Alter Südfriedhof

Ein wunderschönes Fleckchen in München, perfekt für Spaziergänge und Joggingrunden. Hier liegt begraben, was in München rang und Namen hatte, von Bierbrauer Familien über Ritter und alte Adelsgeschlechter.

Ich bin jedes Mal, wenn ich hierherkomme, wieder auf’s Neue überrascht wie schön es doch ist. Er wurde mir bereits vor vielen Jahren von einem damaligen Kollegen gezeigt, der in höchsten Tönen von diesem Friedhof schwärmte, ich fand ihn damals lediglich ganz schön klein.
Und ja, er ist wirklich nicht groß, aber das ist auch nicht notwendig. Es kann nicht jeder Friedhof die Ausmaße des Zentralfriedhofs haben — und doch ist es ist genau dieser kleine Friedhof, der von allen Friedhöfen Münchens die ich bisher besucht habe (und das waren sehr viele) der einzige ist, auf dem ich mich annähernd so wohl fühle wie am Zentralfriedhof. Und das will was heißen.
Zwar springen hier keine Rehe umeinander, aber die Eichhörnchen sind teilweise sehr neugierig und lassen sich gerne fotografieren, so daß man fast glauben könnte, in ihnen stecke die Seele des einen oder anderen Schauspielers der sich freut, noch einmal vor der Kamera posieren zu dürfen.
Von den Persönlichkeiten, die hier begraben sein sollen, hab ich jetzt größenteils noch nie was gehört außer daß man den Namen auch hier und da am Stadtplan begegnet, aber das ist ja auch nicht wichtig finde ich. Wichtig ist auf einem Friedhof in erster Linie die Atmosphäre und die stimmt hier akkurat. Am Wochenende braucht man allerdings nicht herzugehen, da ist alles voller Leute, aber während der Woche kann man hier wunderbar die ersten Frühlingstage genießen oder sich an einem der letzten Herbsttage die Sonne zu Gemüte führen. Klar, Sommer geht auch, aber da ist es halt, wie überall anders auch, meist zu heiß — oder man ist eh im Urlaub ;-)

Ein Ort der Ruhe und Besinnung innerhalb der alten Stadtmauern Münchens.
An einem schönen Sommertag kann man hier sehr gut durch die alten Grabanlagen gehen und die alten Inschriften der Denkmäler studieren, die an die große Zeit der Stadt erinnern.
Man findet hier Berühmtheiten liegen wie Ainmiller, Develey (Senf!), Gabelsberger, Klenze, Maffei, und den alten Lohnkutscher Krenkel («Majestät, wer ko der ko»)
Der Alte Südfriedhof liegt zwischen der Thalkirchner Str. und Pestalozzistr. nur ein paar 100m vom Sendlinger Tor entfernt und ist deshalb sehr leicht zu erreichen.
Für meinen Geschmack leider wird dieser schöné ruhige Fleck heutzutage auch als Joggingbahn mißbraucht, das leider für mein Empfinden die Stimmung des Ortes stört

Do I get goth points for going to an old German graveyard?
Very beautiful.
I decided to stroll through here after getting lost, which despite the obvious horror movie formula, was a good idea.

Wunderbare grüné Oase der Ruhe mitten in der Stadt. Hier kann man nicht nur abschalten, man entdeckt auf den Grabinschriften auch allerhand bekannte Münchner Persönlichkeiten.

Sehr inspirativer Ort. Die Inschriften der Grabsteine und die vielen Gräber unserer Stadtväter versetzen einen in eine andere Zeit. Der richtige Ort um mal abzuschalten.

Ruhestätte, Rückzugsgebiet, Geschichtsstunde.
Der Südfriedhof in der Isarvorstadt ist ein ganz besonders magischer Ort. Natürlich ist er in erster Linie die letzte Ruhestätte zahlreicher verstorbener Münchner. Für viele Leute ist er aber auch ein Ort der Ruhe, ja und des Friedens. So auch für mich. Wenn ich gestresst, traurig oder nachdenklich bin, dann begebe ich mich auf einen Spaziergang auf dem Südfriedhof.
Außerdem handelt es sich hier auch um einen geschichtsträchtigen Ort, und das spürt man auch. Im 16. Jahrhundert wurde er für die Toten der armen Bevölkerung konzipiert. Später, im 17. Jahrhundert diente er als Pestfriedhof. Im 19. Jahrhundert gewann der Südfriedhof eine ganz neue Bedeutung als «Promiruhestätte» für angesehene Münchner. Namhafte Persönlichleiten wie Leo von Klenze, Friedrich von Gärtner, Wilhelm von Kaulbach etc. finden hier ihre letzte Ruhe.

