Restaurant Roter Mohn

wir verbrachten das verlängerte Wochenende im Jagsttal und wurden in einem sehr hübschen Geschäft in Schwäbisch Hall von der Besitzerin auf das Restaurant Roter Mohn aufmerksam gemacht, die sehr von der Individualität und dem Geschmackserlebnis schwärmte.
Wir sind dann auf dem Rückweg zu unserem Hotel direkt vorbei gefahren, um uns das Lokal anzuschauen und ggf. zu reservieren. Der erste Eindruck war gut, nicht umwerfend, aber nett gemacht. Schöné Bilder an der Wand und alte Tische, zum Teil aus dem Fundus der Großeltern, eine kleine Terrasse, wo zu sitzen das super Wetter natürlich einlud.
Voller Vorfreude besuchten wir abends das Lokal, wurden sehr nett empfangen und entschieden uns für einen Quitten Sekt als Apéritif, der aus der gleichen Ortschaft stammt. Meine Freundin kannte den Sekt schon und er ist wirklich super lecker.
Das Essen, sowohl Fisch als auch Wild konnte uns leider nicht überzeugen. Trotz Wildkräutern war es ziemlich fade, für uns kein Geschmackserlebnis. Die Serviettenknödel vom Wildgericht waren sehr, sehr trocken, da kaum Soße vorhanden war.
Unser Fazit… das Restaurant ist hübsch, die Idee mit den Wildkräutern gut, aber an der Umsetzung kann noch gearbeitet werden.

Das kleine Restaurant Roter Mohn bietet wirklich hervorragende Küche auf Hauben-​Niveau, die ich in diesem Dorf nicht erwartet hätte. Die Einrichtung ist schlicht und modern, aber durch viel Holz und einige Antiquitäten trotzdem warm und gemütlich. Durch die große Glasfront hat man einen schönen Blick auf die Kirche von Unterregenbach und das Jagsttal.
Auf der kleinen Speisekarte sind eine handvoll Gerichte, die man zu 4– bis 7-​gängigen Menüs kombinieren kann. Auf Wunsch gibt es dazu auch die passende Weinbegleitung oder abgestimmte alkoholfreie Getränke. Die Küche verwendet größtenteils regionale Produkte, allerdings in neuen, ungewohnten Kombinationen, z.B. Wildschweinragout mit Vogelbeeren und Bärlauchknödel, oder Brennesselknödel mit Morchelbutter.
Den Wirtsleuten mekt man an, dass sie wirklich mit dem Herzen bei der Sache sind. Der Service ist aufmerksam und sehr kompetent. Praktisch zu jedem Gericht konnte man im Detail erklären wo die Zutaten genau herkommen.
Die Menüs sind zwar nicht billig, für diese Qualität und Frische aber ausgesprochen günstig. In München z.B. zahle ich für vergleichbares Essen sicher um die Hälfte mehr, vielleicht sogar das doppelte. Ich finde deshalb, der Weg in das etwas abgelegene Unterregenbach lohnt sich. Allerdings sollte man unbedingt vorher reservieren, weil das Restaurant nur ungefähr 20 Plätze hat.