Fressmeile

Nur drei im Weggla probiert. Fränkische Superlative: Bast scho!

Nach einem ausgedehnten Shopping-​Marathon mit meiner Freundin kam mir mal wieder die Lust auf was Deftiges. Wie «gut», dass es im Nabel der Nürnberger Innenstadt die Fressmeile samt Currybude gibt. Zahl drei Euro und gehe über Los. Du bekommst einen labbrigen Pappteller mit einer eher klein geratenen Portion Currywurst. Gut gebraten mit einem passablen Rest-​Fleischgeschmachk, die Soße dazu aber unispiriert, da merkt man die Massenabfertigung. Die Pommes, die gegenüber der Variante mit Brötchen einen Aufpreis von 1,30EUR ausmachen, waren diesen nur eingeschränkt wert. Zwar knusprig, aber etwas dünn und glutamatberieselt. Unterm Strich für eine klassische Imbissbude eine kulinarische Enttäuschung. Der Hinterhofschmuddel macht das ganze nicht besser. Ungenießbar war mein Snack aber nicht, und der Service war freundlich und auf Zack. Daher reicht es für die Fressmeile zu knappen 2 von 5 Sternen.

Die «Fressmeile» ist sicher mit ein Grund, warum die Deutschen nun zu den dicksten Europäern gehören. Ein Euro für ein Bratwurstbrötchen mag zwar ein guter Preis sein, jedoch sorgt es mit dafür, dass viele Leute mit Essen in der Hand die Kleiderständer mit der anderen durchsuchen.

Am Anfang stand der Imbiss, der für 1 Euro 3 in am Weckla verkaufte, mittlerweile gibt’s hier alles, was das Herz begehrt zu billigsten Preisen.
Doch wo bleibt die Qualität? Fließbandarbeit wird hier geleistet, 100 Meter weiter bekommt man die Nürnberger für 50 Cent mehr, dafür aber mit gutem Gewissen, da die Mitarbeiter im Bratwurst Herzla halbwegs gut bezahlt werden.
Es geht jedoch nicht um den Geschmack, dafür aber um den Geldbeutel, weswegen sich hier immer allerhand Gesindel rumtreibt.