Classificação do local: 3 Freiburg, Baden-Württemberg
Es ist Sonntag. Ich werde gleich in den Zug steigen und wegfahren. Dies ist unsere Bedarfshaltestelle, genannt Bahnhof Caldern. Bei Bedarf hält der Zug, sonst fährt er weiter. Wenn ich hier stehe, dann ist Bedarf. Der Fahrscheinautomat nimmt Scheine aber auch meine Geldkarte. Der war noch nie kaputt seit wir hier wohnen. Seit neuestem steht da ein Plexiglas-Wartehäuschen das eine Bank üerdacht. Ein Mülleimer mit blauem Plastiksack wacht eisern über seinen Inhalt. Ein(1) paar Schienen. Einmal kommt der Zug von rechts, dann kommt er von links. Einmal fährt er nach Marburg, einmal fährt er nach Erndtebrück. Von dort geht’s westwärts: Siegen, Essen, Köln, Paris, New York… Mein Blick auf den Schienen gleitet in die Endlosigkeit. Daneben Schafe. Sonst Wiesen. Hinter mir ein altes, großes Haus mit Garten drum rum. Ob da früher der Bahnwärter mit Frau und 12 Kindern gewohnt hat? Sind die Leute, die heute da wohnen, die Enkel oder Urenkel? Der Bahnwärter von heute sitzt in Marburg und drückt Knöpfe. Wenn überhaupt. An Schultagen stehen hier Schüler oder Schüler steigen aus. Ab und an kommt der Zug nicht, aber das ist erst zweimal passiert, seit Frühjahr 2006. Gerne kommt er auch mal 10 Minuten später. Wenn man schon verdrossen aufs Fahrrad steigen will um die Strecke selbst zu fahren, wissend, man kommt jetzt viel zu spät zur Arbeit, pfeift er um die Ecke. Über dem Schienennetzplan der gesamten Region klebt furztrocken die Hausordnung: Herzlich willkommen in unserem Bahnhof. Wir möchten, dass alle unsere Gäste sich bei uns wohlfühlen. Deswegen sind in den Bahnhöfen und auf den Vorplätzen der Bahn folgende Regeln zu beachten. Ich schaue mich um. Zwei Autos stehen auf dem Parkplatz. Ein Fahrrad ist am Fahrradständer angeschlossen. Kein Mensch außer mir. Der Wind weht. Folgende Regeln sind zu beachten. Ich beiße in meinen rotwangigen Apfel. Ich bin jetzt weg. Liebe Qyperfreunde, habt eine gute Zeit.