Ostseerestaurant

Allgemein
Wir waren für drei tage im Maritim Hotel zu Gast und wollten am ersten Abend das Restaurant des Hotels ausprobieren und hofften das es besser war, als das eigentliche Hotel, das ich an anderer Stelle bewerten werde.
Der Speisesaal ist wirklich groß. Einem Hotel dieser Größenordnung entsprechend. Die Einrichtung ist etwas in die Jahre gekommen und wirkt für mich etwas künstlich gehoben. Es soll wahrscheinlich den Vier Sterne Status des Hotels mit repräsentieren, was es für mich aber in keinster Weise tut. Jedenfalls nicht kulinarisch. Für Gäste mit Halbpension gibt es täglich ein Gericht, ansonsten hat man die Wahl aus einigen sehr wenigen Gerichten. Für mich definitiv zu wenig. An diesem Abend konnten wir aus fünf Gerichten wählen. Eine etwas sehr übersichtliche Karte also.
Bedienung
Die Bedienung war etwas übertrieben freundlich. Wir bekamen einen Tisch mit Blick auf die Ostsee, wollten aber nicht direkt am Fenster sitzen, da die Fenster leicht geöffnet waren und es uns dort etwas kühl war. Fix wurden Teller, Besteck und Gläser umgeräumt und etwas unordentlich vor uns plaziert. Hier kam ich mir nicht wirklich ernst genommen vor. Als der Kellner dann erwähnte, das man ja von diesen Plätzen vielleicht einen besseren Blick nach draußen hätte, kam ich mir dann komplett verarscht vor. Aber gut, ich wollte hier fein Essen und keine neuen Freunde gewinnen. Mir fehlte hier definitiv eine Empfehlung bezüglich Speisen und Getränke. Im Restaurant um die Ecke bin ich gewohnt, keine Empfehlungen zu bekommen, aber in diesem Haus hatte ich anderes erwartet.
Das Essen
Wie schon erwähnt war die Karte sehr übersichtlich. Ich entschied mich, genau wie meine Frau auch, für Piccata vom Schwein, mit grünen Nudeln und Paprikagemüse.
Das Essen war okay. Das Gemüse war schön fruchtig mit etwas frischen Tomaten verfeinert, das Fleisch war zart und die Eihülle eben eine Eihülle. die grünen Nudeln waren grün und entstammten einer Tüte oder ähnlichem. Es war also sicherlich nichts besonderes. Eben okay. Aber hier hatte ich definitiv viel mehr erwartet. mit 17 Euro pro Gericht sicherlich nicht zu teuer, aber ich hätte lieber etwas mehr gezahlt und eine Gaumenfreude gehabt. So war es nicht wirklich etwas besonderes. Von Sternen sehr weit entfernt…
Das Ambiente
Kronleuchter unter der Decke, weiße Tischtücher, auf den ersten Blick vielleicht etwas in die Jahre gekommen, aber alles gepflegt. Dann der Blick unter die Tischdecke — ein uralter Stahlrohrtisch. Aber insgesamt muss man schon sagen, das man sich hier wohl fühlen kann.
Sauberkeit
In Punkto Sauberkeit gibt es nichts zu bemängeln. An jedem Tisch wurde nach verlassen der Gäste das tischtuch gewechselt, alles andere war sauber und gepflegt.

Mit dem Hotel kann man sich in der Tat nur zögerlich anfreunden. Der riesige Speisesaal war nur spärlich besetzt und dennoch bedurfte es einer längeren Diskussion, ob man denn nun Halbpensionsmenü essen wolle, oder nicht. Es verwirrte vollkommen, dass man uns auf das Büffet verwies, das wir dann aber nicht selbst nutzen durften. Der Kellner, freundlich und ganz langsam, erläuterte, dass er uns dann ein Tellergericht von ebendort holen wolle. Und nun kommt der Clou: das ganze Hin und Her hat nun dazu geführt, dass wir 4 Wochen nach dem Besuch nicht mehr rekonstruieren können, was es zu essen gab. Wir wissen nur noch, dass es nicht besonders geschmeckt hat, dass wir uns nicht wohlgefühlt haben und dass wir zu viel bezahlt haben. Zu unserem ganzen Ärger trug noch bei, dass in dem ansonsten sehr gepflegten Restaurant über 2 Stunden ein Tisch mit etwa einem Dutzend Damen durch lautes Kreischen und Juchzen die Stimmung eines Bierzeltes vermitteln halfen. Wir hatten den ganzen Abend den Eindruck, dass der Individualgast nicht sehr gern gesehen ist. Doch — etwas haben wir vergessen: ein sensationeller Blick auf die Riesenfähren, die in die Travemündung einfahren. Aber diesen Blick hat man auch außerhalb des Restaurants.