Niels Stensen Haus

Ich hatte mich zu einem Studienseminar angemeldet, war von Bremen mit dem Bus gefahren und stand nun plötzlich hier: In Lilienthal-​Worphausen — ein Ort, der von den restlichen Bundesbürgern intuitiv am Rande der bewohnten Welt vermutet wird (was nur leicht übertrieben ist). Schneller, als ich die Orientierung wieder gefunden hatte, sah ich mich von einigen neugierigen Menschen umringt — der Pensionsbetrieb hier gehört zu einem Projekt, das die Integration behinderter Menschen unterstützt. Küche, Bäckerei, Tischlerei, Hauswirtschaft, Garten– und Landschaftsbau, Multifunktionswerkstatt (Verpackungs-​,
Versand– und Auftragsarbeiten) und eine Rösterei für Fairtradekaffee bieten Lebens– und Arbeitsplätze für Menschen mit geistiger und /​oder körperlicher Behinderung, die in unserer Gesellschaft häufig ausgegrenzt werden. Als «normaler» Mensch begegnet man ihnen nur selten — oft mit Angst, Vorurteilen und Unverständnis. Mir ging es nicht viel anders — aber in den folgenden Tagen wurde ich positiv überrascht von der Freundlichkeit und der unkomplizierten Art der Behinderten und ihrer Betreuer.
Die Zimmer waren gut ausgestattet, die Betreuung vor Ort herzlich, das Essen sehr gut (wenn auch dem ein– oder anderen Teilnehmer zu «bio” — aber das ist immer Geschmackssache).
Ich komme gerne wieder!