Beim Neuwirt

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Beim Neuwirt in Moosach ist die richtige Bezeichnung dieser Paulaner Wirtschaft
Die Evi Lederer ist die jetzige Wirtin aus einer langen Wirtedynastie beim Neuwirt zMoosach und Nachfolgerin ihres Vaters, dem weit über die Ebersberger Landkreisgrenzen hinaus bekannt gewesenen weltbesten Schafkopfer Alois Lederer.
Zu den festen Säulen dieses Familienbetriebs gehören neben der Evi noch ihr Mann Peter und ihre Mutter Angela.
Diese drei sorgen dafür, dass traditionelle bayerische Küche in Reinkultur auf den Tisch kommt. Beim Neuwirt schmeckt alles etwas ehrlicher und würziger. Da wird noch richtig aufgekocht. Das hat nichts mit nouvelle Cuisine zu tun, sondern mit bewährten Rezepten. Da schmeckt man bei einer Zunge noch Wacholder, Lorbeer und sonstiges Gewürz in der sie geschwommen ist, bevor sie zum Gast kommt. Da gibts noch eine panierte Milzwurst und ein Lüngerl mit Semmelknödel die jeden Umweg lohnen. Da kommt die Forelle direkt aus dem Bach der am Haus vorbei fließt. Beim Neuwirt gibts keine Experimente, da gibts was zum essen. Freitags machen sie ausserdem noch einen Apfelstrudel, der die Eigenschaft hat, dass wieviel sie auch machen, er ist immer zu wenig.
Am Sonntag mittag ist es eher ein Glück einen Tisch zu ergattern, aber an den anderen Tagen ist die Wirtschaft groß genug wenn nicht irgendwelche Feiern oder Beerdigungen sind.
Die Preise die beim Neuwirt aufgerufen werden sind so, dass nachher im Geldbeutel immer nochwas drin ist.
Am Donnerstag ist Ruhetag.
Beim Neuwirt kauf ich auch was für daheim, was ich bisher so noch nirgends gefunden habe. Da ist zu einem ein hausgemachter süsser Senf mit einer etwas festeren Konsistenz als der Händlmaier und um drei Stufen rassiger. Einfach eine Sensation, die es schon zum Weißwurstessen der Wiesnwirte gebracht hat. Nebenbei gibts noch ihre Marmeladenspezialitäten. Da habe ich einen Favoriten, der so eigentlich gar nicht nach Moosach passt, aber wenn du nach längerer Zeit mal wieder in eine Semmel beißt und da ist die Ananasmarmelade vom Neuwirt drauf, da treibts einem das Wasser in die Augen.
Abschließen möchte ich mit Worten, die ich einem klugen Mann, dem Opa von der Wirtin, dem Fedlmaier Schorsch zuordne: nix gsogt is scho globt gnua. Das heißt soviel, wie es gibt keine Beschwerden. Im Gegenteil, aber da redet man nicht drüber. Aber schreiben darf man das.