Ehemalige Benediktinerabtei und Klostergarten Seligenstadt

Den Ausführungen der übrigen zum Garten und zu dem lohnenden Führungsangebot habe ich garnichts mehr hinzuzufügen und schließe mich an!
Zu den Sonderveranstaltungen zählen zum Beispiel die Klosterkonzerte, die im Sommer im Kreuzgang der Abtei stattfinden, den man eigentlich nur bei den Führungen sieht. Hochkarätige Konzerte in einem wirklich einzigartigen Umfeld!
In der Klosteranlage liegen auch Veranstaltungsräume, die man auch mieten kann! Zum einen das Winterrefektorium, hier bewirtet auch das Kloster-​Café. Hier finden oft kulturelle Veranstaltungen statt, z. B. Lesungen oder kleine Konzerte. Und dann gibt es noch einen Keller, der für einen Empfang z. B. nach der Hochzeit wirklich gut geeignet ist.

Die Klosteranlage ist eine Reise wert, am besten im Spätfrühling. Im historisch restaurierten Klostergarten finden sich liebevoll gepflegte, nach traditionellen medizinischen Anwendungsgebieten unterteilte Beete mit Heilkräutern, diverse Obstbäumchen und Gemüsebeete. Auch eine kleine Bienenwand liegt in einer Ecke versteckt.
In der Saison kann man im Durchgang täglich frische, im Garten gezogene Kräuter und Mangold oder Gewürzkäuter kaufen.
Die Führungen durch die Räume der ehemaligen Abtei sowie den Garten sind lehrreich und ansprechend, es gibt viele Sonderveranstaltungen.

Unbedingt die große Führung mitmachen!

Der Klostergarten steht wieder in sattem Grün! Ein herrlicher Ort zum Wandeln, Schauen und Entspannen in Seligenstadt!
(Siehe Foto unten) Apothekergarten mit Orangerie im Hintergrund
(Siehe Foto unten) Apothekergarten im Klostergarten
(Siehe Foto unten) Konventgarten im Klostergarten
(Siehe Foto unten) Ansicht vom Klosterhof aus mit Engelsgärtchen und Blick auf Prälatur
(Siehe Foto unten) Klostermühle

Ein Barockgarten mal ganz anders — wunderbar angelegte Beete und Rabatten aus Gemüsepflanzen! Daneben eine Allee aus kleingehaltenen Birnbäumen alter Sorten, Rosenstämme, Buxhecken und natürlich Stauden und Kräutergarten. Man kommt durch eine hohe Mauer durch zwei Pforten in dieses Gartenparadies, das direkt am Main gelegen ist. Gegenüber dieser Mauer zum Fluss hin ragt die mächtige Basilika in den Seligenstädter Himmel, deren Ursprünge ins 11. Jh. zurückreichen. Einige Brunnen sorgen für das nötige Nass. Fast schlossartig präsentiert sich dieser neu nachgebildete Klostergarten mit Putten und allerlei höfischem Beiwerk, denn vom alten Benediktinerkloster war einige Hundert Jahre lang nichts mehr zu sehen. So kann man heute eine prachtvolle Gartenanlage genießen, die keinerlei mönchische Kargheit mehr ausstrahlt, aber die Tradition der Schrebengärtner weiterführt: mindestens ein Drittel des Bodens ist mit Obst und Gemüse zu bebauen. Wie schön das aussehen kann, wird hier aufs Feinste demonstriert.

Dieser Garten ist so schön, das die Verantwortlichen gut daran tun niemals einen Baum wachsen zu lassen, der Schatten spenden könnte. Denn rausgehen würde hier niemand mehr. Die Anlage ist so Artenreich, dass auch Nichtbotaniker eine Ahnung von der Faszination des Metiers erhalten. Jedes mal wenn ich hier bin denke ich, ich sollte sowas mal ausprobieren.

