Fabrik Potsdam

Mittags in der fabrik und es ist einfach nur schön. Zugegeben aus Potsdam West ist es ein Stückchen mit dem Rad, aber es lohnt sich allemal. Das Essen ist lecker, ungewöhnlich, eine gute Portion und alles für faires Geld. Man sitzt draussen in der Herbstsonne oder drinnen uffm Sofa. Alles ist ungezwungen und von Herzen und Mittag macht wieder Spass! Das alles gabs früher schonmal, ich habs nie mitbekommen, bin aber froh, dass es zurück ist! In diesem Sinne frohes Schaffen und juten Hunger!

Die fragmenthaften Erinnerungen an den Osterspaziergang (wer kann das
eigentlich noch aus dem Stand aufsagen?) und dieses unsägliche Eduard
Möricke-​Gedicht drängten sich mir bei Schnee-​Hagel-​Eis-​Sonne-​Gefrierpunkt-​und
wieder Sonne unweigerlich auf.
Aber dann fand ich, wonach ich suchte, ohne es vorher zu wissen.
Nervennahrung für Ohren, Augen und unbesetzte Ecken zum leisen Rezitieren von diesem oder jenen
bot man mir am Sonntag dar.
Diesmal mit einem großen französischen Käsesortiment, Fruchtstücken,
Olivenbouletten, Blütenbutter, Streifenjoghurt, Lavendel-​Orangencrème und angenehmer Mucke.
Der Service war unaufgesetzt, freundlich und der Sonntagsstimmung entsprechend.
Die Atmosphäre erinnert an Omas Wohnzimmer ohne muffig zu wirken, da die Fenster viel Licht spenden und an den Betonwänden Kunstwerke zur Inspiration einladen.
Die Reservierungsliste für das nächste mal war leider schon voll, aber mir wurde gesagt, dass ab 14 Uhr zum zweiten Schwung bestimmt ein paar freie Plätzchen zu haben sind.
Später fand ich heraus, dass eine Bekannte von mir dort auch schon Catering hatte und die schwärmt wie verückt davon.
Zum Rauchen mußte ich mich leider aus der Couch schälen, welche mich schon fest in ihrer Umarmung hatte, aber das wird im Frühling auf der Terasse mit Seeblick sicherlich sehr erträglich.