blumig … Ich glaube, jeder Mensch hat verwundbare Punkte. Ob er nun will oder nicht. Berührt man dieselben, dann beginnt er unberechenbar zu reagieren. Bei mir gibt es zwei, die ich sehr gut kenne. Der eine heißt: «An der journalistischen Freiheit herummachen», der andere: «Beilagenwechselobulus». Beide hat St. Benedikt — halt, der verschwand unter Greiner aus dem Namen — hat der Wirt heute(14.11.05) angerührt. In seiner erfreulich knapp gehaltenen Karte mit den blumigen Beschreibungen hatte er einen Beilagenwechselobolus von einem Euro ausgewiesen. Das ärgert mich besonders, wenn die Beilagenvariation sowieso nicht sehr umfangreich ist. Legt der Koch auf meinen Teller statt eines Kartoffelknödels einen Semmelknödel, kostet diese logistisch äußerst aufwändige Handlung einen Euro. Viele Kochmützenträger verärgert das auch. Mein Kommentar dazu kommt gleich. Deftig geröstete Kartoffelknödel mit Schinkenstreifen, verquirlten Ei, dazu knackfrische Blattsalate(5,80 €). Eine deutliche, klare Aussage zu dem, was ich mir mit viel Vorfreude bestellte. Zum zweiten Mal konnte ich bei der tiefroten Kräftigen Tomatencremesuppe mit Sahnehaube(2,60 €) nicht genau herausfinden, ob sie aus frischen Tomaten gemacht ist. Alleine diese Unsicherheit störte etwas meine geschmackliche Zufriedenheit. Aber nun zum Knödelberg: Nein, unter«deftig geröstet» kann ich nicht teigig weich verstehen. Da kann man auch nicht darüber diskutieren. Mein Kommentar: Zubereitungswechsel kostet einen Euro Abzug … Zuerst bat Herr Manfred Greiner nach den Knödeln um eine Änderung meiner geplanten Veröffentlichung über seinen Betrieb. Ich versprach darüber nachzudenken. Als nun aber seine Marketingmitarbeiterin mir telefonisch zu verstehen gab, dass der Betrieb nicht in meinem Buch beschrieben werden will, wenn ich die von ihr monierten Stellen nicht in ihrem Sinne ändere, war es passiert. Es ging um die Erwähnung von Herrn Hartl und den Vorpächter Brunnhuber. Sachlich korrekte Aussagen. Selbstverständlich werde ich Fehler korrigieren, das ist der Sinn von Korrekturabzügen, aber die«rechte Seite» schreibe ich so, wie ich es will. Achtung November 2005!