K Presse + Buch

Ein aufgeräumter Laden, in dem immer, wenn ich vorbeilaufe, was los ist.
Die Auswahl an Zeitungen, Zeitschriften und Büchern ist riesig, außerdem gibts u. a. Softdrinks aus einer Kühltheke.
Die Mitarbeiterin war gestern schnell und bei aller Hektik recht freundlich, bei DER Massenabfertigung wären Herzlichkeit oder Smalltalk auch nicht möglich.
Schade nur, dass es dort unten immer so nach Döner & Pommes stinkt.
Und die Menschen lesenderweise die Gänge verstopfen: Leute, das ist KEINE Bibliothek, sondern ein Verkaufsgeschäft!

Hält leider die selbstgewählten Öffnungszeiten nicht ein, so dass man umsonst einen Zwischenstopp macht.

Diese Filiale ist im Ostbahnhof beim Durchgang zur Friedenstrasse — gegenüber Rischart.
Hier findet man eine sehr große Auswahl an Zeitschriften zu allen möglichen Themen und Büchern. Die Ware wird übersichtlich und sauber präsentiert.
Das große Plus hier sind die Öffnungszeiten. Das macht dann auch den ruppigen Umgangston mancher Mitarbeiter wieder wett. Schnell rein, schnell wieder raus, dann passt das schon. :-)

Eine Frechheit, wie man in diesem Laden behandelt wird! Leider habe ich gestern in besagtem Laden im Ostbahnhof eine Sonntagszeitung gekauft. Endlich an der Kasse angelangt sah ich auf dem Verkaufstresen noch ein Magazin, welches ich mich erdreiste auch käuflich erstehen zu wollen. Also reichte ich der Verkäuferin zusammen mit dem Magazin einen 5EUR Schein (4,8EUR hätte das Magazin gekostet) just in dem Moment, als Sie mir gerade das Rückgeld für die Sonntagszeitung reichen wollte. Ok, kein optimales Timing, aber was dann geschah hat mir wirklich den Tag versaut! Jetzt müssen Sie sich wieder hinten anstellen! werde ich belehrt. Wie bitte? fragte ich. Ja, jetzt müssen Sie sich wieder hinten anstellen. Aber ich hatte mich bereits hinten angestellt, und bin jetzt an der Reihe Ich diskutierte noch eine Weile mit der jungen Dame, die Leute in der Schlange, durch die ich mich schon durchquälen musste, verdrehten schon die Augen über Ihre Sturheit. Aber der beste Spruch kommt noch nach einer Weile meinte Sie dann: Sie können ja den Herrn hinter Ihnen in der Reihe fragen, ob er Sie wieder vorlässt ja bin ich hier im Kindergarten???
Unglaublich, wie man von der Verkäuferin vorgeführt wird für mich war es das auf jeden Fall! Leider habe ich letztendlich aufgeben müssen, und ging dann ohne das Magazin meines Weges. Zum Glück gibt es noch weitere Zeitungsläden auf meinem Weg Kann man auch Null Sterne vergeben?

