Canapé

Am Dienstag, 24.03.2015 wollten wir nach einer Fahrradtour bei herrlichem Wetter um 14.45 Uhr ins Café Canapee in Wiesloch einkehren. Das Café sah von außen ansprechend aus und war auch außen schön bestuhlt.
Eine Mitarbeiterin, die draußen saß, klärte uns auf, dass das Café um 15.00 Uhr schließt, also zur allerbesten Café-​Zeit. Wir überlegten kurz, ob wir die noch verbleibende Zeit von 15 Minuten für ein kurzes Getränk nutzen sollten, als diese Mitarbeiterin nochmals laut erklärte: «Ich sage es noch einmal: Wir schließen um 15.00 Uhr». Notgedrungen suchten wir danach ein anderes Café auf, wo wir als Gäste willkommen waren. Im Internet kann man nirgends einen Hinweis auf die Öffnungszeiten dieses Cafés erhalten. Auch wenn dieses Café von der SPHV bzw. Lebenshilfe betrieben wird, in puncto Service und Freundlichkeit unterscheidet es sich sehr deutlich vom Café alte Schuhfabrik, welches auch von der SPHV betrieben wird.

Mann sollte den Beitrag oben ergänzen. Das café Canapé wird vom SPHV bzw. lebenshilfe geführt. Es arbeiten dirt nur kranke Menschen mit Behinderung. (Entweder geistig oder körperlich oder ehemals Suchtkranke)

Also, das war schon eine komische Begegnung. Wir kamen gegen 16.20 Uhr zu viert ins Café, mit großer Lust auf ein Stück Kuchen und ein heißes Getränk. Von draußen sieht das Canapé sehr einladend aus, mit vielen durcheinander gewürfelten teils vielleicht sogar antiken Einrichtungsgegenständen irgendwie sah es durch die großen Schaufenster wie in einem Wohnzimmer aus.
Es war außer uns noch ein Gast da, der uns freundlich begrüßte. Eine Begrüßung durch die (vermutliche) Inhaberin des Cafés blieb aus. Die telefonierte nämlich, was wohl wichtiger war.
Wir sahen dann noch, dass die Kuchenvitrine leer war. Aber daneben hing ein Schild, auf dem noch andere Speisen (war es eine Suppe, waren es Schnittchen? Ich weiß es nicht mehr) angeboten wurden. Wir versuchten, das Telefonat zu unterbrechen und nach möglichen Speisen zu fragen dieser Wunsch wurde uns dann irgendwann mehr als widerwillig gewährt.
Anstatt sich zu entschuldigen, hieß es, nein, heute kein Kuchen. Auch andere Speisen gebe es nicht. Ob wir denn wenigstens Kaffee und Kakao haben könnten. Ja, das gebe es schon noch. Aber wir müssten uns beeilen, es sei ja schon kurz vor Geschäftsschluss (nämlich 17 Uhr).
Also entschlossen wir uns, uns zu setzen.
Leider wurden wir nicht bedient, weil die Dame schon wieder in ein Telefonat vertieft war. Hier war der Zeitpunkt, wo wir eigentlich hätten gehen sollen da wir aber nicht noch erst ein anderes Café suchen wollten und es auch etwas eilig hatten, entschieden wir uns zu bleiben. Erst nach mehrfachem Rufen kam die Kellnerin wiederum widerwillig und wiederum ohne Entschuldigung an unseren Tisch. Es war mittlerweile 20 vor 5.
Nein, coffeinfreien Kaffee gebe es nicht, aber der mit Koffein sei auch zu empfehlen. Immerhin gab es als Ersatz sogar lactosefreien Kakao.
Die Telefoniererei ging weiter, Kaffee und Kakao kamen und schmeckten auch. Aber uns war der Appetit ein wenig vergangen ob des wirklich abgrundtief schlechten Services.
Wir bekamen dann auch noch gesagt, dass das mit dem Kuchen heute eine Ausnahme sei, die Bäckerin sei krank geworden. Das hätte man aber auch schon am Anfang und vor allen Dingen freundlich sagen können, dann hätten wir das ohne Weiteres verstanden.
Auch das Bezahlen ging nur mit Telefonhörer am Ohr.
Ich denke, wir werden uns nicht wiedersehen. Schade um ein so schönes Café.