Sudhaus An Der Kunsthalle Würth

Gegenüber der Kunsthalle Würth mit gastronomischer Empfehlung zu essen klang bequem und vielversprechend.
Das Ambiente einer Gaststätte an museumszentralem Punkt durchaus angemessen, modern. — Eine freundliche, aufgeschlossene Atmosphäre. Überwiegend kunsttouristische Gäste aus allen Regionen Deutschlands.
Die Bedienung war zuvorkommend und sehr freundlich.
Die Speisekarte übersichtlich, gut, lokale Gerichte. Auch Vegetarisches im Angebot.
Maultaschen in Fleischbrühe: der Teig der Maultaschen teilweise hart, wie von ungekochtem oder hart gewordenem Nudelteig. Die Fleischbrühe dukelbraun — keine Empfehlung.
Rostbraten mit Röstzwiebeln und Spätzle: Das Fleisch zwar schmackhaft, schien im Dampfgarer vorgegart und schnell durch die Pfanne gezogen. Anklänge leichten Röstversuchs waren sichtbar — Rostbraten, besonders der schwäbsiche, kann durchaus kräftigere Bräungung vertragen. Die Röstzwiebeln lagen matschig, leicht säuerlich über dem Rostbraten. Die Röstung musste schon länger her gewesen sein. — Nicht appetitlich.
Die Spätzle: unterschiedlich geformt, wie es für Spätzle gehört, aber grau und leicht matschig, ohne besonderen Biss. Machen den Eindruck als ob sie aus Vollkornmehl hergestellt worden wären. Hätte wenigstens in der Karte erwähnt werden müssen. Da «richtige schwäbische Spätzle» eben die richtige Konsistenz haben müssen.

Oben auf dem Turm war es an diesem windigen Tag so ein bisschen wie auf einem Schiff im Sturm, dazu passte auch, dass die Segel, sprich die großen Sonnenschirme geschlossen werden mussten. Nichts desto trotz genossen wir die gute Sicht, den aufmerksamen Service und das gute Essen. Nach Bauernbrot mit hausgemachten Kräuterquark als amuse gueule genossen wir Spanferkelnacken mit grünen Bohnen und Bratkartoffeln sowie das Spargelgemüse mit Kräuterflädle von der Tageskarte. Dazu hausgebrautes Naturtrübes vom Feinsten. Ich hatte ja so ein bisschen Bedenken angesichts der Lage neben dem Museum wegen Touristennepp und so, wurde aber aufs Positivste vom Gegenteil überzeugt und kann nach dem Besuch des übrigens sehr sehenswerten Museums den Besuch im Sudhaus nur empfehlen.