Straußenfarm Winkler

Eine Radtour führte uns ins Restaurant und der erste Eindruck war nicht so überzeugend. Die Inneneinrichtung wirkte kalt und man musste auf alles immer sehr lange warten. Beim Essen konnte nur das Fleisch überzeugen, welches auch die gewünschte Garstufe hatte. Die Bratkartoffeln waren aus der Tüte und nicht genießbar. Nur wegen des Fleisches muss ich nicht wiederkommen, das bekommt man mittlerweile auch in anderen Restaurants.

Wir waren hier und haben mit Drei Generationen eine total schöné und lustige Kutschfahrt unternommen. Auch das Besuchen und füttern der Strauße war toll, sowie die Köstlichkeiten aus dem Hofladen lecker. Die Gaststätte war ansonsten gut.

Wer seinen Gesichtskreis erweitern und dabei noch schlemmen will, ist hier goldrichtig.
Sehr informative Führung durch die Anlage mit allem, was man zum Strauß wissen muss. Anschließend auch mal den Strauß verkosten. Überraschung: Das Rührei ist glasklar und das Fleisch schmeckt leicht nach Leber.
Freundliche Bedienung rundet das Ganze ab.

Der 3. Oktober ist ja seit einigen Jahren ein Feiertag in Deutschland. Wenn man da also so unverhofft immer wieder frei hat, sollte man auch etwas Schönes machen. Natürlich sollte es auch ein wenig mit Deutschland zu tun haben. Also prüften wir alle wichtigen Parameter, die für den 3. Oktober 2008 ausschlaggebend sein könnten. Wirtschafts– und /​oder Finanzkrise, könnte zum Beispiel Ernährungsumstellung bedeuten. Erdrutschartige Verluste der CSU brachte dann noch irgendwie den zehnten Todestag von Franz Josef Strauß ins Spiel und so entschlossen wir uns dieses Jahr auf die Staußenfarm von Frank Winkler im Ortsteil Neulöwenberg zu fahren. Als erstes gab es im Restaurant neben der Farm einen informativen Vortrag über den Strauß als Wirtschaftsfaktor. Wir erfuhren, dass praktisch nichts weggeworfen wird, wenn dann so ein Strauß sein Leben der Steigerung des Bruttosozialprodukts opfern muss.
Fleisch bekommen wir im Anschluss an den Vortrag, die Sehnen aus den langen Beinen sind ein Schmäckerlie für Hunde, die Haut wird zu Handtaschen und Ähnlichem verarbeitet, die Federn sind optimale Staubwedel, die statisch neutral, jeden Schmutz aufnehmen und im Anschluss einfach mit Haarwaschmittel wieder ausgewaschen werden können. Die Eierschalen werden zu Lampenschirmen umgestaltet und deren Inhalt eignet sich für Rührei für ganze Großfamilien. Das Kochen eines Eis zum Verzehr braucht übrigens eineinhalb Stunden. Also nur etwas für Frühaufsteher mit großen Töpfen. Die Aufzucht der Kücken gestaltet sich sehr schwer. Wenn man so ein Straußenei in der Hand hält, erscheint es auch unmöglich die dicke Schale von Innen zu öffnen. Die Kücken schaben selbige von Innen an. Wenn Ihr mitgegebener Vorrat aufgebraucht ist, müssen sie die Schale ums Überleben dann doch irgendwie knacken. Das schaffen in der Natur nur die Kräftigsten, was heißt, nur jedes vierte Kücken, also jedes vierte Ei bringt auch Nachwuchs. Klingt ganz schön hart. Bei der künstlichen Aufzucht kommen entscheidend mehr Tiere durch, um dann von uns verspeist zu werden. Das Fleisch war lecker und erinnerte an Rindfleisch. Ich persönlich hatte Leber, die ebenfalls an Rinderleber erinnerte. Leider war das gereichte Gemüse aus der Tiefkühltruhe, was bei soviel Landwirtschaft ringsum einem Armutszeugnis Brandenburger Möglichkeiten gleich kam. Im Anschluss machten wir eine eineinhalb sündige Kutschfahrt durch die schöné Umgebung vom Löwenberger Land und erfuhren viel über Land und Leute. So auch, dass ein Fuhrwerksführer 1,6 Promille haben darf. Zum Glück beließ es unser Kutscher bei einer Flasche Bier, während er erzählte, dass im Schnitt 400 Leute bei Kutschunglücken im Jahr ums Leben kommen. Wir überquerten gerade zum zweiten mal einen unbeschrankten Bahnübergang.
P. S. Am angegliederten Hofladen kann man all die beschriebenen Produkte auch kaufen.