Kurt Mühlenhaupt Museum

Lohnt einen Besuch. Sehr familiär. Tolle Bilder. Man kann auch Kaffee und Kuchen bekommen.

Einige haben den Maler Kurt Mühlenhaupt einen modernen Zille genannt. Der Vergleich hinkt, denn stilistisch sind sich «Pinselheinrich» und Mühlenhaupt überhaupt nicht ähnlich. Jedoch die Nähe zum Volk kennzeichnete beide Künstler.
Mühlenhaupt nannte sich einen «Maler der Liebe». Sicherlich auch aus Liebe zu den Menschen schuf er einen öffentlich zugänglichen Wohn– und Atelierhof in Bergsdorf, der nach seinem Tod 2006 zu einem Museum mit seinem Nachlass wurde. Aber nicht nur das. Der alte Vierseithof der Grafen von Eulenburg wurde durch Mühlenhaupt und seine letzte Frau Hannelore seit 1990 wunderschön saniert und zu einem Kulturzentrum ausgebaut, in dem nicht nur Mühlenhaupts in naivem Stil gemalten Bilder zu sehen sind, sondern auch im Freien seine Keramik– und Bronzezwerge, die der Maler bereits in seiner Zeit in Kreuzberg modellierte, damit er immer Gesellschaft hatte. Eigentlich brauchte er sich jedoch nie einsam zu fühlen, denn der Absolvent der Hochschule der Künste in Berlin-​Charlottenburg war neben vieler anderer Nebenerwerbe auch Wirt und betrieb die Künstlerkneipe «Leierkasten». In dieser Tradition wird der Besucher des Hofes auch heute bewirtet, der Tageszeit angemessen allerdings mit Kaffee und Kuchen.
Es gibt ein paar Streicheltiere auf dem Hof, eine Veranstaltungsscheune und ein Druckereimuseum, das allerdings nicht immer geöffnet ist. Das von einem Verein geführte Museum hat auch einen Shop, in dem eine große Auswahl Büchern mit nach Themen geordneten Werken Mühlenhauptes sowie signierte Druckgrafiken aus dem Nachlass des Künstlers erworben werden können.
Bei einem Ausflug nach Gut Liebenberg oder Fürstenwalde sollte man unbedingt einen Abstecher nach Bergsdorf machen und dafür mindestens eine Stunde Zeit einplanen. Direkt kommt man auch ohne Auto mit der Bahn hin. Vom Bahnhof Bergsdorf sind es einige Minuten zu Fuß bis zu dem Gutshof.