Der Ebberg

Der Name deutet auf uralte Besiedlung hin — und tatsächlich belegen Funde bis zurück zur Steinzeit, dass hier in diesem Berg kräftig geschürft, gewerkelt, geschmiedet und gewohnt wurde. Da es einen Ebberg auch noch in Balve, in Hemer und im Teutoburger Wald gibt, könnte man auf sächsisch-​keltische Gemeinsamkeiten schließen. In der Nähe wurden bei Ausgrabungen Langschwerter aus der Hallstatt– Periode sowie Schmuck und Gefäße aus der La Tene– Zeit gefunden — Indizien für die berühmte keltische Schmiedetradition. Am Nordhang des Ebbergs entdeckten Archäologen eine Ansammlung großer Rennöfen (eisenzeitliche Hochöfen, 7 Meter hoch!), in denen hochwertiges Eisen hergestellt werden konnte. Heute ist der gesamte Berg über der Ruhr als Teil des Ardeygebirges ein wunderbar weitläufiges, äußerst interessantes Wandergebiet mit vielen (rutschigen) Waldwegen, Felsabbrüchen, Quellen und Teichen. Vor allem die herrlichen Buchen– und Eichenwälder mit wahrhaft märchenhaft gewachsenen gewaltigen Stämmen lassen eine ausgedehnte Wanderung bei jedem Wetter niemals langweilig werden. Es walten oben auf dem Kamm kräftige Erdenergien, die den Baumwuchs und die gesamte Vegetation erkennbar beeinflussen. So gibt es abseits der Wege natürlich gewachsene Baumkreise von riesigen Buchen, in deren Mitte man fast zu schweben scheint. Am interessantesten sind die Reste vorzeitlicher Erz– Abbaugebiete und Bergbautätigkeit aus dem 18. Jh., die schroffe Felsabbrüche und tiefe Gruben hinterlassen haben, in denen Amphibien und viele Wassertiere ihren Wohnsitz gewählt haben. Leider gibt es auch ein unrühmliches Kapitel am unteren Teil des Berges, denn hier wurden die Zwangsarbeiter der Außenstelle des KZ Buchenwald in den Steinbrüchen zur Zwangsarbeit gezwungen. Wie so oft erkennt man diese Greuelorte bis heute an der Natur: weitläufig wachsen hier keine höheren Bäume, ist alles mit schier undurchdringlichem Brombeergestrüpp überwuchert, hört man keine Vögel singen. Aber schon einige hundert Meter abseits dieses Platzes ist alles voll üppigen Wachstums, trällern Vögel, schweben Bussarde zwischen den Baumstämmen, hämmern emsig die Spechte. Begünstigt durch die vielen Quellen oben auf dem Berg grünt alles in kräftigsten Farbabstufungen, so dass man manchmal seinen Augen nicht so richtig traut. Am großen Waldparkplatz (Anfahrt von Westhofen aus) befindet sich das Naturfreundehaus, wo man sich stärken und ggf. übernachten kann.