Landgasthof Adler

Besser geht es kaum.
Ich komme immer wieder gerne hierher und ich wurde noch nieeeeeee enttäuscht. Ich stehe immer vor der Qual der Wahl, welches Menü ich nehme. Bisher habe ich mich immer für das 4-​Gang Menü entschieden und das ist mehr als ausreichend, da es davor, danach und zwischendrin mehrmals auch einen Gruß aus der Küche gibt. A la carte zu essen ist hier selbstverständlich auch möglich, ich habe es aber noch nie gemacht, da ich das Menü einfach viel zu toll finde.
Die Menüs haben immer einen saisonalen Bezug, d.h. im Herbst ist das Menü auch herbstlich geprägt usw. Und es ist eigentlich immer ein Fischgang und ein Fleischgang enthalten. Und die Desserts sind jedes Mal der Hammer. Es wird beim Menü auch auf Extrawünsche eigegangen, ich mag beispielsweise keine Gänsestopfleber. Der Service hat sich das auch gemerkt und ich bekomme immer eine Alternative. Insgesamt ist der Service sehr herzlich, zuvorkommend und unaufdringlich. Es wird einem stets das Gefühl gegeben, willkommen zu sein. Auch kleine Kinder werden herzlich aufgenommen, was in solchen Lokale ja nicht immer unbedingt der Fall ist.
Preislich finde ich es für die Qualität, die man bekommt, sehr angemessen. Das 4-​Gang Menü liegt bei knapp unter 70 €. Die Getränke, gerade die Weine, sind eher im oberen Preissegment angesiedelt, aber wenn man hier einen schönen Abend verbringen kann, ist das auch mal drin.
Fazit: Ich möchte auf den Landgasthof Adler nicht verzichten und freue mich jedes mal, wenn wir dort essen gehen.

Allgemein
Erstklassig wie immer. Hier kann man alles essen. einwandfrei, handgemacht, Qualität hervorragend.
Hier gibt es nichts zu meckern. Immer gerne wieder
Bedienung
Wie immer nett und freundlich, sehr zuvorkommend. Unaufdringlich und korrekt. Was will man mehr.
Unauffällig. Nicht jemand der einem dauern im Rücken steht. Herzlichen Dank für die Bedienung einwandfrei.
Das Essen
Hier kann man alles essen. Alles einwandfrei. Auch vegetarisch war kein Problem.
Das Dessert ist das Highlight. Ich esse niemals Desserts aber hier immer. Fleisch und
Fleisch von hervorragender Qualität. Hier wird Handarbeit und regionales Essen großgeschrieben.
Billig ist es nicht aber das Preis — Leistung — Verhältnis stimmt
Das Ambiente
Aussergewöhnlich und gewöhnungsbedürftig, aber es hat was. Wenn man öfter hingeht sehr angenehm.
Wirklich einfach anders.
Sauberkeit
Sauber halt. Wir sind hier nicht in der Kantine.
Die Toilette richt sehr gut. Warum die Frage überhaupt

