OBI

Wie wird man als Kunde am liebsten begrüßt? Richtig! Von maulendem Personal. Alles erlebt am 14.04.2015 im Mindener Obi Markt.
Von der Information schallte es lautstark in den Eingangsbereich «Wir sind heute auch wieder total unterbesetzt.»
Ich weiß nicht ob dieser Ausspruch einem Kunden oder einem Kollegen galt, aber so offen und laut ausgesprochen absolut deplatziert.
Baumärkte haben generell einen eher schlechten Ruf. Wenn man Mitarbeiter sucht, dann sind nie welche greifbar.
Meine Hoffnung auf Beratung bzw. zumindest einen erfolgreichen Einkauf wurde durch die Aussage der Mitarbeiterin an der Info nicht gerade ermutigt.
Auf der Suche nach einer Arbeitsplatte steuerten wir die Holzabteilung an. Ein Mitarbeiter war nicht zu sehen und als er dann sich nicht mehr verstecken konnte, wurde er natürlich von drei wartenden Kunden belagert. Ich versuchte zu Anfang gar nicht dazwischen zu kommen, obwohl ich länger wartete als andere Kunden.
Es wirkte aber so, als ob man Lebensmittel und Medikamente in einer Region verteilt, die von einer Naturkatastrophe heimgesucht werden. Auch dort werden die Waren vom LKW gerissen und die Hilfesuchenden prügeln sich nahezu um die Ressourcen.
Im Baumarkt nennt sich die Ressource «Mitarbeiter» und ähnlich wie einem Laib Brot erging es dann auch dem eigentlich bemitleidenswerten Mitarbeiter. Drei Kunden stürzten sich zeitgleich auf ihn.
Nachdem zwei Kunden nicht genau sagen konnten was sie wollten und ein weiterer Kunde abgefertigt wurde, grätschte ich doch dazwischen.
Leider war ich auf Beratung angewiesen, denn eine Preisauszeichnung findet, wenn überhaupt, nur ungenügend statt. Massivholzarbeitsplatten waren zum Teil gar nicht ausgezeichnet. Schilder fehlten komplett und so kann der versierteste Kunde natürlich sich nicht selbst informieren.
Dann ist man auf Mitarbeiter des Baumarktes zwingend angewiesen und verstärkt die Nachfrage nach Service.
Mürrisch wurde meine Frage beantwortet, als ich dann weitere Arbeitsplatten ohne Preise sah, verzichtete ich auf weitere Rückfragen. Wenn überhaupt waren handschriftliche Ziffern auf der Schutzfolie der Palettenstapel aufgetragen… ob dies aber Preise waren? Und wenn ja, Einkaufspreis, Verkaufspreis, brutto, netto? Man weiß es nicht.
Auf unserem Weg zum Ausgang waren weitere Produkte ohne Preisauszeichnung sichtbar. Anscheinend steckt ein System dahinter.
«Wie Wo Was weiß Obi»… so heißt es in der Werbung. Stimmt, denn die Kunden wissen es nicht. Erst wenn sie einen Mitarbeiter gefunden haben.
Wenn es nicht so traurig bezüglich der Kundenfreundlichkeit und des Service wäre, man könnte herzhaft drüber lachen. Aber es gibt ja noch weitere Baumärkte in Minden.

Ein Baumarkt in dem man (n) sich wohlfühlt,
hier gibt es tatsächlich Mitarbeiter, die sich nicht verstecken, wenn Hilfe gebraucht wird.
Sonderwünsche beim Zuschneiden der Küchenarbeitsplatte und von Konstruktionshölzern wurden gerne berücksichtigt und ausgeführt. So brauchte ich mir keine teure Säge kaufen.
Nachfragen zu Pflanzen und zu Rasentrimmern wurden ebenfalls ausführlich beantwortet.

Ein ganz normaler Baumarkt mit durchschnittlichen Preisen.
Aber: Holzabteilung unfreundlich ! Meine Frau brauchte einen Zuschnitt einer Arbeitsplatte. Erste Antwort «Naja wenn’s schnell geht» Dann gab es die Platten in 3m und 2,4m länge. Der Mitarbeiter nahm 3m, was meine Frau erst bemerkte als er Maß nahm. Schnell sagte Sie «Nein Nein, ich brauche die 2,4m» und wurde daraufhin angemotzt das Sie besser gucken solle. Danach nahm der Mitarbeiter die richtige Platte und motze weiter rum von wegen Sie soll nun gucken das es die Richtige ist und und. Aber in einem Ton — unglaublich.
Nicht grade förderlich für das Ansehen des Obi Marktes.