Das muss man sich vorstellen. Einfach mal vorstellen! Frau auch. Nichtsahnend. Voller guter Absichten. Kaufen will ich. Ja, bei euch. 1 Heft. GEO. Nicht das für nur EUR7,50. Nein, ich lange gleich ganz zu: EUR15,90 will ich ablaschen. Freiwillig. Ohne Verkaufsgesprächsaufwand. Aber da war noch was anderes. Irgendeine Münchener Tageszeitung hat mich in der U-​Bahn angelächelt. tz? Mittels eines Artikels. Weshalb die ganze Welt unser München liebt. Ein Geheimnis. Ich liebe Geheimnisse. Insbesondere deren Lüftung. Und hier muss verdammt nochmal wirklich mal ordentlich gelüftet werden. Zuviel Mief. Durchzug! Nicht auf schalten, nein aushalten. Mal was Neues. Das Neue bin heute ich. Ich sehe ausnahmsweise nicht aus, als wäre ich auf der Suche nach einer frischen, unberührten Zudecke für die Nacht unter einer der wenigen Brücken Münchens. Nein. Eher wie jemand, der sich danach umsieht, das Geld anderer Leute in neuen Investitionsruinen zu vergraben. Stehe also in dieser Lokalität. Es ist voll. Es ist Feierabend. Es ist Freitag. Die besten Dinge hält das Leben meist für einen smoothen Einstieg ins Wochenende parat. Danke, Leben! Ganz herzlichen Dank! Ich habe das EUR15,90-Ding unterm Arm. Der Artikel aus der tz, weshalb die ganze Welt München unser München liebt. Ich will es wissen. tz. Wo bist Du? Aaahhh. Direkt am der Kasse. Ein paar weitere Eintagsfliegen warten hier ebenfalls auf ihre Erlösung. Sie wissen schon mehr als ich. Von den Gebräuchen, den Sitten, den Umgangsformen hier. In München, Ostbahnhof. Sie liegen direkt an der Schnittstelle, wo aus Geld Wahres, aus Ware Bares wird. Ich ergreife ein Exemplar der tz. Sie schaut mich an als wüsste sie bereits, was gleich kommen wird. Ich weiß es nicht. Aber gleich. Seidig liegt sie in meiner Hand. Schwerer, als ich vermutet habe. Ich schlage sie auf. Ich möchte sicher gehen, dass ich mit einer Erleuchtung nach Hause fliege. Mit einer großen Botschaft im Gepäck. An alle Berliner! Alle mal herhören! soweit kommt es nicht. Ein paar Seiten schaffe ich umzublättern. Lokales. Ich suche Internationales. Weil ja die ganze Welt und München und so. Entschuldigen Sie?!! Ich blicke hoch. Herausgerissen aus meiner Schatzsuche. Dem ultimativen Kick ins Wochenende. Das dürfen Sie nicht. Was darf ich nicht? Ich bin verdutzt und doch schon ahnend. Schlimmes. Nicht sorglos. Gleich. Gleich wird es passieren. Eines der Geheimnisse. Weswegen die ganze Welt unser München so sehr liebt. Es wird sich lüften. Nein, nicht lütfen wie im Türkischen. Was bitte heißt. Ich bin nicht gemeint. Offensichtlich nicht. Gehöre nicht zu den Liebenden. Die München so lieben. Werde auch nicht zurückgeliebt. Von München. Genau jetzt. Obwohl ich doch ganz bestimmt und wahrhaftig zur ganzen Welt gehöre. Ehrlich! Ich schwöre! Sie dürfen die Zeitung nicht durchblättern. Wenn Sie eine Zeitschrift durchblättern wollen, können Sie es dort hinten tun. Aber nicht die Zeitung! Ich bin sprachlos. Natürlich nur für diesen Moment. Nur einen klitzekleinen. Winzigen. Nicht für immer. Und weshalb nicht? Eine ernstgemeinte Frage. Ich bin geboren zu verstehen. Ich möchte wissen, begreifen, meine Umwelt erfassen. Sie dürfen die Zeitung nicht durchblättern! Das habe ich verstanden. Auch vor der Wiederholung schon. Sie meine Frage nach dem Hintergrund jedoch nicht. Oder sie hat Angst. Angst vor der Antwort, vor der Leere. Die Leere hinter ihrer Aussage. Hinter der ihr Kopf steht. Leer. Und dass es keinen Grund gibt. Nicht wirklich. Keinen ernstzunehmenden. Wie auch ich nicht ernst zu nehmen bin. Ganz offensichtlich. Angestellte? Abgestellt wäre jetzt besser gewesen. Warum fehlt sooft der Sinn für’s Ganze? Das alles mit allem verbunden ist? Zusammenhängt. Einander beeinflusst. Dass das Geld, welches ich in rauen Massen in diese Münchener Bildungsgastfreundschaft zu pumpen gedachte, ihr monatliches Einkommen mit tragen würde. Und damit ihr persönliches Auskommen in einem teuren München, welches von der ganzen Welt so geliebt wird. Eine Chance hier leben und wohnen zu dürfen. Unter all den Liebenden. Sie hat es nicht gesehen. Dass auch ich München lieben will, wie die ganze Welt. Oder sehe ich doch aus wie ein Brückenpenner? Ein Clochard aus Paris, auf der Suche nach dem ultimativen Pennerglück in München? Der 60-​Cent-​Zudecke? Ein Plan reift heran. Ich werde ihn fassen, den teuflischen. Plan. Ich gehe zum Wettbewerber. Eine ganz bewusste Kaufentscheidung. Und neue Erfahrung. König zu sein. Kunde König.