Saalfelds Bahnhof bietet eine für mich zwingende Grundausstattung für einen Bahnhof, an dem man vielleicht auch Aufenthalt haben mag. Eine klassische Bahnhofsgaststätte, die ohnehin am Aussterben ist, habe ich nicht gesehen. Dafür aber diesen Kiosk, der sich bin normalen Kiosken, wie ich sie zu kennen pflege, assoziiere. Denn hier wird man nicht durch ein Verkaufsfenster bedient — nein, in einem Bereich mit gekachelten Wänden(!) gibt es eine Tür, durch die man einen Verkaufsraum betritt. Das Hinweisschild außen mit der Warenpalette ist fast schon skurril — ich sage nur«Handelssortiment». Und irgendwie riecht man fast schon, dass hier wohl vor allem die Alkoholika gut gegen dürften, sicherlich auch Hochprozentiges. Bei meinem Aufenthalt in Saalfeld am Dienstag war die Verlockung, den Verkaufsraum zu gering — doch hätte ich es bloß getan. Denn am gestrigen Mittwoch, als ich wieder Aufenthalt in Saalfeld hatte, zeigte mir ein Blick in den Verkaufsraum, dass hier wohl in Gestalt von Individuen, denen ich nicht bei Mondschein begegnen möchte, einige Promile versammelt waren. Und als Anzugträger wäre ich gefühlt hier wohl so gut aufgehoben gewesen wie ein Veganer im Schlachthaus. Aber, um ehrlich zu sein, zwingend gebraucht hätte ich eh nichts, ich war ja mit Speisen und Getränken gut versorgt. Irgendwie schon trashig, dieser Laden.