Allgemein
Wuchtig steht der grüné Landgasthof zum Adler in Rosenberg an der Hauptstrasse — fast so, als wollte er schon auf symbolische Weise zum Ausdruck bringen, dass er eine Festung der gehobenen Küche im Ostalbkreis und mutmaßlich der beste Landgasthof der Republik ist. Das in kräftigen und zum Teil knalligen farbigen gestrichene Interieur ist für viele Erstbesucher gewöhnungsbedürftig, aber Stammgäste (und dero gibt es viele!) haben sich längst daran gewöhnt. Im Gegenteil — die kräftigen Farben tragen zum unverwechselbaren Erscheinungsbild des Adlers bei.
In der Ausgabe vom September 2014 zeichnete das Magazin DER FEINSCHMECKER Chefkoch Josef Bauer für sein Lebenswerk aus — eine höchst verdiente und angemessene Würdigung eines Lebens im Dienste der gehobenen Küche. Gleichzeitig verdeutlicht diese Meldung aber, dass auch im «Adler» trotz vieler gegenteiliger Anzeichen die Zeit leider nicht stehen bleibt. Chefkoch Josef Bauer zählt nun 72 Lenze. Er suchte daher im Frühjahr nach einer Lösung und wurde fündig: zu seinem Nachfolger soll Christian Baur (ohne «e» im Nachnamen und nicht mit dem Chef verwandt) herangezogen werden. Der junge Koch verließ den Wilden Ritter in Durbach und trat seine neue Stelle im September an — angedacht ist, dass Josef Bauer sich schrittweise und behutsam zurückzieht. Der Nachfolger möge den «Adler» dabei möglichst im Sinne Josef Bauers weiterführen und schrittweise ganz übernehmen.
Nach nunmehr sechs oder sieben Besuchen im «Adler» war ich also sehr gespannt, ob erste Anzeichen für eine Zeitenwende schon erkennbar waren. Um es vorwegzunehmen: viel hat sich (jedenfalls noch nicht) verändert, und die vielen treuen Anhänger des Lokals wird es vermutlich ohnehin freuen. Ich muss allerdings gestehen, dass ich trotz der vielen Besuche den Chefkoch noch nie in persona zu Gesicht bekommen habe — schade!
Bedienung
Die Bedienung ist schon etwas Besonderes: die zwangloseste, sympathischste und herzlichste, die mir spontan einfällt. Die Gattin des Chefs ist sich nicht zu schade fürs Bedienen, und auch die Tochter des Hauses steht mit ihrem Lebensgefährten, der einen überaus kompetenten, höflichen und freundlichen Sommelier darstellt, zur Verfügung. Eine weitere Servicekraft bildet dann zusammen das emsige und stets aufmerksame Team, das erfreulicherweise auf angenehme Weise im Hintergrund agiert und dabei nie den Eindruck enstehen lässt, man fühle sich beobachtet. Die Speisen werden zwar zum Teil in aphoristischer Kürze erklärt, aber dahinter steckt schon ein bestimmter Sinn: bei manchen Gerichten wartet die eine oder andere kulinarische Überraschung auf den Gast, die nicht schon durch die Ankündigung preisgegeben werden soll. Bereits die überaus herzliche Begrüßung von Stammgästen gehört in diesem Haus schon lange zum guten Ton. Der Service ist vielleicht nicht das, was man in einem «klassischen» Sternerestaurant erwarten würde — keine livrierten Kellner, die mit großem Ernst würdevoll die Speisen erläutern. Das wäre andererseits aber auch schon eine Überraschung für einen Landgasthof, der seit mehr als 30 Jahren Gourmets aus allen Himmelsrichtungen anlockt und sich weit über die Grenzen des Ostalbkreises hinaus einen Namen gemacht hat — selbst bei denjenigen, die bislang den unverzeihlichen Fehler begangen haben sollten, noch nicht dort gespeist zu haben.
Das Essen
Trotz seines inzwischen fortgeschrittenen Alters gilt Josef Bauer vielen seiner Kollegen als gänzlich uneitler und auch geistig junggebliebener Koch, der Gerichte am Puls der Zeit kreiiert. Dass der Rückgriff auf saisonale und heimische Produkte dabei nicht im Widerspruch zu den gesteckten Zielen stehen muss, beweist Josef Bauer immer wieder eindrucksvoll aufs Neue. Außerem bietet er scheinbar so ganz nebenbei auch bodenständige, schwäbische Küche auf sehr hohem Niveau an. Wer also weniger Zeit und Appetit mitbringt, kann auch ohne großes Menü einen ersten Eindruck vom Können des Chefs gewinnen. Die Maßstäbe setzt natürlich indes das Überraschungsmenü, das täglich wechselt und meist nach folgendem Muster abläuft: als erstes eine kalte Vorspeise, dann ein Fischgericht. Darauf folgen eine Suppe und ein meist vegetarisches Gericht. Ein Hauptgericht mit Fleisch und ein Dessert runden das Menü ab. Außerdem gibt es eine Brotauswahl mit Salz und einer Pfeffermischung zum Würzen, die in zwei allerliebsten kleinen Schälchen mit Löffel gereicht werden.
An diesem Abend wurden zwei Grüße gereicht: zunächst ein sehr aromatisches Stück Zwiebelkuchen mit neuem Wein (auf den ich als Abstinenzler auch hätte verzichten können …) sowie ein Brätstrudel, der in einer deftigen Brühe mit Schnittlauch stand. Zwei nette Einstimmungen, die Appetit auf mehr machten.
Das Menü begann an diesem Abend mit Gelée vom Schweinekinn und Entenstopfleber. Die Zubereitung war auf handwerklich höchstem Niveau und bot ein interessantes Zusammenspiel von säuerlichen und eher süßlichen Aromen, die durch die sparsame eingesetzte süß-​saure Soße auf dem Tel…

Allgemein
Die Ostalb. Unendliche Weiten. Wir schreiben das Jahr 2014 und wir sind diesmal im Virngrund unterwegs, um neue kulinarische Welten zu erkunden. Naja, nicht ganz neue — es hatte uns vor einigen Jahren schon einmal in den Landgasthof Adler verschlagen und wir hatten ihn in bester Erinnerung. Die Latte lag also hoch.
Den Adler als ein schönes altes Gebäude zu beschreiben, ist ein kolossales Understatement, paßt aber gut zum Stil des Hauses: Der Gastraum ist mit Primärfarben so akzentuiert, daß die historischen Räumlichkeiten gut betont werden, aber angenehm frisch und unverstaubt wirken. Das Motto von Marie-​Luise und Josef Bauer: Tradition und Moderne. Beides zeigt sich optisch in blanken Tischen (die sowohl ausreichend Platz für alles bieten als auch mit ausreichendem Abstand zueinander platziert sind), schönen Gläsern und passendem Silber, gestärkten Servietten. Der Service ist ebenso unangestrengt wie aufmerksam, der Sommelier Franzose und ein Meister seines Metiers.
Die leider nicht auf der Homepage einzusehende Karte alterniert traditionelle Gerichte wie Kutteln oder Kässpätzle mit anspruchsvolleren Modernitäten.

