Wenn mich jemand fragt, was man unbedingt auf dem Rostocker Weihnachtsmarkt kulinarisches probiert haben sollte, dann gibt es nur eine Antwort: die«Original Rostocker Backbanane»! Schon als Kind habe ich diese Nascherei geliebt. In meiner Kindheit waren Bananen allerdings eher Mangelware. Doch Weihnachten kam auch der«einfache» Bürger in den Genuss von Bananen und Navelorangen. Die«Kuba-Orangen» in den sogenannten Kaufhallen fristeten zu dieser Jahreszeit ein Schattendasein. Eine Schlange bildet sich heute wie damals vor der kleine, unauffälligen Holzbude. Nach der Wende gab es viele Geschäftsleute die diese Idee kopierten. An das Original sind sie bis heute nicht rangekommen. So regelt der Markt sich selbst. Von der Plan– zur Marktwirtschaft — diese Gaumenfreude hat es geschafft! Über die Jahre hat sich das Konzept zu einer festen Institution entwickelt. Einen Weihnachtsmarkt ohne gebackenen Bananen geht gar nicht! Man sollte die klassische Variante mit Puderzucker bevorzugen. Es mag für manchen unappetitlich aussehen und ein leichtes Stirnrunzeln hervorbringen — ich sage nur, probieren geht über studieren. Da die Geschmäcker unterschiedlich sind kann man mittlerweile seine Banane, gegen Aufpreis, mit gewissen Soßen tunen. Mein klarer Favorit ist und bleibt Puderzucker. Fazit: Der Backteig wird nach alter Rostocker-Rezeptur hergestellt. Wer Appetit auf eine Kalorienbombe verspürt und Lust auf eine regionale Spezialität hat, der kommt an diese Bude nicht vorbei. Ein Klassiker seit über 30 Jahren, den es nur zur Weihnachtszeit gibt.