Isis und Mater Magna Heiligtum

Zum Glück war es erst Ende des 20. Jahrhunderts, als man hier bei Arbeiten in Zusammenhang mit der Römerpassage fündig wurde. Bedingt durch die
Lage, konnten und mussten die Archäologen hier mit Funden rechnen. Doch damit, was in rund fünf Metern Tiefe zum Vorschein kam, konnte gar nicht gerechnet werden. Hier fand man nämlich die Reste eines Heiligtums für Isis und Mater Magna. Dass dieser Kult soweit in den Norden vorgedrungen war, wer zuvor unbekannt gewesen.
In Original-​Fundtiefe, um wenige Meter zum Fundort versetzt, werden die gefundenen Überreste modern und anschaulich präsentiert. Über einen Glassteg kann man um die Mauer-​Überreste herumgehen, in Vitrinen und Boxen werden einzelne Grabungsfunde, darunter z.B. eine Vielzahl von Fluchtäfelchen, präsentiert. Klassische Textwüste? Fehlanzeige.
Ganz großes Kino, dieses Highlight, das zum Glück nahezu an Ort und Stelle erhalten werden konnte.
Der Eintritt ist frei, Spenden sind erwünscht.

Das Heiligtum der Isis und Magna Mater liegt einwenig versteckt rechts am Eingang der Römerpassage. Man kann leicht daran vorbeigehen, weil die Glasfassade leicht mit einem Geschäft zu verwechseln ist. Eine Treppe führt in das Kellergeschoss zu einer unglaublich toll gestalteten Ausstellung.
Zuerst fällt einem die magische Athmosphäre auf. Der ganze Raum ist in Schwarz gehalten. Es gibt eine relativ niedrige Decke, die mit einer Art Sternenhimmel, also kleinen Leuchtpunkten, versehen ist. In einem Rundgang versucht man, dem Besucher die Tempelanlage und ihre Ausgrabung näher zu bringen. Hin und wieder werden Filme abgespielt und auf eine kleine Leinwand projiziert. Ausserdem gibt es kleine Schaukästen rundherum, die die einzelnen Funde und Fundarten näher beschreibt. Der Boden, auf dem man läuft, ist aus Glas, so dass man durchschauen kann. Mir ist besonders die unglaublich aufwändige Einzeldarstellung der Objekte in den geschlossenen Schaukästen aufgefallen. Das sind schwarze Holzplatten an den Wänden, die der Besucher nach oben aufklappen muss, um hineinzuschauen. Jeder Schaukasten ist dabei ein Kunstwerk für sich. Mit individuellen Lichtkonzepten, mit verschiedenen Farben und einer gut lesbaren Schrift, werden selbst kleinste Knöchelchen hervorragend präsentiert und der Besucher ist geneigt, länger zu verweilen, obwohl das Festhalten der Schaukasten-​Deckel über Kopf dann doch etwas ermüdend ist.
Generell also ein lohnenswerter Besuch, bei dem der kostenlose Eintritt gern mit einer Spende ausgeglichen wird. Diese Ausstellung ist es wert, weiterempfohlen zu werden. Für mich ist sie ein Beweis für die gelungene Integration von etwas altem in etwas neues und dass man trotz moderner Bautätigkeit nicht alles zerstören muss, was uns vergangene Kulturen hinterlassen haben. Von Herzen gerne 5 Sterne!

Wenn man in der Nähe der Römerpassage in Mainz ist, sollte man unbedingt mal einen Blick in diese Ausgrabungsstätte werfen. Da der Eintritt nicht sehr teuer ist, kann man auch einfach mal kurz vorbeischaun. Die Austellung ist übersichtlich aufgebaut und gut beschrieben, meiner Meinung nach könnten manche Infotexte aber etwas kompakter sein und die Schrift könnte etwas größer sein.
Mein Tipp: Schaut mal rein, wenn ihr in der Innenstadt von Mainz unterwegs seid.

I’ve never really been interested in antiquities. It’s too far back to visualize in a way I can connect to I think. Since I moved to Germany something has sparked for me because now I find myself fascinated that before all this super old stuff there’s all this OTHER super old stuff from a totally different CIVILIZATION. Awesome, right?
The Temple of Isis is really cool. It was unearthed in 2000 during the construction of the Romer Passage shopping center. The mall was built up around it, and the archaeology site turned into a museum, complete with lots of artifacts like fertility sculptures and pottery.
Oh yeah, this once in a lifetime discovery? Free to the public.

Bei Bauarbeiten für ein Parkhaus wurde diese Tempelanlage mitten in der mainzer Innenstadt gefunden. Hier wird erst einmal klar, auf wievielen Metern Schutt die mainzer Innenstadt erbaut worden ist: Es geht in der Römerpassage eine lange Treppe mehrere Meter (10?) hinunter, bevor die eigentliche Ausgrabungsstätte erreicht ist.
Hier erwartet den Besucher eine gut präsentierte Ausstellung mit den Exponaten, die an diesem Ort gefunden worden sind. Außerdem finden sich hier natürlich die Grundmauern der römischen Tempelanlage für Isis, die die einzige nördlich der Alpen sein soll.