Gaststätte Heimatscholle

Örtlichkeit: Das sicherlich schon ältere Wirtschaftsgebäude ist innen eher ungemütlich und düster und lädt nicht gerade zum Verweilen ein. Draußen im Biergarten allerdings sitzt es sich unter alten großen Bäumen nahe einer Grünfläche recht angenehm, wobei die Korbflechtstühle bei längerem Sitzen dann auch unbequem werden.



Hundefreundlichkeit: Die Mitnahme von angeleinten Hunden ist erlaubt und diese bekommen auch einen Wassernapf zur Verfügung gestellt, was für Hundebesitzer wie uns eine schöné Sache ist.



Service und Qualität: Die weibliche Bedienung war zwar bemüht (wobei ein Lächeln ab und zu sicher auch nicht geschadet hätte), dabei aber geistig eher schwerfällig unterwegs. Das erste Diesel (Getränk) kam brühwarm und das bei einer sommerlichen Hitze von 28 Grad, wo man sich ja ganz besonders auf einen kühlen Schluck freut. Und obwohl uns zugesichert wurde, dass in den Bratkartoffeln der Mahlzeit «Bratkartoffeln mit Sülze» auf Wunsch kein Kümmel enthalten sei, kamen später alle drei Portionen mit Kümmel auf den Tisch. Ebenso war bei selbiger Sülze Remoulade als Beilage mitgeliefert, statt des ausdrücklich bestellten Essigs und Öls als Dressing. Was letztlich dazu führte, dass einer von uns der Appetit gründlich vergangen war, zumal es dem Koch laut Aussage der Servicekraft scheinbar ein Ding der Unmöglichkeit war für sie neue Bratkartoffeln ohne Kümmel zu fabrizieren. Die Alternativbeilage Pommes war dann leider gerade aus… So kam es dann, dass zwei Leute speisten und eine ihnen hungrig zusah, ein Ding der Unmöglichkeit! Wobei unsere Begleiterin es da noch am besten getroffen hatte von uns dreien. Die anderen beiden Mahlzeiten waren nämlich schlicht eine Zumutung und nahezu ungenießbar. Die Pilze zum Schnitzel waren rabenschwarz und triefend mit Fett vollgesaugt, ebenso wie die Zwiebeln und der Schinken der anderen Speise. Mein Mann hat zwar aus Hunger alles aufgegessen, danach aber erstmal wegen Magendrückens ein Rennie eingeworfen und sich hingelegt, während ich die ekligen Pilze nach einer Kostprobe einfach unberührt liegen ließ und deswegen etwas besser davonkam. Doch auch mir liegt das Schnitzel jetzt noch wie Blei im Magen, weswegen ich auch hier etwas schreibe, um andere Unschuldige vor dieser Tortur zu bewahren.



Sauberkeit: Wie die Küche aussieht kann man natürlich als Außenstehender nicht einsehen, jedoch ist draußen neben den Sitzgelegenheiten noch eine Grillstation aufgebaut, die nur zu bestimmten Anlässen genutzt wird. Um diese kreisten die Fliegen wie die Geier, was für mich nicht eben auf eine gründliche Reinigung schließen lässt. Optisch sah der Grill auch nicht wirklich gereinigt aus, ich hätte mir von dem Rost sicherlich kein Steak bestellt. Eines der zum Tisch gebrachten Messer war ebenfalls verschmutzt und wurde von der Kellnerin dann am Rockzipfel gereinigt. Ich hoffe, dass es danach nicht an einem anderen Tisch gelandet ist.



Preis/​Leistungsverhältnis: Die Preise sind für ein normales Gartenlokal unverhältnismäßig hoch, so kostete das Schnitzel «Hamburger Art» beispielsweise saftige 9.90 €, wohlgemerkt ohne einen Beilagensalat! Dafür sollte man dann eigentlich auch erwarten dürfen, eine wohlschmeckende Mahlzeit zu erhalten, davon konnte jedoch (siehe Qualität) keine Rede sein.



Fazit des heutigen Abends: Wir waren zu dritt in der Heimatscholle, eine Person davon kam hungrig nach Hause und die anderen zwei mit Magendrücken, wahrhaft kein tolles Fazit für einen Gartenlokalbesuch.



Endgültiges Fazit: Früher hat es uns in der Heimatscholle immer geschmeckt und die Preise waren moderat. Jedoch scheint die Bewirtschaftung (zumindest der Koch) in den letzten Jahren mehrfach gewechselt zu haben und in den letzten drei Jahren waren wir aus diesem Grund nur genau dreimal dort, jeweils einmal pro Gartensaison. Und jedesmal hat es uns leider überhaupt nicht geschmeckt. Für uns hat sich das Thema «Heimatscholle» daher spätestens seit heute endgültig erledigt. Wer nur gemütlich ein Bier trinken möchte, kann sein Glück gerne versuchen. Dort aber auch eine Mahlzeit einnehmen zu wollen, also das können wir beim besten Willen niemandem empfehlen!