Zahnarztpraxis Dr. Maximilian Pochert

Doktor Pochert. Ein Mann, der mich kennt wie seine Westentasche. Jedenfalls das Innere meiner Mundhöhle. Er untersuchte meine ersten Milchzähnchen, er überwies mich zur Kieferorthopädin– das habe ich ihm immer noch nicht verziehen. Darüber hinaus kennt er auch die Beschaffenheit der Zähne meiner Brüder, meiner Mutter und mehrerer Schulfreunde ganz gut.
Das ist ein bisschen unheimlich, aber nichtsdestotrotz ist er immer noch ein guter Arzt. Seine Perlenzähne blitzen, er ist trotz grauer Haare durchtrainiert und er riecht gut nach Arztpraxis. Alles, was er tut, ist angenehm: wie er spricht, wie er sich bewegt, wie er bohrt. Noch nie hatte ich hier ernsthafte Schmerzen, auch wenn auch hier, wie überall beim Zahnarzt, das Geräusch des Bohrers durchdringend das Wartezimmer mit mehreren stocksteifen Kindern erfüllt, ganz egal, wie viele Türen auch geschlossen sein mögen.
Ganz besonders halte ich es Doktor Pochert zugute, dass er das eine oder andere Mal auch einen privaten Gefallen erfüllt: beispielsweise, als er eine Hauptschulabsolventin aus der Klasse meiner Mutter auf ihre Empfehlung hin als Azubine einstellte.