Wen das ausführlich interessiert, das sieht bei der Vorspeisenauswahl zum Beispiel an diesem Abend so aus: Rindertatar, Matjes, breite Bohnen, Speck. Oder Gelee vom Schweinekinn und Entenstopfleber, grüner Spargel, Brunnenkresse. Oder Landei, Trüffelmus, Avocado, Enokipilze. Oder Buchenholz geräucherter Aal, Senfsauce, Endivie. Beziehungsweise Warmer Gemüsesalat, Bachsaibling.
Die Suppen: Bärlauchsuppe, gegrillte Shrimps. Spargelcreme. Hummersuppe mit Kalbskopf.
Kleine warme Zwischengerichte: Kutteln, Räucheraal, Schmorzwiebeln. Rote Bete, 60° Ei, roher Blumenkohl. Wildlachs, Stangenspargel, Flädle, Schnittlauchsauce. Gebratene Gänsestopfleber, Rhabarber, Brioche.
Regionale Spezialitäten: Saitenwürste, Linsen, Spätzle. Gaisburger Marsch, Kartoffelschnitz und Spätzle. Gebackene Maultaschen mit Ei, Salate. Schwäbisches Rahmschnitzel, Spätzle, Salate.
Fisch: Weißer Heilbutt, Sprossenspinat, Champagnersauce. Atlantikseezunge an der Gräte gebraten, Meerrettichstampf.
Fleisch: Lammrücken, Aromaten, geschmorte junge Zwiebeln, Kartoffeln. Ente, Rotkohl, Serviettenkloß. Zürcher Geschnetzeltes, Kartoffelrösti, Salate. Rinderfilet, Schwertbohnen, Morcheln, Kartoffelterrine.
Vegetarisch: Käsespätzle, Salatteller. Bananenpaprika, Oliven-​Cous-​Cous, Ruccola. Spargelragout, junge Morcheln, Eierhaber.
Käse: Kochkäse, geröstetes Sauerteigbrot. Kartoffel-​Ziegenkäseknödel.
Dessert: Joghurteis, Champagnergranité. Cassissorbet, Cassisschaum. Gefülltes Schokoladensoufflé, Vanilleeis. Weißer Schokoladenschaum, Minzgelee, Pralinen. Warmer Quarkauflauf, Rhabarber, Sauerrahmeis. Champagnertörtchen, Ananas, Erdbeersorbet.
Menü-​Empfehlungen: Kleines dreigängiges Menü, Sechsgängiges, Fünfgängiges, viergängiges Überraschungsmenü oder fünfgängiges Fischmenü, jeweils tischweise serviert.
Und ja, meine Fotos von der Speisekarte waren so rabenschlecht, daß ich sie hier nicht einstellen kann.
Die Weinkarte ist umfangreich, aber nicht erdrückend und führt beispielsweise den Pouilly Fumé Berthieres für € 45 (statt € 58 im Yosh in Stuttgart). Die Gäste sind — nach Preisklasse und Anspruch wenig überraschend — eher Ü-​50, vom mitgebrachten erwachsenen Nachwuchs mal abgesehen, und die Autos vor der Tür eher von der etwas größeren und teureren Sorte.
Sodann konzentrieren wir uns auf das Wesentliche und bestellen: Vorneweg einmal Champagner Breriche (€ 14) und einmal den Hauscocktail Holunder mit Champagner (€ 11). Dann das fünfgängige Fischmenü (je € 80), einen Alldinger Sauvignon Blanc (€ 58), Wasser 0,75l San Pellegrino (€ 6).
Die Getränke kommen prompt, sind elegant und passend und stimmen uns auf unsere kulinarische Entdeckungsreise ein. Und die beginnt mit einem Gruß aus der Küche in Form einer Zwiebel-​Käse-​Quiche, die würzig-​herzhaft und ein wenig augenzwinkernd rustikal einherkommt, danach mit einem Zweitgruß bestehend aus Salat mit Landei und Trüffelmus, der erdig mit cremig und knackig in intelligentester Weise kombiniert. Wir sind weniger überrascht als erfreut, auch der uns zum Menü empfohlene Alldinger Sauvignon Blanc zeigt sich von seiner allerbesten Seite.
Aber dies war der Anfang nur, es geht weiter mit Erde und Meer: Marinierte rohe Gemüsescheibchen, dazwischen Wolfsbarsch, Seeteufel, Saibling, Wildlachs, Jakobsmuschel mit jeweils passender Sauce, in der Mitte Rettich mit Kräutercreme. Jedes «Sandwich» schmeckt anders, sehr feine Geschmackskomponenten und wir ziehen mental die Kochmützen vor der hohen Schule auf dem Teller.
Nach diesem filigranen Exkurs in die Moderne kommt als nächstes in schönster Tradition Spargel und Wildlachs im Flädle mit cremiger Spargel-​Schnittlauchsauce. Die Flädle haben eine tolle Konsistenz und erinnern eher an ein Crêpe, ohne ihre Flädle-​Herkunft zu verleugnen. Die Portion ist nicht wirklich groß, aber so ordentlich, daß das Magenknurren verstummt, wä…

Feines Landrestaurant mit hervorragender Küche und ansprechendem, ausgefallenen Interieur. Aus einem 4-​Gängemenü wird ein gefühltes mit 7 Gängen. Weinpreise im obersten, nicht immer nachvollziehbaren Bereich, Service sehr aufmerksam und zum Teil speziell.

