Pathos Transport Theater

Das Pathos ist eine Legende. Untypisch für die schicke Stadt München präsentiert sich die Eventlocation sehr undergroundig und das ist auch gut so. Ein hauch von Berlin liegt in der Luft aber in Alpennähe wirken die betörenden Kulturdüfte der großen weiten Welt etwas anders. «Münchnerisch»… Dafür gibt es keine passendere Beschreibung. Bayern ist das Sizilien Deutschlands und München ist das Sizilien Bayerns.
Pathos ist Theater, Kunst, Musik, Ausstellung und noch einiges mehr. Über die Jahre hinweg hat sich kaum was verändert es ist markant kantig geblieben. Die Gemäuer der alten Industrieanlage haben einen betonhaften Charme und wirken bei Vernissagen oder Konzerten besonders roh. Ich mag das. Der Rahmen eines Bildes muß auch auffallen.
Als ich vor über 10 Jahren hin und wieder mit der alten Pathos Crew etwas veranstaltet habe waren zwar die Zeiten noch anders aber der spirit ist bis heute gleich geblieben. Warum unnötig vom Strom des Zeitgeistes entführen lassen? Das hat das Pathos nicht nötig.
Pebbles, die früher die regelmäßigen Clubnächte an den Freitagen abhielt, hing leider ihre Passion 2004 an den Nagel. Vorher war das ein irrsinniger Geheimtip. DJs wie Dompteur Mooner oder Thilges 3 aus Österreich waren hier gern gesehene Gäste im alt bewährten Club le Bomb Format. An den Mittwochen traf man sich am frühen Abend regelmäßig zu Kaffee, Tee und Plätzchen und wir spielten C64 Spiele. Einfach so… Dazu lief entspannter Reggae.
Vor ungefähr 3 Jahren war ich hier zu Gast beim Liveautritt von «The Analog Roland Orchstra» dessen Musikstil mit elektronischem Krautrock und Gänseblümchen beschrieben werden kann. Eine Phantastische liveperformance.
Man sieht schon, musikalisch wird eine irre Abwechslung geboten.
Ansonsten ist Kunst wie gewohnt bissig und bei Veranstaltungen wie z.B. «Google my Goggles» werden die momentanen Internetdrogen der Nation (u.a. facebook) ironisch zertreten. Was passiert wenn es das nicht mehr gibt? Gibts mich dann noch? Fragen über Fragen die man als Schauspieler und auch als staunender Gast nicht beantworten kann.
Das Leben bleibt spannend. Wir lassen uns vom Alltag nicht langweilen und dafür kann man im Pathos prima abschalten.
Wie gesagt, eine Legende.

Nettes kleines Theaterchen. Man wird teils zum Mitmachen annimiert. Nette Bedienung. Spassige Feten.

Das Pathos muss man als Kulturliebhaber einfach kennen– tolle, teils innovative Theater/​Performance Projekte!

Gar keine Frage, das Pathos ist Kult!

Das charmante Pathos Transporttheater ist eines meiner Lieblingstheater in München. Das liegt vor allem daran, dass ich es hauptsächlich von seiner Seite als Party-​Location kenne. Nicht, dass ich Theater nicht schätzte, aber wenn ich die Wahl zwischen einem Drama auf der Bühne und der Komödie einer Fürst-​3-​Party habe, fällt die Entscheidung nicht schwer.
Fürst-​3 ist eine winzige Skateboarders-​DIY-​Firma, die in Münchens Szene absoluten Kult-​Status genießt. (Und das zurecht! Denn wer Limbo-​Stangen mit Hardcore, Skateboarding mit Tanz und eben auch Theater mit Party verbindet, der hat selbigen verdient.)
Und so bunt und dabei so gnadenlos unbieder wie mit den F3-​Jungs im Pathos wird nirgends gefeiert, das steht fest.
Einen Wehrmtustropfen gibt es aber dennoch — die Getränkepreise bestimmt das Pathos natürlich selbst und da wird ordentlich «zugelangt». Von preiswert kann hierbei nicht die Rede sein. Allerdings ist es sicher auch nicht so einfach, eine Lokation wie das Pathos zu finanzieren.
Insofern zahlt man eben mal einen Euro mehr für’s Bier. Denn auch hier gilt: es dient dem Erhalt unserer spärlichen Münchner Subkultur.

