Da wünscht man sich doch nichts Anderes: Am Wochenende bricht ein Eck vom Backenzahn weg, die scharfen Kanten reizen die Zungenspitze, die trotzdem unwillkürlich andauernd dort hin geht um nachzufühlen, ob sich da vielleicht was getan hat… Nein, hat es nicht, es fühlt sich noch immer fies an und die Zahnecke liegt wohl zusammen mit den Crackern komfortabel im Magen. Nun ist also Montag, man ist nicht daheim beim Hauszahnarzt und braucht dringend erste Hilfe für den Zahn. Anruf beim ersten Zahnarzt: da ist die nächsten zwei Wochen keiner der beiden Doktoren da. Beim zweiten bekomme ich einen Termin am Mittwoch. «Früher haben Sie nichts?» «Nein!» «Aber es fühlt sich echt fies an… «» Trotzdem, erst Mittwoch« Na gut. Aber einen Versuch mache ich noch. Anruf bei Dr. Heider, schildern der Situation: «Schaffen Sie es bis um drei?» Aber sicher doch! 20 Minuten später sitze ich auf der bequemen Couch in der kleinen modernen Praxis neben dem Tatoostudio an der Hauptstraße in Kirchseeon und fülle den Fragebogen aus. Sehr charmante Mitarbeiterin. Dann, nachdem die Patientin vor mir verabschiedet wurde, bin ich an der Reihe. Im Behandlungsraum — modern, petrolfarben Akzente, Glas und Metall, wirkt irgendwie frisch, nicht so trist — nehme ich auf dem Behandlung-Stuhl Platz. Fr. Dr. Heider befragt mich, hört meinen Wunsch, das möglichst dauerhaft zu reparieren und macht sich an die Arbeit. Erklärt mir, daß sie erst so beginnt und falls es zu unangenehm sein sollte, mit einer Spritze betäuben könnte. Ich bin sehr angetan, denn trotz Bohren tut nichts weh(Zufall oder Können oder beides? Ich weiß es nicht.). Fr. Dr. Heider fragt trotzdem immer wieder nach ob alles okay ist. Das gefällt mir sehr.(Ich müsste hier nicht erst vor Schmerzen im Stuhl versinken bevor jemand reagiert ;-)) Ich kann mir vorstellen, dass Angstpatienten bei ihr gut aufgehoben sein dürften, denn sie ist aufmerksam, und einfühlsam und sehr verständnisvoll. Und: Ich hatte keinen Moment das Gefühl, daß hier gleich die Euro-Zeichen im Auge blinken(«Da machen wir doch eine Krone €€ drauf. ») Kleines, feines Detail am Rande: Am Tresen am Eingang liegen drei Lesebrillen in unterschiedlichen Stärken, falls ein Patient die Brille vergessen hat und z. B. die Formulare nicht lesen kann oder die Zeitschriften beim Warten. :-) Und draußen gibt es zwei reservierte Parkplätze für die Praxis, auch praktisch. Fazit: wenn diese Praxis nicht so weit von meinem Zuhause weg wäre, würde Fr. Dr. Heider meine neue Haus-Zahnarztin werden!