Meine Frau und ich gehen zwei bis drei mal im Jahr in sog. Sterne-​Restaurants? Daher sind wir beim Thema Essen, Ambiente und Service schon etwas verwöhnt und bei der doch gehobenen Preisklasse auch durchaus anspruchs, — und erwartungsvoll. In der Nähe unseres Wohnortes befindet sich der Landgasthof Adler in Rosenberg. Das war die Gelegenheit meine Frau zum Valentinstag in den Landgasthof Adler nach einzuladen. Von außen war der Name Programm. Altes Gemäuer. Ein Gebäude, dass bestimmt was zu erzählen hätte. Eben ein Landgasthof.
Allerdings traf uns im Innern fast der Schlag. Die Wände des Treppenaufgangs waren grasgrün lackiert. Man rechnet hier mit allem, aber doch nicht mit so etwas. Na ja! Geschmacksach eben! Die Einrichtung des Restaurants erinnerte eher an eine etwas heruntergekommene Kantine. Tische aus hellem Holz, ohne Tischdecke und ohne Deko. Liebloser konnte man einen Gast nicht Willkommen heißen. Vielleicht wollen die Gastgeber nicht, dass sich hier jemand länger aufhält, als wie nur zum essen. Denn die Stühle waren ebenfalls aus einer harten Holzschale, wie man sie aus den Veranstaltungen aus Turnhallen kennt. Lediglich ein kleines Kissen war darauf. Das half aber auch nicht viel. Der Rücken und der Hintern schmerzte bereits schon beim Hauptgang. Ein gemütliches sitzen war gar nicht möglich. Beim zurücklehnen rutschte man auf dem losen Kissen fast unweigerlich unter den Tisch. Der Service bestand aus unqualifizierten umher rennenden Damen. Das nachschenken der Gläser wurde schon mal mit aufstützen der Hand quer über den Tisch erledigt, obwohl drumherum genügend Platz war. Auch die Teller wurden gereicht und abgetragen, wie das Servicepersonal gerade so Lust hatte. Bestellt haben wir bei einer, gebracht hat es jemand anders, nachgeschenkt wurde wieder von jemand anderem. Es war einfach nur chaotisch. Beim servieren wurde uns die Speisen nie erläutert. Vermutlich kennt das Personal die Speisekarte nicht. Dieses Personal würde ich eher in einem Ausflugslokal erwarten. Wir sind bestimmt nicht zickig, aber in so einem Restaurant erwarte ich eben eine bestimmte Qualifikation des Servicepersonals und eine entsprechend gemütliche Atmosphäre. Beides war nicht mal im Ansatz vorhanden. Das Gastgeberehepaar sollte sich einfach mal die Zeit nehmen und mal einen Sternekollegen besuchen. Da könnten sie noch einiges lernen. So, nach dem ganzen Gemecker, muss ich auch noch ein Lob loswerden. Was die Qualität und den Geschmack der Speisen anbelangt, so muss ich hier ein hohes Lob an die Küche aussprechen. Frische, Garpunkt des Fleisches und des Gemüses waren erstklassig. Ein Aromenspiel der Extraklasse. Der tollen Küche wegen, würde ich sofort wieder in den Adler gehen. Mein Augenarzt und mein Orthopäde haben mir aber davon abgeraten.

Auf Empfehlung haben mein Mann und ich vor kurzem ein Abendessen mit Übernachtung im Landgasthof Adler gebucht. Wir wurden nicht enttäuscht und fahren auf jeden Fall wieder hin: Die herzliche Begrüssung und das familiäre Ambiente im modern eingerichteten Bauernhaus vermitteln Wohlfühlatmosphäre statt Stern-​Allüren. Auch in der komplett ausgebuchten Gaststube abends ist Understatement angesagt: Die Amuese Geules, zuerst ein Stückchen Zwiebelkuchen mit neuem Wein, dann ein geschmelzter Leberknödel in würziger Brühe, geben sich betont rustikal. Beim 4-​Gänge Überraschungsmenü zeigt Küchenchef Bauer dann, was er noch so drauf hat: Edelfisch-​Happen mit zarten Scheiben von Wurzelgemüsen bunt arrangiert, gefolgt von Saibling auf Kartoffelgemüse, schmeckten ganz hervorragend. Der Hauptgang, Hirschbraten, war sehr gut zubereitet, das Dessert schon fast des Guten zuviel Der Service stets aufmerksam aber niemals aufdringlich, das Angebot offener Weine ausgewählt.
Das Frühstück am nächsten Morgen: der Hammer! Endlich mal kein Büffet, statt dessen liebevoll zubereitet und aufgetragen Brot mit hausgemachter Marmelade, frisch gepresster Apfelsaft, ein Stückchen Sandkuchen zum Kaffee, Eierspeise der Wahl, frischer Jogurt im Glas, Beerenkompott und noch mehr! Nach der Schlemmerei am Vorabend hätte ich mir nicht träumen lassen, mit solchem Genuss morgens wieder zuzuschlagen. Gott sei Dank gibt es im Umfeld genug Attraktionen zu erlaufen, ein paar der leckeren Kalorien gleich wieder zu vernichten!
Zuletzt: Das Preis-​Leistungsverhältnis fanden wir EU 65 plus Getränke für ein 4-​Gänge Menü, EU 120 für das Doppelzimmer mit Frühstück angemessen.

Freunde hatten mir zum Geburtstag ein Abendessen im Adler geschenkt, nachdem wir in einem Gastroführer aufmerksam wurden durch ein Bild des bunten Interieurs und die unterschiedlichen Bewertungen von verschiedenen Kritik-​Institutionen.
Also waren wir gespannt!
Schon der Gang die Treppe hoch zur Gaststube beindruckte — ein interessantes Konzept, das Alte und das Neue zu verbinden.
Wir wurden sehr freundlich empfangen und gleich zu unserem Tisch geführt.
Das Ambiente ist ungewöhnlich: grelles Grün an den Wänden, bunte Stühle, helle Holztische, keine Tischdecken. Jedoch alles stimmig.
Das freundliche Personal war den ganzen Abend über aufmerksam, es wird alles dafür getan, dass man sich wohlfühlt. Frau Bauer führt ihre Riege souverän und hilft kompetent bei der Weinauswahl.
Jetzt zum Essen:
2 Grüße aus der Küche stimmen ein für mehr: Erbsensuppe aus denm Glas mit einem Schinkenstreifen und Wasabi-​Nüssen. Erbse pur mit passenden Begleitern. Danach ein Bouillabaise-​Knödel auf Campagnersoße. Traumhaft!
Und dann Himmel, Erde, Wasser: 6 mal Rübe plus Fisch plus Sprossen (so würde ich es ganz einfach ausdrücken). Jedes einzelne für sich eine gelungene Interpretation des Themas.
Dann ein Skrei auf Wurzelgemüse. Der Winterkabeljau auf dem Punkt, das Kraut asiatisch perfekt.
Danach ein 60 Grad Ei in einer Rote Bete Suppe. Phänomenal!
Der Hauptgang Kalbslende mit Kartoffel-​Terrine und Blumenkohl. Butterzartes Fleisch, Die Kartoffel, wie ich sie noch nie gegessen habe, geschmelzter Blumenkohl– passt!
dann als kleines Vor-​Dessert ein Passionsfrucht-​Drink mit Kokos-​Schaum und Makrone,
und als krönenden Abschluss ein Mohnparfait mit Caramel-​Eis und Quittensüpple. Einzeln sehr schmackhaft, zusammen perfekt!
Zum Espresso, der ganz passabel war, gab es noch eine kleine Schnitte Apfelkuchen– sehr fein.
Nach diesem gelungenen Abend überraschte auch noch die Rechnung. Wir haben schon schlechter gegessen für mehr Geld.

