Schiffbau an der Ruhr

Was macht ein 34 Meter langes Schiff auf dem Gelände eines Industriemuseums? fragte ich mich, als ich die Zeche Nachtigall in Witten besuchte.
Auf zahlreichen Infotafeln und Schaubildern konnte ich dann zu meinem großen Erstaunen lesen, dass um 1833 über 300 Schiffe auf der Ruhr fuhren. Sie brachten Kohle von den Zechen zu den Häfen in Mülheim und Ruhrort. Für solch eine, für heutige Verhältnisse, relativ kurze Strecke brauchten die Schiffe damals ca. 11 Tage.
Aber diese Schiffe, die sogenannten Ruhrnachen oder Ruhraaken wurde auch noch unter freiem Himmel an der Ufern der Ruhr gebaut. Für ein Boot wurden ca. fünf Monate benötigt und in Blankenstein wurden z. B. jährlich etwa dreißig Stück hergestellt.
Das wunderschöné Schiff im Wasserbecken des Museums ist eine Rekonstruktion, die erst vor drei Jahren gebaut wurde. Es ist übrigens 5 Meter breit. Es trägt den Namen Ludwig Lenz, welcher wohl ein berühmter Wasserbaumeister in Hattingen war.
Neben dem Schiff kann man aber auch noch eine Nachbildung eines Lagerplatzes für den Kohlehandel bewundern. Alles wird mit vielen Schaubildern und Reproduktionen von alten Gemälden anschaulich dargestellt.
Bei einem Besuch des Museum sollte man sich alleine schon für diese Attraktion mind. 1 Stunde Zeit nehmen.