Dr. med. dent. Rene Fischer

Der Zahnarzt! Albtraum eines jeden rechtschaffenden Bürgers! Wenn Schreie aus dem Untergeschoss dringen und das zischende Geräusch eines Bohrers den Raum erfüllt, dann weißt du:
Der Quacksalber kommt und holt dich!
Kein Kind, der bei sich nicht die Star-​Wars-​Titelmelodie im Hinterkopf laufen hat; kein Jugendlicher, der sich nicht die Hangover-​Filme ins Gedächtnis ruft; kein Erwachsener, der sich nicht die gesamte Dose Zahnpflege-​Kaugummis im letzten Moment in den Rachen schüttet.
Doch all dies bringt gar nichts, wenn man von den kritischen Augen des Dr. med. dent. von und zu und neben und über Rene Fischer begutachtet wird
Soviel zum dramaturgischen Aufbau, der bei einem Besuch hier allerdings völlig unbegründet ist. :)
Die Ambiente ist, zu Zahnarztpraxen passend, schlicht gehalten mit viel Weiß und Marmor (Warum sollten auch Blümchen-​Tapeten hängen und allerlei Grünzeug rumstehen, wenn man nebenbei den Bohrer ins Zahnfleisch gesteckt bekommt? Wäre irgendwie irreal und surreal sowie makaber und undenkbar und was weiß ich noch, was alles).
Aufhellung bekommt das Wartezimmer, wesentlich bestimmt durch die faszinierenden 3D-​Pop-​Art-​Bilder von Rizzi. Immer wieder auf’s neue interessant (müssen sie auch, Wartezeit durchaus manchmal 30min, aber das kennt man ja)
Doch diese Zermürbung ist wie weggeblasen, wenn die freundliche Zahnarzthelferin kommt (alle sind sie so) und ins Behandlungszimmer führt.
Hier sollte aufgepasst werden: Erdgeschoss: meistens schmerzfrei; 1. Stock: mittelalterliche Folterkammer (ich spreche da aus eigener Erfahrung)
Über die Einrichtung jener lässt sich nicht sonderlich viel erzählen. Die Grundausrüstung wie der elektrische Stuhl und der lichtausstoßende Monumental-​Peripherieeffektreflektor, kurz Lampe, sowie die kleine Wasserspritzpistole, die im Mund jedoch einem Geysir gleichkommt, ist vorhanden. Dazu die schöné Aussicht ins Tal hinunter und ein paar Elmex-​Tuben links und rechts. Voilá: Das Vorzimmer zur Hölle ist fertig!
Die Behandlung allerdings ist dann nicht mehr allzu grausam, da das wie bereits mehrmals erwähnte, überaus freundliche Personal meine Zähne reinigt wie von einer Engelshand geführt.
Im Übrigen ist eine Zahnarztpraxis (neben der Klapse) wohl noch der einzige Ort, wo man wie ein Kind behandelt wird: So, und jetzt den Mund gaaanz weit aufmachen. Das haben sie prima gemacht! Aber jetzt schön dran denken, dass es in der nächsten halben Stunde kein Happa Happa mehr gibt.
Zur großen Enduntersuchung allerdings kommt schlussendlich doch noch der Big Boss: Dr. Rene Fischer! Er selbst ist Sachse (notwendige Hintergrundinformation, da man sonst an eine Fehlbildung oder auch Krümmung der Zähne denken könnte. Es ist jedoch lediglich der Dialekt), allerdings ein sehr Humorvoller (was nicht heißen soll, dass es andere Sachsen nicht auch sind. Wer so spricht, muss Humor verstehen können).
In der linken Hand der Miniaturspiegel aus dem Barbiepuppenhaus, in der rechten Hand der hinterhältige Haken, mit welchem Käpt’n Hook Peter Pan schon längst hätte besiegen können. Doch in der Realität müssen lediglich die Zähne kapitulieren, wenn sie in Berührung mit diesem altmodischen Karies-​Entferner kommen. Anders kann ich mir den Verwendungszweck gar nicht vorstellen. Warum wohl sonst sollte er mit diesem Ding in meinem Mund rumstochern, als hätte er seinen Autoschlüssel in die Götterspeise fallen gelassen?
Wie dem auch sei, meist ist es ja schon nach 1 Minute vorbei, da seine Kolleginnen gute Vorarbeit geleistet haben.
Nun aber schnell zum Empfang, neuer Termin für in 6 Monaten ausmachen, das Elmex Gelee nicht vergessen (das schmeckt wirklich gut) und kurz vor Verlassen der Praxis mich noch schnell für den kleinen Smalltalk bedanken, natürlich bei Dr. med. dent. Rene Fischer, dem sächsischen Sahnehäubchen auf der Zitronentorte unserer Zahnpflege. :)
PS: Aber um Missverständnisse vorzubeugen: Die Sachsen sind ein nettes Völkchen, muss ich sagen! ;)