Trattoria Siciliana

Nein, wir haben nicht schlecht gegessen, eher im Gegenteil: Das Fleisch war zart, der Fisch auf den Punkt und die Pizza knusprig. Man fragt sich allerdings: Wozu braucht es in München den x-​ten Allerwelts-​Italiener? Mit den üblichen Pizzen, der gängigen Pasta, den obligaten Fleisch– und Fischgerichten und der unvermeidlichen Vorspeisen-​Einfalt aus der Vitrine. Die Trattoria Siciliana hält nämlich leider nicht so ganz, was ihr verführerischer Name verspricht. Das einzig Sizilianische daran sind die Auberginen darin, genauer gesagt die zwei, drei Gerichte auf der Speisekarte, in denen diese, wie uns der Wirt versicherte, typisch sizilianische Zutat verwendet wird. Dabei ergibt eine Zwei-​Minuten-​Recherché bei Google, was Sizilien außer Auberginen kulinarisch zu bieten hätte: Gerne würde ich mal Arancini probieren. Oder Sfincione. Oder Scàccia, Farsu magru und Sarde a beccafico. Und richtig gute Cannoli habe ich in München auch noch nicht gegessen. Mamma mia, was könnte das für ein Festessen sein. Und so wünscht man sich, Wirt und Koch hätten doch ein wenig mehr Mut, von den berechenbaren Wegen italienischer Gastlichkeit in München abzuschweifen. Denn italienische Restaurants gibt es an der Isar schon mehr als genug. Authentisch sizilianische dagegen kein einziges.

Weil es kalt ist in München und schneit, habe ich das Restaurant direkt neben meinem Hotel (dem Wetterstein) gewählt, die Trattoria und war sehr zufrieden. Der Service ist charmant, das Essen hervorragend, die Speisekarte nicht zu umfangreich Qualität geht hier vor Quantität.
Die Pizza war ausgezeichnet, hier wird man sicher den Rand nicht verachten und auch die Sauce zur Pasta war ein Stück Italien in Bavaria.
Im Februar bin ich wieder in München und sicher wieder in der Trattoria. Vielleicht treffen wir uns ja dort!?! ;-)