Fazit: Der Adler in Rosenberg ist definitiv eine Reise und sein Geld Wert, wenn man einen entspannten Abend in freundlicher Atmosphäre mit hervorragendem Essen und einigen Aha-​Effekten erleben möchte.

Im Landgasthof Adler in Rosenberg war ich letztmalig im Frühsommer 2010. Der im allerbesten Sinne unprätentiöse Service, die hohe gastronomische Qualität und das hervorragende PLV sind auch mir damals positiv aufgefallen.
Ich schrieb damals in einem Food-​Forum einen Beitrag über das Dreigang-​Menü, das ich im Adler genießen durfte. Obwohl mein Besuch nun schon einige Zeit her ist, ergänze ich diesen Beitrag auch mal hier sicher nicht uninteressant, wie ein Menü im Landgasthof Adler ausschauen kann:
() Das Gemäuer am A des Hohenlohischen wirkt von Außen zunächst etwas abweisend. Im Innenbereich kontrastieren dann moderne, geradlinige, farbenfrohe Gestaltungselemente die uralte Architektur.
Im mit einem Michelin-​Stern dekorierten Adler wird überwiegend regional und saisonal und natürlich auch mit einer mediterranen Note gekocht.
Am bislang heißesten Tag des Jahres wählen wir das sommerkompatible Kleine Menü mit 3 Gängen. Nach dem obligatorischen Brotkorb mit Butter, Salz und Pfeffermischung werden wir von gleich 2 Grüßen aus der Küche überrascht.
Zunächst eine witzige Neuinterpretation des Klassikers Matjes-​Hering mit Kartoffeln. Das Gericht kommt (natürlich) in einem kleinen Glasbecher; die Matjes-​Stückchen verbergen sich unter einer fluffigen, puddingartigen Kartoffelcreme. Der milde Appetithappen wird von den ebenfalls enthaltenen, kräftigen Kapern dominiert.
Der zweite Gruß gibt sich regional. Luggeleskäs mit warmer Grießsoße und Scheibchen von gebratener Debrecziner-​Wurst. Die Kontraste zwischen kalt (der gekräuterte Frischkäse) und warm (die Grießsoße) sowie zwischen würzig (Debrecziner) und mild (Käse, Soße) machen m.E. den Reiz und die Grundidee bei diesem kleinen Gaumenschmeichler aus. Allerdings hätte ich mir nach dem ersten ebenfalls cremigen Gruß aus der Küche einen Happen mit einer festeren Konsistenz gewünscht. Trotzdem sehr lecker und originell.
Dann kommt der erste reguläre Gang des Menüs und damit auch mein kulinarischer Angstgegner. Luftverpester der Forste im Frühling, Geißel der Gaumen, Rucola des neuen Jahrtausends: Bärlauch. In diesem Fall als giftgrünes Rahmsüppchen, das ein knusprig gebratenes Zanderküchle (eine kleine Fisch-​Frikadelle) umschmeichelt. Beide Komponenten des Gerichtes sind kräftig abgeschmeckt, die Röst– und Fischaromen des Zanderküchles behaupten sich tapfer gegen den Bärlauch, so dass auch ich dieses Gericht runterkriege. Bärlauchfreunde dürften begeistert sein ich und der Bärlauch stehen aber miteinander nach wie vor auf Kriegsfuß.
Als Hauptgang gibt es Tafelspitz vom Kalb auf weißem Spargel, dazu eine helle Soße und Eierhaber (eine Art salziger Kaiserschmarrn). Das Kalbfleisch zergeht auf der Zunge, mir persönlich ist der Spargel allerdings etwas zu bissfest gegart trotzdem topp!
Mittlerweile ist auch das Glas vom ersten Küchengruß gespült und bereit, das Dessert zu präsentieren. In dem Schichtdessert finden wir: lauwarmes Rhabarber-​Kompott, Ztronencreme mit kleinen Baiser-​Brocken, Erdbeerkompott, Nusskrokant. Separat wird noch eine Kugel delikates Zitroneneis gereicht. Bis auf die etwas geschmacksneutralen Erdbeeren ein toller Nachtisch.
Zum Espresso spendiert das Haus noch ein kleines Stück Apfel-​Tarte.
Das Dreigang-​Menü (mit 2 Grüßen aus der Küche und einem Extra-​Süßi zum Kaffee!) war im Sommer 2010 für knapp 30,00 EUR zu haben. Ich gehe mal davon aus, dass das PLV nach wie vor exzellent ist. Neben dem Gourmet-​Futter gibt’s im Adler auch eine Karte mit rustikalen schwäbischen Klassikern. Wird allerhöchste Zeit für mich, dort mal wieder aufzutauchen!