Von Schwabing in die Isarvorstadt gezogen, dauerte es nicht lange, bis ich den Alten Südfriedhof zu einem meiner liebsten Rückzugsorte erklärt hatte.
Hinter seinen hohen Mauern lässt man die Welt ein Stück zurück und taucht ein in eine andere Zeitrechnung. Draussen tost der Verkehr auf der Kapuzinerstraße, aber das mag und muss man gar nicht mehr wahrnehmen.
Mein schönstes Erlebnis hatte ich hier an einem dunklen, stillen Winternachmittag. Tief verschneit war es und die Gräber hatten weisse Mützen auf. Vor einem besonders schön in einer Wehe versunkenen Grabstein machte ich halt und las: «Hier ruht Herr Schneemann.»

Es ist wie eine Revieraufteilung: mitten in der Stadt, direkt gegenüber der Pathologie und der Dermatologischen Klinik, erstreckt sich ein Gebiet, das von einer Steinmauer umgrenzt wird, die aber die Bäume kaum davon abhalten kann, über ihre grenzen hinaus zu wachsen. Ab und zu lugt ein verwittertes Engelgesicht zur anderen Straßenseite herüber, doch das übliche ruhevolle und leicht unheimliche Friedhofsflair fehlt.
Außerhalb Münchens kennt kaum mehr jemand die Namen der Berühmtheiten, die auf dem Alten Südlichen Friedhof vor mehr als hundert Jahren begraben wurden. Ich übrigens auch nicht, ein paar Gräber wie das von Carl Orff ist zwar ganz ansehnlich, aber mich interessiert hier eher die Vorherrschaft der Natur: Nirgendwo sonst ist es so einfach, Eichhörnchen bei der gegenseitigen Jagd über die dünnsten Äste und bei ihren waghalsigen Sprüngen zu beobachten; sie sind genauso zutraulich wie die Amseln und Spatzen, die den Eindringling hier gerne dulden. Der Blumenwildwuchs ist enorm, aber hält sich in seinen Grenzen, genau richtig also. Hier herrscht die absolute Idylle.

Immer wenn ich durch den schönen Südfriedhof spaziere, kommt es mir so vor, als würde ich an einem Straßennamen nach dem anderen vorbei gehen.
Ich hab mal recherchiert und rausgefunden, dass hier tatsächlich so einige Prominenz dieser Stadt und unserer Geschichte liegt.
Nur um mal ein paar Namen zu nennen:
Friedrich von Gärtner (Bauherr): Gärtnerplatz
Joseph von Frauenhofer (Erfinder): Frauenhoferstraße
Leo von Klenze (Bauherr): Klenzestraße
Carl Spitzweg (Künstler): Spitzwegstraße
Georg Friedrich von Reichenbach (Erfinder): Reichenbachstraße
Ludwig von Schwanthaler (Bildhauer): Schwanthalerstraße
Arnold Zenetti (Architekt): Zenettistraße
Man sollte hier ruhig, an einem schönen Sommertag, spaziergehen und den alten Herren mal die Ehre erweisen.

Der «alte Südfriedhof», wird als Sehenswürdigkeit ebenso genutzt, wie als Park oder als Abkürzung für Fußgänger und Radler zwischen den einzelnen Vierteln. Es finden auch Führungen statt. Achtung, im Sommer werden ab 19.00 die Tore des Friedhofs rigoros geschlossen.
Öffnungszeiten
Oktober bis Februar 08 — 17 Uhr
März, September 08 — 18 Uhr
April bis August 08 — 19 Uhr
Während der Sommerzeit ist der Friedhof eine Stunde länger geöffnet.

Der schönste Ort in München für ein anständiges Memento mori, nicht zuletzt weil hier so viel lokale Prominenz liegt. Man könnte den Friedhof auch als ein Who’s Who der Münchner Geschichte bezeichenen.
Außerdem eignet er sich zum Joggen, Sonnenbaden und Kinderwagenschieben, wobei man sich vor instabilen Grabsteinen ernsthaft in Acht nehmen sollte.