Universitätsbuchhandlung Heinrich Frank – Librairie Française

Au ja, die Buchhandlung ist eine tolle Buchhandlung. Allerdings musste ich als Wirtschaftswissenschaftler feststellen, dass Wirtschaftsbücher doch nicht sehr willkommen in der Buchhandlung sind. Im oberen Stockwerk finde ich etwas über Produktions und Kostentheorie, jeweils Theoriebuch und Übungsbuch sowie der gute Wöhe mit seiner «Einführung in die Betriebswirtschaftslehre». Diese Bücher sind ein Muss, wenn man die erste Hälfte des Studiums bestehen will.
Besonders schön ins Auge gestochen, haben mich neben den anderen Themenbereichen der anderen anderen Studien auch die Übersetzungshilfen und die französischen Taschenbücher gefallen, die zu annehmbaren Preisen verkauft werden. mir fiel es immer schwer, ohne Einkauf aus dem Laden zu spazieren. Dafür ist das Angebot einfach interessant.

Gelegentlich ertappe ich mich dabei, dass ich nur deswegen in diese Buchhandlung gehe, um deren Besitzer auf die Probe zu stellen, scheint dieser doch eine lebende Datenbank zu sein.
Bisher kannte er nicht nur jedes Werk, nachdem ich gefragt habe, sondern wusste auch genau darüber Bescheid, welche der vorliegenden Ausgabe des betreffenden Textes gerade am schönste und erschwinglichste war.
Dieser Herr ist dabei aber mitnichten ein langweiliger Rechenkönig, der seinen Feierabend damit zubringt ISBN-​Nummern auswendig zu lernen, sondern ein echtes Original des Uni-​Quartiers, mit dem man sich genauso gerne über Bücher unterhält, wie man ihm diese abkauft.
Auch wenn er einmal keine Zeit für ein Gespräch hat, lässt es sich in der Buchhandlung Frank trefflich Zeit vertrödeln, beherbergt der Laden doch eine imposante gelbe Wand, bestehend aus unzähligen Reclam-​Heften, in welchen ich gerne stundenlang schmökere.

Ich bin zwar schon länger kein Student mehr, lande aber doch immer wieder in der Buchhandlung Frank, eine Tür neben meinem alten Institutsgebäude der LMU München. Hier gibt es (wie die Website ankündigt) Sprach-​, Uni-​, Taschen-​, Schöné, Sach-​, Aktuelle und Fachbücher. Also alles was das Studentenherz der umliegenden Institute (v.a. Sprachen und Kulturwissenschaften) begehrt.
Was jetzt den kleinen Laden für mich immer noch interessant macht ist für mich Francophilen die Auswahl an französischer Literatur im ersten Stock. Hier gibt es neben den üblichen Klassikern und Pflichttiteln der Semesterliteratur auch eine Auswahl an Neuerscheinungen aus dem Nachbarland. Und die Gelegenheit auf eine charmante Conversation en français mit einer der Verkäuferinnen…
Für die ersten Seiten des neuen Schmökers bietet sich übrigens der gemütliche Innenhof des gegenüber liegenden Uni-​Hauptgebäudes an. Hier kann man sich entspannt unter einen Baum legen, und sich wieder wie ein Student beim ach so harten Lektürebüffeln fühlen.