Da wir gerade in der Nähe waren (130 km!!-Scherz), riefen wir an und bekamen den letzten Tisch des Abends. Um es vorweg zu nehmen, hier lohnt sich die weitest machbare Anreise. Die Gasträume liegen im ersten Stock des imposanten Landgasthofes und sind in mutigen, aber stimmigen Farben der Stühle, Tische und Wände von einem Design-​Professor gestylt und daran wird sich nach seiner eigenen Aussage auch nichts ändern. Wir fühlten uns sofort wohl und vermissten die fehlenden Tischdecken keineswegs– hier ist man eben konsequent.
Wir wurdern sehr freundlich empfangen und zu unserem Tisch geführt.Nach dem Studium der Speisekarte bei einem vorzüglichen Winzersekt entschieden wir uns für das 5-​gängige Überraschungsmenue. Eigentlich kauf ich nicht gerne die Katze im Sack, aber wir fühlten uns in einer mutigen Stimmung. Es begann mit 2 Grüßen aus der Küche: Bouillabaisegelee und Hitzkuchen, sehr unterschiedlich und äußerst wohlschmeckend.
Die Vorspeise war zum Niederknien: Gemüse/​Wasser/​Erde hieß sie und bot ein Aromenfeuerwerk aus Garnelen und Fisch, natur oder als Mousse zwischen Scheiben aus Zucchini, Gurke, Rettich oder Rote Bete– Tapas aus einer anderen Welt.
Der Adlerfisch (wie sinnig) auf Graupen-​Fenchelgemüse mit Kafir– Limettensauce war perfekt gegart und die Graupen mit dem richtigen Biss. Wir wurden dann gefragt, ob wir Kalbsbries mögen würden. Diese Frage zeugt von großem Einfühlungsvermögen in den Gast. Da wir keine Kalbsbriesfreunde sind wurde uns eine Alternative in Aussicht gestellt, aber schelmischerweise nicht genannt. Es war: Rote Bete, Landei (an Stelle von Bries) und grüner Spargel. Wir dachten, uns könne nichts mehr überraschen, doch solch eine Klarheit der Aromen ließ unser Tischgespräch für eine Zeit verstummen. Das folgende Rinderfilet mit Steinpilzen, Schwertbohnen und Kartoffelterrine ließ das Gespräch dann wieder aufleben, da wir nicht aufhören konnten, uns unsere Geschmackserlebnisse mitzuteilen. Allein die Kartoffelterrine: Kartoffeln in Scheiben geschichtet, gerollt, gedünstet, geschnitten, in Butter angebraten, fertig war eine Art mille feuille von Kartoffeln, tolle Textur und leicht– das ist Handwerk in Perfektion. Eine Holunderblütenessenz als Predessert öffnete die Geschmacksknospen für den letzten Gang: Waldmeistersuppe, Waldbeeren, Haselnusssouffle und Karameleis-​was soll ich hervorheben? Es war sensationell und stimmig. Das ist sowieso ein Begriff der unbedingt Anwendung auf die mit deutlicher Handschrift geprägte Küche von Josef Bauer finden muss. Das Menue in sich geschlossen und alle Komponenten perfekt aufeinander abgestimmt. Einen guten Künstler erkennt man am Timing, und das Timing dieser Küche in Verbindung mit dieser Servicemannschaft ist perfekt. Ohne Probleme erhielten wir auf Nachfrage eine extra für uns angefertigte Menuekarte und wurden von Frau Bauer und Frau Brenner mit Handschlag verabschiedet. Wir fühlten uns prächtig– so soll es sein-​was für ein denkwürdiger Abend.

Wir haben spontan am Sonntagnachmittag angerufen und tatsächlich noch 2 Plätze bekommen. Die Begrüßung war sehr freundlich und höflich.Es wurde Brot und Butter gereicht und 2 ! weitere superschmeckende Kleinigkeiten.
Salat, Suppe und der Hauptgang waren perfekt.
Die einzigste Kritik ist, das Essen wurde nacheinander serviert, ich mußte ca. 1min länger warten, obwohl genug Personal vorhanden… halb sowild…

Alles in allem ein perfekter Abend, den wir sicher wiederholen werden!!!