Sagt das Pathos über sich selbst: Die Standortbestimmung als öffentliche Einmischung. Und so isses. Man muss zwar immer noch dorthin pilgern, um sich ein– und aufmischen zu lassen, aber dann ist man auch mitten im roten Sündepfuhl der blau/​weißen Hauptstadt gelandet.
Wer immer sich für Theater, Kommunikation im öffentlichen Raum, politischen Ausdruck in der Kunst und dergleichen lebensnotwendigen Dingen beschäftigt, MUSS (ja, ja, müssen schon mal gar nicht — aber dann dringlichstenst empfohlen) sich auf das phänomenale, ehemalige Industrie/​Militärgelände an der Dachauerstrasse begeben.
Am besten schon tagsüber, um die einzigartige HierPassiertWas-​Luft zu schnuppern. Erstmal in der Independentküche «Feinspeiserei» stärken. Ich weiß, ich sollte meine Beiträge selber schreiben, aber Herr Bock, seines Zeichens Chef, spricht zu seinem Etablissement den wunderschönen Satz, das Sein selbst sei politisches Statement und ein Mittagstisch damit eine Untersuchung zum gesellschaftlichen Befinden. Hätte ich leider nicht schöner schreiben können. Der Wehmutstropfen: Bis Dezember gab’s an selber Stelle noch einen superfeinen Club mit geilen Gigs. Musste schließen. Wegen irgendwas Öffentlichem (könnte sich wie KommunalDingBums anhören, aber wer weiß das schon). Ist schon erschreckend, wie München sich auf der Hatz nach dem gemeinen linken Fuchs ständig mit dem Jadgewehr selbst ins kulturelle Bein schiesst.
Egal, nach vorne schauen, und das ist hier zum Glück der Blick auf die Bühne: Das theatralische Programm teilt sich auf in die beiden Spielstätten, das Pathos und Den Schweren Reiter. Es erwartet den geneigten Zuschauer eine Mixtur aus allen darstellenden Künsten, deren augefeiltes Programm online abzurufen ist. Ausdrucken und ran an den Kühlschrank. Besonders empfehlenswert: Das Transport Festival, jeweils im Mai.
Nur ein fettes Fragezeichen schwebt im Raum… denn nun ist das Transporttheater auf eine etwas komplex-​undurchsichtige Art in die Olympiaplanung involviert, was aber andererseits sein Überleben bis 2017 sichert. Hab’s nicht ganz kapiert, hoffe aber, das hässliche Wort «Sponsor» wird auch in Zukunft keine übergroße Rolle spielen auf den Brettern, die die oppositionelle Welt bedeuten.

ich war früher Stammbesucher des Pathos Transport Theaters. Hatte einige echte Highlights an Stücken (Wie ich mich in einen Apfel zurückzog, Moritz beschliesst zu sterben), manchmal aber auch etwas weniger gute dabei. Insgesamt mag ich den Laden aber, gerade das Kühle und das Experimentelle sind für München untypisch und definitiv unterstützenswert. Einer der weniger Flecken der den typischen Münchner Schick durch seine ganz besondere, eigene, aber auch liebenswerte Art durchbricht…

Musik und das kühle Ambiente konnten mich bei meinen beiden nächtlichen Besuchen im Pathos Transport Theater nicht begeistern. Die Stimmung war allerdings trotzdem recht gut, auch die Bedienungen waren nett.
Dass die DJs und einige Gäste bei beiden Besuchen geraucht haben, obwohl der Club nicht als geschlossene Gesellschaft deklariert war, fand ich hingegen weniger nett.