Arbeitsgericht und Landesarbeitsgericht München

Juchhu, es hat sich was getan. Bis Anfang Mai waren Arbeits– und Landesarbeitsgericht München in der Winzererstraße 104 untergebracht. Einem Gebäude, das schon lange nicht mehr zeitgemäß war. Mit sanitären Anlagen, die jedenfalls zum Teil gefühlt aus der Errichtungszeit waren, Wartebereichen im Charme alter Zeiten usw. Und einer Saunaatmosphäre vor allem im Sommer. Einer nachträglich eingebauten Sicherheitskontrolle, die für jeden an Klaustrophobie Leidenden ein Albtraum war.
Doch es ist jetzt besser geworden, aber auch noch nicht perfekt. Seit Mai sind die Gerichte ein Haus weiter in der Winzererstraße 106 untergebracht. Vermutlich einem echten «Schwestergebäude» des alten Gebäudes, das parallel errichtet wurde. Allerdings saniert ist. Bereits die Fassade viel freundlicher als die alte Fassade, der Eingangsbereich um Welten freundlicher. Die obligatorisch gewordene SIcherheitskontrolle räumlich großzügig gestaltet, hinter der Sicherheitskontrolle eine großzügige Informationstheke statt des alten Fensterchens der Pforte. Modernere und ansprechendere Gänge, wobei man natürlich schon merkt, dass es kein Neubau ist. Leider, und dies nehme ich dem Gericht wirklich ein Stück weit übel– die Sitzgelegenheiten im Bereich der Sitzungssäle sind deutlich geringer geworden. Dies ist schlecht– ich möchte mich ggfs. vor dem Termin schon noch mal kurz mit dem Mandanten hinsetzen und Dinge besprechen können. Zwar sind auch die Säle angenehmer gestaltet als früher– die Größe der Tische für die Parteien und ihre Bevollmächbtigten ist jedoch ein weiterer suboptimaler Gesichtspunkt. Ich hatte schon genug Verfahren, in denen ich vielleicht mit drei oder vier Ordnern bei Gericht aufschlage– für solche Verfahren sind die Tische eher wenig geeignet, vor allem, wenn man zu zweit an den Tischen sitzt. Hier hätte der Freistaat Bayern m.E. ruhig ein bisschen großzügiger sein können.
Eigentlich hätte das neue Gericht ja eher vier Punkte verdient– aber die zu kleinen Tische in den Sitzungssälen und die unzureichenden Warte– und Sitzmöglichkeiten kosten leider einen Punkt.

Gibt es Ärger mit dem Arbeitgeber, muss man sich zunächst einen Anwalt nehmen und vielleicht sogar zum Arbeitsgericht. Das gibt es nur einmal in München, nämlich in der Winzererstrasse 104. Das Münchner Arbeitsgericht ist auch zuständig für die Bezirke Dachau, Ebersberg, Erding, Freising, Fürstenfeldbruck, Landsberg/​Lech, Miesbach, München, Starnberg und Wolfratshausen.
Sollte also dein Arbeitgeber dir kündigen, ohne eine Abfindung anzubieten, geh hierher und beantrage ein Verfahren. Die Klage wird dem Arbeitgeber dann offiziell zugestellt und meistens regelt sich die Sache von selbst. Wenn das der Fall ist, kann man die Klage einfach zurück ziehen.