Stattlich und wuchtig steht der Landgasthof Adler an der Hauptstraße in Rosenberg und das alte Gemäuer macht so einen imposanten Eindruck. Als Gegensatz dazu betritt der Gast das Gebäude durch einen sehr modernen Windfang. Aber direkt danach empfängt ihn ein jahrhundertealtes Treppenhaus, das ihn in den 1. Stock zu einer Präsentation von edlem und modernem Schmuck führt. Zumindest wir standen dann erstmal ratlos in der großen Diele, bis wir mit pfadfinderischem Gespür den Hinweis «Zur Gaststube» fanden. Etwas versteckt und im Dunkeln liegt die Tür zum Restaurant, hinter der uns dann neue Kontraste empfingen.
Wer in den alten Mauern ein Restaurant oder gemäß Hinweis eine Gaststube erwartet hat, die den Gast mit romantischer oder heimeliger Atmosphäre umfängt, liegt gänzlich schief. Hier hat ein sehr modernes Design Einzug gehalten, wobei das Rot und Grün an den Wänden sowie das Blau der Bestuhlung in sehr kräftiger Farbgebung ins Auge springen. Der weiße Lack der Tische kontrastiert ebenso dazu wie das Kruzifix im Herrgottswinkel auf seine Art. Alles wirkt ausgesprochen geradlinig. Auch der edle aber fast puristisch anmutende Tischschmuck unterstreicht dies. Auf mich wirkten die kräftigen Farben eher kalt und ließen ein Wohlfühlambiente nicht wirklich aufkommen.
Der Empfang war freundlich und Frau Brenner (sie kann wohl als Institution im Adler bezeichnet werden) führte uns ohne Kontrollblick in einem Buch zu unserem reservierten Tisch. Zügig wurden uns die Speisekarten und die Weinkarte überreicht und Frau Brenner erläuterte uns die Abfolge bei den Menüs, die als Überraschung gemäß den Einkaufsmöglichkeiten bei den aktuellen Marktgegebenheiten zusammengestellt und zubereitet werden.
Unsere Wahl fiel dann auf das Menü in vier Gängen und uns relativ leicht. Was Herr Bauer und sein Team anschließend für uns zubereitete war grandios. Edle regionale Zutaten wurden auf das Feinste hergerichtet, teilweise mit Exotischem verwoben und zu kontrastierenden Erlebnissen für die Geschmacksknospen zubereitet. Als erster Gruß aus der Küche wurde uns eine Scheibe gebratene Blutwurst an Filderkraut serviert. In der Zubereitung von Herrn Bauer versteht man schnell, warum das Filderkraut oft als Krönung von «Kraut» angesehen wird. Phantastischer Geschmack. Als zweiter Gruß kam ein Fleischküchlein unter Wachtelei mit Kartoffelsalat daher. Abgesehen vom Wachtelei könnte das eine sehr bodenständige Zubereitung der Regionalküche sein. War es eigentlich auch, aber von Herrn Bauer so hergerichtet, dass es ein Geschmackserlebnis wurde. Beim Schreiben kommt mir der Gedanke, dass die Kombination von Fleischküchle, Kartoffelsalat und Filderkraut als ausgewachsene Portion (statt kleinem Gruß) auch ein selbständiges und völlig ausreichendes Gericht mit geschmacklichem Hochgenuss ergeben hätte.
Nach dieser Einstimmung bekamen wir warm mariniertes Gemüse und Wolfsbarsch als erste Vorspeise. Es folgte als zweite Vorspeise eine Fischschnitte auf Topinamburpürree an Rauchlinsen. In beiden Gerichten gingen die Zutaten wieder eine tolle Liaison ein. Den Hauptgang bildeten Ochsenbäckle auf einer intensiven und aromastarken Sauce mit Serviettenknödel und Kohlrabi. Die Kohlrabischeiben waren sehr dünn gehobelt und führten bei Allen am Tisch zu einem erstaunten Aah und Ooh ob des Geschmacks; noch nicht gekannt für Kohlrabi. Die Ochsenbäckle waren zart und superb im Geschmack, wirkten aber neben dem Serviettenknödel irgendwie winzig.
Für den krönenden Abschluss des Menüs wurden wir eingestimmt durch einen Honigwein mit Schokolade unter einem Kokosschaum; in einem Gläschen serviert. Die Komponenten waren fein aufeinander abgestimmt. Kokos schmeckte deutlich hervor, blieb aber dezent genug, damit der Honigwein mit seiner Schokolade nicht erdrückt wurde. Sauber. Den Schlussakkord setzte dann ein Rhabarberragout, begleitet von einem Mohnsoufflee und einer Eiskugel. Wie nicht anders zu erwarten bildeten diese eine gelungene Harmonie, wenn sie von dem dreiteiligen Gedeck in der einen oder anderen Kombination am Gaumen zusammengeführt wurden. Das Menü war nicht nur ein Geschmackserlebnis, sondern von Herrn Bauer auch so portioniert, dass wir angenehm gesättigt den Heimweg antraten. Zur Abrundung bestellten wir noch einen Espresso, begleitet von einem leckeren Kuchenstück. Das hätte dann fast noch dazu geführt, sich die Karte mit den Digestifs aus eigener Destillation näher ansehen zu müssen.
Zur Begleitung des Menüs gab Frau Brenner uns eine kompetente Empfehlung für korrespondierende Weine, der wir gern folgten. Die Damen des Service waren sehr aufmerksam, agierten routiniert und professionell mit Emotionen, die von herzlich bis reserviert reichten. Die Patronin, Frau Bauer, machte auf mich den Eindruck, als habe sie ein wachsames Auge auf bekannte Gäste, mit denen sie auch gern einige Worte wechselte. Wir bekamen von ihr einen Gang serviert, bei dem sie uns dann nicht mehr das Gericht erläutern konnte, weil in dem Augenblick neue, bekannte Gäst…

Innovative, aber nicht abgehobene Gourmet-​Küche, die mit einem Stern schon beinahe unterbewertet ist. Das alles in einem angenehmen, nicht unnötig steifen Ambiente — einfach geniessen.
Klassiker und bekannte Gerichte kommen in neuen Formen, aber niemals nur irgendwelchen Molekularküchen-​Trends folgend, auf den Tisch. Überraschend. Erfreulich: Auch für vegetarische Begleiter/​innen gibt es ein interessantes Angebot.
Parken direkt am Haus, Preisniveau gehoben, aber der Küche angemessen. Schöné Weinauswahl, die für die Autofahrer auch halbe Flaschen bereit hält.

