88North

Der kürzliche Umzug unseres Münchner Büros hat nicht nur dafür gesorgt, dass ich vom Hauptbahnhof aus nicht mit der U 4 zum Arabellapark, sondern mit der U 1 zum Georg-​Brauchle-​Ring fahren musste. Nein, statt in den «Weißen Riesen» direkt am nördlichen Ausgang der U-​Bahn-​Statio Arabellapark ging es in den neuen Bürokomplex 88North in der Riesstraße.
Was immer schon mal gut ist, sind vernünftige ÖPNV-​Anbindungen. Und diese liegen hier vor. Schließlich sind U 1 (Georg-​Brauchle-​Ring, Olympia-​Einkaufszentrum) und U 3 (Olympia-​Einkaufszentrum) durchaus fußläufig entfernt (allerdings ist man schon ein bisschen unterwegs– bei Wind und Wetter macht dies sicherlich nicht unbedingt Spaß).
Das 88North ist ein neuer Bürokomplex, der seinen Namen davon hat, dass sich die Gebäudeteile ein Stück weit wie liegende Achten entlangschlängeln. Die Front zur Riesstraße ist relativ breit, aber durchaus aufgelockert– es gibt verschiedene Eingänge zu den einzelnen Häusern. Und hier beginnt es ein Stück weit schon– denn restlos perfekt fertig ist es hier noch nicht. Sprich: Die Aus-​/​Beschilderung zu den einzelnen Gebäudeteilen ist noch ausbaufähig. Und als ich in den Aufzug stieg, dachte ich zuerst, dass die Kabine ja verdammt stylisch sei– bis ich feststellte, dass die Innenverkleidung der Aufzugkabine derzeit aus Holzplatten besteht.
Doch ansonsten– man merkt schon, ob ein Bürogebäude in den 70er oder 80er Jahren oder heutzutage errichtet wurde. Denn die Räume sind modern– aber, jedenfalls unsere Räume, auch nicht zu modern und/​oder zu stylisch. Aber da kann sicherlich jeder Mieter seine Wünsche äußern.
Im Bürokomplex befindet sich u.a. auch ein Fitnessstudio (ob gut oder schlecht, ob groß oder klein, mögen andere beurteilen– ich bin zwar Experte für Bahnhöfe, Bahnhofsbuchhandlungen und Gerichte, aber nicht für Fitnessstudios).
Die Außenanlagen werden sicherlich mal schön– aber derzeit ist noch nicht alles richtig wirklich fertiggestellt.
Die Architektur ist nicht von der Stange– Hadi Teherani, einer der vermutlich derzeit individuellsten Architekten, was große Bürogebäude anbelangt (von ihm stammen ja beispielsweise auch die Tanzenden Türme in Hamburg sowie die Kranhäuser in Köln), durfte hier seine Kreativität zeige. Und durch die Art, wie er mit dem Baugrundstück gespielt hat, wird man nicht gleich von der Masse verschlagen. Und schöner als ein Klotz, der in erster Linie in die Höhe geht, ist es allemal.
Für mich bereits jetzt, wenngleich noch nicht alles fertig und vervollständigt ist, jedenfalls aufgerundet vier Sterne. Und ich glaube kaum, dass ich in den nächsten Monaten zu einer Abwertung kommen werde.