Kirche St. Christoph Gutenbergs Pfarrkirche

Es sind ja nicht mehr allzu viele «echte» Lebensstationen des Millenium-​Manns Johannes Gutenberg vorhanden in der Gutenbergstadt. Sein Grab in der Franziskanerkirche– längst nicht mehr erhalten. Weder Grab noch Kirche. Sein Geburtshaus? Kriegszerstört, am heutigen Gebäude gibt es immerhin eine Gedenktafel.
Doch immerhin gibt es die Kirche, in der er getauft wurde, noch. Bzw. Überreste davon.
Denn St. Christoph, die Taufkirche Gutenbergs, war wie die meisten Innenstadtkirchen in Mainz, nicht zu knapp ein Opfer des 2. Weltkriegs. Und im Gegensatz zu anderen Kirchen wurde St. Christoph nicht «normal» wiederaufgebaut– sondern vielmehr wurde die Ruine der Kirche als Mahnmal gesichert.
Die im 9. Jahrhundert erstmals erwähnte Kirche wurde im 13. Jahrhundert durch einen gotischen Bau, in den ein romanischer Turm mit Doppelfenster integriert wurde, ersetzt und später barock umgestaltet. 1543 legte im Pfarrhaus von St. Christoph der damals erst 22 Jahre alte Petrus Canisius als erster in Deutschland und als achter insgesamt sein Gelübde als Mitglied der noch jungen Societas Jesu, der Jesuiten, die ein Hort der Gegenreformation wurden, ab.
Bereits 1942 wurde St. Christoph bei einem Fliegerangriff bis auf die Grundmauern zerstört, bei einer weiteren Bombardierung im Februar 1945 stürzten die Gewölbe ein.
Im Rahmen des Wiederaufbaus des kriegszerstörten Mainz wurden die Außenmauern wieder aufgerichtet und auf der Nordseite durch Betonstützen abgesichert, hierbei wurde das neue, deutlich als modern erkennbar Strebewerk mit einem Relief des Bildhauers Heinz Hemrich versehen, das symbolische Darstellungen aus der Geschichte der Stadt trägt.
Die Kirche, in der in gewissem Umfang auch noch sakrale Nutzungen stattfinden, ist seitdem iin erster Linie Kriegsmahnmal.
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Im Vorfeld des 70. Jahrestags des großen Fliegerangriffs auf Mainz vom 27. Februar 1945 wurden die Außenanlagen komplett neu gestaltet, die Ruine gründlich ertüchtigt– und in ihrem Inneren als Mahnmal neu gestaltet. Einzelne Stationen informieren auf moderne Art und Weise über die Kirche und ihre Geschichte, die Zerstörung im Zweiten Weltkrieg, den Wiederaufbau als Mahnmal.
Bereits bei meinem Besuch dort im Dezember 2014, als die Sanierungs– und Erneuerungsmaßnahmen noch liefen und man St. Christoph nur von außen sehen konnte, gefiel mir der Zustand viel besser als das eher durchschnittliche Erscheinungsbild etwa in den 80er und 90er Jahren. Doch die Neugestaltung des Innenraums, die ich mir im September 2015 anschauen konnte, rechtfertigt ganz klar ein Upgrade von vier auf fünf Sterne.
Wo kann man der Schrecken des Krieges besser gedenken als in einer ertüchtigte Ruine, die mahnend zwischen Gebäuden steht?

Tja, die ganze Kirche St. Christoph ist eine Ruine.
Die ganze Kirche? Nein.
Der Chorraum der alten Kirche wurde vom Hauptschiff durch eine Mauer abgetrennt und als Kapelle hergerichtet, die u.a. der griechisch-​orthodoxen (
) und der alt-​katholischen Gemeinde (
) für ihre Gottesdienste.

Die vermutliche Pfarrkirche von Johannes Gutenberg St. Christoph wurde bei den schweren Bombenangriffen im Zweiten Weltkrieg schwer beschädigt.
Die im 13. Jahrhundert (Vorgänger Kirche 9. Jahrhundert) erbaute Kirche wurde in den 60er Jahren als Ruine erhalten. Sie stellt ein Mahnmal gegen den Krieg dar. Auf den Betonstützen sind symbolische Darstellungen der Mainzer Stadtgeschichte zusehen. Diese wurden vom Bildhauer Heinz Hemrich geschaffen.