwinkern — wie zum Beispiel die Tasche aus Kunstgras oder die Briefmarken-​Ohrringe.
Das Brot&Salz ist ein Sammelsurium von kleinen Labels, die Selbstgemachtes, Kreatives produzieren. Und da das Ganze liebevoll ausgewählt wirkt und die Ladenbesitzerin sehr sympathisch ist, geht das Konzept meiner Meinung nach auf.

In der Gumpendorferstraße passiert derzeit ziemlich viel. Sie ist nicht minder lang als die Mariahilfer Straße, aber nicht so einfältig wie die Wiener Einkaufsmeile Nummer eins. Ein langer Spaziergang vom Gürtel bis zum Getreidemarkt bietet sich als gesunde Alternative zur besagten Einkaufsstraße. Man könnte es Entschlackungskur nennen — wären Entschlackungskuren etwas Tolles. Etwas von diesem Prinzip hat aber schon, meine gesunde Alternative.
Da, wo die Gumpendorferstraße schön langsam beginnt, wie ein gemütlichkreatives Wohnzimmer auszusehen, ist das kleine «Brot & Salz» zu Hause. Es geht ums Schenken und darum, dass tief verwurzelte Überzeugungen à la «jeder freut sich am meisten über Geld» einfach Quatsch sind. So erklärt Christine Bertl auf der Homepage ihres Shops, was hinter der Idee steckte, in der Gumpendorferstraße einen winzigen Laden mit ausgesuchten Geschenkideen zu eröffnen. Ihre Geschenkideen positionieren sich ganz deutlich im Design– und kunsthandwerklichen Bereich. Eigene Kreationen mischen sich unter diejenigen von eingeladenen Designern. Es sind kleine Geschenke zum Tragen, zum Lesen, zum Schmunzeln, zum Lachen… Genauer: Taschen von Vivibag, Schmuck von Violettsays (die Damen mit den frechen Sprüchen) und Milchring, witzige Sprüche für Freundinnen, Mamas und sonstige Gleichgesinnte, Wandtattoos, rosarote Brillen für den über alles geliebten Menschen, Fingerkuppen und Saatgut für den grünen Daumen und vieles mehr.
Wie es zum Namen «Brot & Salz» gekommen sei, erklärt wiederum Christine Bertl auf der Homepage: die Symbole für Freundschaft, Fruchtbarkeit und Beständigkeit habe sie zu den Symbolen für das «Urschenken» gemacht. Nette Einstellung. Wien wimmelt vor Geschenkboutiquen, aber das Schenken stellt für die meisten Menschen nach wie vor eine Qual dar. Da hat Christine Bertl schon Recht: mit dem Schenken dürfte bisher vieles schief gelaufen sein… Daran möchte sie nun was ändern.