Klosterkirche St. Anna

Anfangs des 18. Jahrhunderts gab es vor den Toren Münchens eine Armensiedlung in einem sumpfigen Gelände (Auwald). Das sogenannte Lehel (sprich Lächl) hatte damals etwa 2000 Bewohner und gehörte zum Pfarrbezirk der Frauenkirche. Da nach Einbruch der Dunkelheit die Stadttore verschlossen wurden konnte nachts aber kein Seelsorger gerufen werden.
Dies hatten die Einwohner des Lehel nach einer gewissen Zeit «dick» und baten den Kurfürst Max Emanuel, dem Orden der Hieronymitaner Kloster und Kirche zu gestatten, damit auch sie jederzeit Zugang zu einem Seelsorger hatten.
1725 genehmigte Max Emanuel nun die Ansiedlung der Mönche (die zunächst in einem normalen Wohnhaus lebten).
1727 war Grundsteinlegung für die Klosterkirche, 1730 wurde sie gesegnet und 1937 geweiht.
St. Anna war die erste Rokoko-​Kirche Baierns (kein Schreibfehler!).
Baumeister war der Architekt Johann Michael Fischer. Den Innenausbau besorgten die Gebrüder Asam. Außerdem gibt es noch einige andere Künstler, die Teile der Ausstattung beisteuerten.
Nach der Säkularisation 1802 wurde das Kloster aufgelöst, die Kirche wurde aber weiterhin als Pfarrkirche verwendet.
1827 durften auf Beschluß von Ludwig I der Orden der Franziskaner das Kloster beziehen und auch wieder Novizen aufnehmen.
1850 war der Chorturm baufällig und wurde abgetragen, eine neoromanische Fassade und 2 neue Türme wurden errichtet (ähnlich der Ludwigskirche)
Nach einem Luftangriff im April 1944 wurde die Klosterkirche komplett zerstört, der Wiederaufbau fand in 3 Phasen statt.
1. Phase: Sicherung des Gebäudes (1945 – 1951)
2. Phase: die ursprüngliche Rokoko-​Fassade wurde wiederhergestellt. (¹⁹⁶⁵⁄₆₆)
3. Phase: Ausgestaltung des Innenraums im ursprünglichen Stil
Heute ist die Klosterkirche St. Anna wieder ein wunderschönes Juwel im Diadem der Münchner Kirchengebäude! Jederzeit einen Besuch wert!