Für mich ist die ehemalige Benediktinerabtei eine Sammlung Seligenstädter Anekdoten. Von zuckersüßer Touristen-​Kitsch-​Romantik, übere bittere Bourgeoisie-​Satire bis hin zu Geschichtserfindung und natürlich auch echtes Kulturzeugnis. All das findet man hier, wenn man zu schauen weiß, zwischen den Zeilen liest und in alten Quellen herumstöbert. Auf den ersten Blick Romantik und barocke Festlichkeit, die mit gleich zwei Museen und einem Kaffee zur Erholung einlädt. Für den Lesestoff kann man in der ebenfalls ansässigen und ziemlich gut sortierten Stadtbücherei sorgen und für den gehobenen Geldbeutel gibt es nur wenig verbranntes Bäckerbrot aus der Klosterbäckerei. Wär Blähungen ignoriert und Sand im Brot nicht scheut kann sich am Geschmack des natursauren Brotes erfreuen, welches mit viel Engagement ehrenamtlich in der Klostermühle gemahlen und im Steinofen gebacken wird. Die Klostermühle wird Wassersparend und Stromverzehrend durch einen künstlich umgepumpten Bachlauf betrieben. Im Sommer wird das Wasser machmal zum Chlorgasangriff auf die Schleimhäute der im Wasser spielenden kinder, was aber sicher besser ist als der inszenierten Natur ihren Lauf zu lassen. Kinderharn und Tierfäkalien neben anderen Auswürfen und Ausscheidungen von Besuchern der häufigen Seligenstädter Feste böten sonst einen spannenden Nährboden.
Bei der Auswahl welche Geschichte präsentiert und welche bereinigt wird musste das einstige Gefängnis weichen, es war auch gar zu schaurig. Harmonie prägt das Bild, vergessen sind die Zeiten, als Seligenstädter Bürger umherziehnde Banden und Horden um Hilfe bei der Plünderung des Klosters baten und diese erhielten. Stets mit Reduzierung der Schulden durch verbrennen der Zinsbücher. Das Kloster verlieh Geld und Saatgut gegen unchristlichen Zins. Schwammdrüber.
Bei Weinfesten erinnert man sich an den vorzüglichen Weißwein Hörsteiner Abtsberg der auf ehemaligem seligenstädter Klostergrund heute in Bayern angebaut wird. Ein Bocksbeutel höchster Bewertung. Gott sei Dank wird unter der Hand neben der nur für wenige Enthusiasten trinkbaren Flüssigkeit auch anderes geboten. Wer den Abtsberg schmeckt nachdem er zuvor einen Soave oder Bordeaux auf der Zunge hatte würde ohne Vorbildung niemals auf ein gleichartiges Getränk tippen. An den Schwamm mit Essig denkend, den Jesus angeblich einst von einem römischen Legionär gereicht bekam, versteh ich nun, dass es auch Abtsberg hätte sein können und vielleicht gar nicht so böse gemeint war. So sprach ich einst zu unserem Religionslehrer, er gab mir Recht, für Legionäre ging es mit dem Essig nur um die Keimfreiheit des Trinkwassers, nicht um den Genuss. Beim Abtsberg ist das etwas komplizierter.
Wunderbar angelegt und mit viel Liebe und Öffentlichkeitswirkung gepflegt vom ortsansässigen Apotheker, der Garten der Klosterapotheke. Jedem Hanfpflanzer steigt der pure Neid zu Kopf, was hier in aller Öffentlichkeit mit Kennzeichnung und Anwendungstipps gedeiht, ohne Anstoß zu erregen. … soviel für heute

Normalerweise ist Seligenstadt für mich der erste Bremspunkt, Staubeginn auf meiner Heimreise von Frankfurt nach München.
Heute haben meine BaE und ich Seligenstadt bewusst angesteuert. Es soll sich lohnen. Die Stadt ist absolut sehenswert.
Dort angekommen wurden wir als Erstes von der Ehemaligen Benediktinerabtei und vom Klostergarten magisch angezogen.
Normalerweise sind wir gewohnt, dass Klostergärten unter Verschluss sind und auf keinen Fall öffentlich zugänglich.
Hier ganz anders.
Jeder konnte hinein in den Klostergarten und die Liebe und Sorgfalt, die hier aufgewendet wird ehrlich nur bewundern.
Zum Glück hatte ich meine Kamera dabei und füge deshalb auch einige Fotos dazu.
Der Garten ist von Mauern umgeben und nur durch den Innenhof der Abtei zugänglich, bzw. auch durch ein kleines Tor direkt vom Mainufer aus.
Sehr beeindruckt haben mich unter anderem so richtig frei wachsende Giftkräuter.
Tollkirschen habe ich zwar schon mal gesehen, aber Schierlingskraut? Er reichte ihm den Schierlingsbecher
Wer war das noch? Wer es weiß, unten im Kommentar vermerken, ich komme nicht drauf.
Zum Bewundern, kleine Feigenbäume, an der Mauer des Klostergartens wuchsen Quitten als Spaliergewächs.
Wunderbare Blumen in grosser Vielfalt, Apfel– und Birnensorten, die heute gar nicht mehr angebaut werden, also «antikes Obst» oder wie sagt man da und wie erwähnt Kräuter aller nur erdenklichen Sorten.
Überall standen Bänke, die zur Pause und zum Verdauen der Eindrücke einluden. Einfach nur den Blick schweifen lassen über diesen wirklich sehenswerten Klostergarten.
Der Klostergarten ist ganzjährig frei zugänglich, in den Sommermonaten bis 20.00 Uhr, sonst bis Einbruch der Dunkelheit.
Das ist wirklich ein 5 Sterne wertiger Platz.
In Zukunft werde ich häufiger in Seligenstadt von der BAB abfahren, es lohnt sich. Fortsetzung folgt.