Fundbüro

Ein Gebäude aus den 50ern. Überall abgeschrammelt.
Barrierefreier Zugang ist über einen anderen Eingang möglich, Fußgänger dürfen Treppen steigen.
Rechnen Sie mit Wartezeiten um 30 Minuten. Dafür gibts ganze zwei Sitzgelegenheiten!
Aber umso mehr Hinweiszettel, was man alles (nicht) tun und lassen darf. Behörde halt.
Leider ist keine ec– oder sonstige Kartenzahlung möglich, nur Bares ist Wahres.
Die Öffnungszeiten sind nicht arbeitnehmerfreundlich, wenigstens einmal pro Woche sollte bis 19 Uhr und einmal pro Monat auch am Samstag geöffnet sein. Behörde halt.
Die Mitarbeiterin am Empfang war freundlich. Und es gibt sogar recht saubere Kunden-​WC.
Im hof stehen übrigens kostenlose PKW– und Fahrradparkplätze zur Verfügung.
Aber dass man als ehrlicher Finder eine Bearbeitungsgebühr zahlen muss, wenn man die Fundsache abholt, find ich irgendwie seltsam. Das könnte den einen oder anderen davon abhalten, die Mühen der Abgabe und Abholung auf sich zu nehmen! Und das Fundstück gleich zu behalten…
Naja, ehrlich währt am längsten.
Aber: Herzogin möchte ich hier nicht werden… auch wenn ich natürlich dankbar bin, dass es so eine Institution überhaupt gibt.

Zur Fahrradversteigerung des Fundbüros möchte ich noch ein wenig erzählen:
erst Mal ist sie Menschen mit Platzangst wirklich nicht zu empfehlen… Diese zwei Termine im Jahr, zu denen eine solche Versteigerung stattfindet, sind offenbar so beliebt, dass hunderte von Leuten zum Fundbüro strömen, um ein Rad zu ergattern.
Dafür, dass es sich aber um solch ein «Event» handelt, ist das Ganze furchtbar schlecht organisiert: man hat praktisch kaum Zeit, sich die Räder vorher anzuschauen, weil alle Interessenten nur schnell schnell durch den Lagerraum durchgeschleust werden, außerdem ist das Ansagen-​Mikrofon meist viel zu leise, sodass man diverse Fehlerbeschreibungen schlecht versteht oder gar überhört. Da kann es schon mal passieren, dass man ein schrottreifes Rad ersteigert.
Kleinere Personen wurden auch des Öfteren übersehen, obwohl sie mitgeboten hatten.
Mein Tipp: Wer dort wirklich ein Schnäppchen machen möchte, sollte nur auf offensichtlich hochwertige Räder bieten. Und für diese sollte man auch mindestens 80 bis 100 Euro einplanen. Nur so ist ein gutes «Preis-​Leistungs-​Verhältnis» zu erwarten.

Hallo Markus,
ich gratuliere dir nachträglich noch mal ganz besonders, dass du tatsächlich deine Geldbörse wieder bekommen hast, denn ich wäre da wahrscheinlich nicht hingefahren, da ich mir eine allenfalls 10%ige Chance einräumen würde, das verlorene oder schlimmer noch, dass entwendete Objekt wieder zu bekommen.
Neben den Beamten, wie auch immer sie sein mögen, finde ich eine Sache wirklich toll und dass sind die öffentlichen Versteigerungen von Fundrädern, die das Fundamt ein paar mal im Jahr durchführt.
Mit ein wenig Glück kann man hier, für ein paar Euro ein tolles Rad bekommen.
Den Termin für so eine Versteigerung findet man im Netz.

Der Mike hat ja schon alles Förmliche zum Fundbüro erklärt. Eigentlich ja eine super Sache.
Vor nicht all zu langer Zeit, fiel mir nach dem Einkaufen auf, dass ich meinen Geldbeutel nicht mehr finde. Hektisch und chaotisch durchwühlte ich alle Taschen und klapperte jeden Schritt, den ich ging nochmal ab.
Ich war nervös.
Nach drei Tagen des spurlosen Verschwindens meines Portmonnaies, hab ich mich dann doch entschieden zum Fundbüro zu fahren.
Wohlgemerkt zu fahren! Denn das Fundbüro liegt etwas ab vom Schuss. Nämlich in Sendling. Bis man dort mal ist, vergeht schon eine Weile.
Da frag ich mich schon, wer sich die Mühe macht und solch einen weiten Weg auf sich nimmt, um das gefundene Objekt abzugeben.
Dort angekommen und immer noch leicht nervös wurde ich von der etwas forschen Beamtin erstmal ins Wartezimmer geschickt. Nach 20 min. kam dann ein Beamter, der meine Personalien aufnahm.
Leider trafen alle Vorurteile gegenüber Beamte im öffentlichen Dienst wieder einmal voll und ganz zu.
Sie waren unfreundlich, genervt, tadelnd und hatten in keinster Weise Verständnis für meine prekäre Situation.
Mein Geldbeute wurde irgendwann doch noch gefunden. Von der Polizei in Marburg. Scheinbar hat der Finder meinen Geldbeutel in meiner Tasche «gefunden».

Es kann ja schon mal vorkommen, dass man einen mehr oder weniger wertvollen Gegenstand plötzlich schmerzlich vermisst. Menno, vor fünf Minuten hatte ich ihn doch noch. Wenn ihr das Teil auch nach ewiger Suche nicht findet, dann hats vielleicht ein anderer schon getan. Und womöglich gehört er zu der ehrlichen Sorte Mensch, und hat die Sache dem Fundbüro übergeben.
Vielleicht könnt ihr ja im Fundbüro euren geliebten Gegenstand wieder in Empfang nehmen, allerdings solltet ihr euch ein paar Tage Zeit lassen, das Fundbüro zu kontaktieren, da manche ‘Annahmestellen’ nur einmal die Woche anliefern.
Finder können problemlos die Fundsache in einer der ‘Annahmestellen’ abgeben. Dazu gehören neben den Touristeninformationen und den Bürgerbüros auch sämtliche Polizeidienststellen im Stadtgebiet.
Übrigens braucht man für die Abholung im Fundbüro in Sendling den Personalausweis, oder den Reisepass. Außerdem wird eine kleine Verwaltungsgebühr fällig.
Und womöglich wollt ihr auch dem ehrlichen Finder euren Dank erweisen. Rechtlich seid ihr streng genommen sogar verpflichtet, 5% des Warenwerts als Finderlohn auszugeben.

Hier findet man evtl. verlorenes wieder. Auch sehr interessant: das Fundbüro versteigert Sachen, die nicht abgeholt werden (Schnäppchen?).
Es gibt auch eine extra Versteigerung für gebrauchte Fahrräder, wer ein günstiges Stadtrad braucht, kann ja mal kucken.