Museum Tucherschloss und Hirvogelsaal

Leider hat das Tucherschloss nur 3 Mal in der Woche am Nachmittag geöffnet. Trotzdem habe ich es auch geschafft mir anzuschauen. Im Wohnschloss der Tuchers erfährt man alles über die wohlhabende Handelsfamilie Tucher. Die vor allem
mit dem Handel von Gewürzen und Kleinmetallwaren zu Wohlstand kamen. Und es gab sogar eine eigene Tucherbrauerei über die man in einem kleinen Raum auch mehr erfährt. Die Räume sind recht schön gestaltet. Das Highlight ist jedoch der schöné Garten und der Hirsvogelsaal, die man ebenfalls besichtigen kann.

Letzter Sonntag im Juli findet im Innenhof des Tucherschlosses ein Gottesdienst der Gemeinde St. Egidien mit musikalischer Gestaltung der Bäckerposaunen Nürnberg und des bekannten Egidienchores unter Leitung von Pia Praetorius statt. Im Anschluss daran lädt die «Tucherin» zum gemeinsamen Picknick in den Schlossgarten ein.
Kleine musikalische Schmankerl bietet der Egidienchor danach im Hirsvogelsaal.
Sehr empfehlenswert!

(Siehe Foto unten) Die Straßenfassade des Tucherschlosses zur Hirschelgasse hin wurde gemäß der einstigen Nürnberger Bauordnung schlicht gestaltet. Das Tucherschloss entstand in den Jahren 1533 bis 1544 als Sommersitz und Gartenanwesen der Nürnberger Patrizierfamilie Tucher. Es handelt sich um ein dreigeschossiges, aus Sandsteinquadern errichtetes Bürgerhaus der Renaissance, welches Stilformen der Nürnberger Spätgotik, der italienischen Renaissance sowie der französischen Schlossbaukunst vereint. (Siehe Foto unten) Das Tucherschloss ist eine sehenswerte Renaissance-​Insel inmitten der Sebalder Altstadt. So wie sich das Stadtschloss dem Betrachter heute darstellt, ist es jedoch nur hinsichtlich von Form und Gestalt ein Renaissancegebäude, da das im 2. Weltkrieg bis auf die Grundmauern niedergebrannte Gebäude von 1966 bis 1969 durch die Familie Tucher nach alten Plänen von Grund auf neu wiederaufgebaut wurde. Die wertvolle Inneneinrichtung hat den Krieg unbeschadet überdauert und bildet den Grundstock für das heute im Tucherschloss untergebrachte Museum. (Siehe Foto unten) Der dreigegliederte Treppenturm an der Westseite des Hauptgebäudes ragt weit über das Dach hinaus und ist französischen Vorbildern nachempfunden. (Siehe Foto unten) Die im Krieg zerstörten Nebengebäude wurden in den 60er Jahren in etwas veränderter Form wiedererrichtet. (Siehe Foto unten) Die Fassade zum Garten hin konnte frei von den Zwängen städtischer Bauverordnungen repräsentativer gestaltet werden. Das Museum hat montags, donnerstags und sonntags geöffnet und ist etwa 5 min Fußweg vom Rathenauplatz (U-​Bahn U2, Straßenbahn S ⁸⁄₉) entfernt.

Ich möchte noch erwähnen, dass man sowohl die Eingangshalle und als auch den Hirsvogelsaal für private oder geschäftliche Feiern in stilvollem Rahmen mieten kann!

Immer sonntags um 14 Uhr führt eine Schauspielerin in der Rolle der ehemaligen Hausherrin Katharina Tucher durch das Tucher-​Schloss. Katharina gibt Klatsch und Tratsch aus der Welt der Patrizierfamilien Nürnbergs zum Besten. In den Räumlichkeiten sind wertvolle Möbel, Tapisserien, Gemälde und feines Kunsthandwerk sowie das berühmte Geschirr aus Limoges zu bewundern.
Auch zum 1534 errichteten Hirsvogelsaal im malerischen Garten des Schlosses weiß Katharina Tucher Spannendes und Amüsantes zu erzählen. Mit der reich verzierten Wandverkleidung Peter Flötners und dem berühmten Deckengemälde Sturz des Phaetons des Dürer-​Schülers Georg Pencz gehört er zu den schönsten Renaissance-​Innenräumen. Zur Zeit der Erbauung war er Anlass zu einem Skandal, über den ganz Nürnberg tratschte, denn Lienhard Hirsvogel führte ein sehr aufwändiges und kostspieliges Leben und beschmutzte seine Familie mit dem Skandal der Scheidung von seiner Gattin Sabine Welser, einer Augsburger Kaufmannstochter und des darauffolgenden Ruins.
Der Hirsvogelsaal stand ursprünglich nicht im Garten der Familie Tucher. Er wurde im 2. Weltkrieg zerstört und im Jahre 2000 wieder aufgebaut. Das Deckengemälde konnte der Zerstörung entgehen, da es rechtzeitig ausgelagert wurde.
Eintritt ins Museum 5 EUR, Aufschlag für die Führung 2,50 EUR
Historische Bedeutung:
Ein Kleinod der Renaissance. Einige Räume werden von der Familie Tucher von Simmelsdorf bewohnt
Außer der Kostümführung mit Katharina Tucher gibt es noch verschiedene Veranstaltungen im Schloß bzw. Schloßhof und Garten z.B. OpenAir-​Theater oder Picknick im Garten oder Boules-​Spiele