Der Landgasthof «Adler» gehört meines Erachtens zu den heimlich besten Adressen in Deutschland. Kaum irgendwo sonst wird man so freundlich und unprätentiös bedient und ein schöneres, geschmackvoller gestaltetes Haus lässt sich selten finden, wenn man nicht gerade auf Messing, Protz oder Schmiedeeisernes steht. Vor allem aber ist es Josef Bauer, der es schafft, eine regional fokussierte und längst besternte Küche seit vielen Jahren auf Spitzenniveau zu präsentieren ein wahres Kunststück! (Geheimtipp: das Überraschungsmenü. Nur Mut: es lohnt sich immer!)
Ich war nun schon einige Male dort und wurde noch nie enttäuscht im Gegenteil. Oder, um es anders zu sagen: bei aller Kenntnis der «Großen» wie Wohlfahrt & Co. im Landgasthof «Adler» ist das Gesamterlebnis am stimmigsten und der Wohlfühlfaktor am höchsten. Der «Adler» ist meine Nr. 1!

Um es kurz zu machen: wir waren furchtbar enttäuscht! Mein Mann und ich sind beide Feinschmecker, wir gehen viel und gerne essen und sind auch bereit, etwas mehr auszugeben… Wir waren schon früher öfter dort und haben jetzt nach 2 Jahren den Adler wieder besucht. Da wir von weiter herkommen, haben wir telefonisch ein Zimmer reserviert, damit wir den Abend genießen können. Am Telefon sagt man uns, man hätte nur noch ein Appartement; gut, das macht uns nichts, der Preis dafür schien uns mit 110 € okay. Das Restaurant selbst ist sehr hübsch. Der Service: naja, eine Servicekraft ist sehr nett, die andere geht zum Lachen in den Keller, die Chefin selbst hält sich eher im Hintergrund. Die Weinkarte ist ordentlich. Das Essen allerdings war nun ja, sagen wir mal so: sehr uninspiriert. Auf der Speisekarte wenig Auswahl. 3 Vorspeisen, 3 Zwischengänge, 3 Hauptgänge. Dann noch eine schwäbische Karte mit Spätzle und Linsen und Zwiebelrostbraten. Es fehlten uns die Verlockungen, die Lust auf mehr machen. Wehmütig dachten wir an damals, als es so originelle und wunderbar schmackhafte Gerichte gab wie Aal mit Blutwurst…
Die Gänseleber war durchgebraten und die Sauce aus Mais paßte überhaupt nicht dazu. Ich aß als Hauptgang Zander, auf der Haut gebraten mit Gemüse, war okay, aber ich hatte mir mehr erwartet. Mein Mann aß Zürcher Kalbsgeschnetzeltes mit Rösti. Die Soße war viel zu cognaclastig, das Rösti war gut, aber wir hatten den Eindruck, wir sitzen in einem Dorfgasthaus und nicht in einem Sternelokal! Vielleicht mag da jemand nicht mehr!!!
Das beste war allerdings unser Appartement, das dann kein Appartement war, sondern ein winzig kleines Zimmer mit 2 Betten mit zwei Meter Abstand. Das Bad war völlig inakzeptabel. Saß man auf der Toilette, stieß man mit den Beinen an die Duschtür… Das Zimmer hatte auch keine Verdunklungsmöglichkeit, sodass man keine erholsame Nacht hatte. Für diese Mönchszelle dann auch 110 € zu verlangen, fanden wir völlig überzogen…
Alles in allem also: nein, leider keine Empfehlung mehr! Furchtbar enttäuschend! Die Küche hat ganz klar keinen Stern (mehr) verdient!

Hier bin ich kulinarisch groß geworden.
Den Adler kenne ich seit über 30 Jahren, auch den Anfang, als es «nur» schwäbische Regionalkost gab. Die gibt es immer noch (und wie!), aber inzwischen kocht Herr Bauer mit vielen neuen Ideen auf höchstem Niveau ohne seine Wurzeln jemals vergessen zu haben. Verschiedene mehrgängige Menüs.
Das bewährte (weltbeste) Rahmschnitzel mit Spätzle und Salat gibt es natürlich auch noch.
Schönes Ambiente in alter neuer Bauernstube. Angenehmer persönlicher Service mit schwäbischem Understatement durch Frau Bauer und Hilde…
Einer meiner Lieblingsrestaurants– eine Reise wert.
Übernachtung in schönen Zimmern möglich.

Ja, der Adler, oftmals besucht, gerne besucht — leider ist er flügellahm geworden: es fängt mit der Begrüßung an, die scheinbar keine Not mehr wendet. Im Gegenteil, man hat nach Jahren das Empfinden, dass die Damen von der Gästeflut überschwemmt seien. Dies dokumentiert sich körpersprachlich und in der apodiktischen Art, dass ausschließlich vier gleiche Menüs machbar wären. Erst nach dem vorsichtigen Hinweis, dass man das so genannte Überraschungsmenü schon zwei mal verzehrt hätte, ließ man sich küchenseits widerwillig auf eine à la carte Bestellung ein. Das fußliefernde Schwein kam aus der Seniorenresidenz, die Enten hatten zu viele Workouts, was ihrer Brustmuskulatur eher kontraproduktiv bekam. Hauscocktail — viel Lärm um nichts und seinen Preis nicht wert. Desserts verspätet. Man hätte sich vom Klientel an den Nebentischen mehr Zurückhaltung und weniger aufgeplustertes Getöse gewünscht.
Schade um einen Abend voller positiver Erwartungen, die an manchen Abenden in den Jahren zuvor voll erfüllt worden waren. Adieu, Adler.

Küche: + + + + +
Service: + + + + +
Ambiente: + + + + +
Parken: + + + + +
Preis/​Leistung: + + + + +
Preis: Suppe: –19EUR
VS:
HG: 12–
Menü: 29–
Ein Michelin-​Stern dekoriertes Restaurant
Fantastisches Holunderblüteneis mit warmen Haselnusskuchen und frischen Beeren bildeten den krönenden Abschluss dieses Abends.
Gerne wieder.