Ich und die Bahnhofsbuchhandlungen dieser Republik– dies ist wahre Liebe. Und auf Dauer ein gar nicht so günstiges Hobby. Als ich von Juni 2004 bis Januar 2008 meine Zelte in Eckernnförde aufgeschlagen hatte, führte mich jede Fahrt, die etwas weiter ging, etwa nach Augsburg, Bochum, Dortmund, Frankfurt, Hamburg, Hamm und Mainz zwangsläufig über Kiel. Schließlich fuhren von Eckernförde Richtung Süden die Regionalzüge nur bis Kiel. Und bereits damals war die Kieler Bahnhofsbuchhandlung– seinerzeit noch in etwas anderer Gestalt und erinnerlich nicht von Schmitt&Hahn betrieben– für mich ei Highlight, in dem ich gerne etwas Aufenthalt hatte. Zuletzt war ich 2012 mal beruflich kurz in Kiel. Jetzt führte mich mein Weg nach Eckernförde– auf dem Hinweg stieg ich rasch um. Aber vor einer Weiterfahrt nach Hamburg musste natürlich ein nachhaltiger Check hier sein. Schmitt & Hahn ist für mich– auch wenn ich mittlerweile etwa mit Worms auch schlechtere Ableger kenne– eigentlich ein großer Pluspunkt im zunehmend zentralisierten deutschen Bahnhofsbuchhandel. Und so war ich neugierig. Zunächst mal: Für mich war es natürlich gewöhnungsbedürftig, dass einiges anders aussieht als früher. Im Alter wird anscheinend das Langzeitgedächtnis immer dominanter… Aber einst wie jetzt: Die Kieler Bahnhofsbuchhandlung ist überdurchschnittlich geräumig und bereitete mir selbst mit meinem sperrigsten Koffer keine Probleme beim Checken. Und das wil was heißen. Das Ambiente erinnert jetzt durchaus an die Highlight-Filialen von Schmitt & Hahn in Frankfurt und Nürnberg. Nur etwas mehr Hardcover wäre mir nicht unrecht. Gleichwohl: Hier kann man immer noch ordentlich Zeit verbringen. Und muss eigentlich fündig werden. Die Geräumigkeit mit einer 1 mit Sternchen bei meinem Koffertest lässt mich letztlich gerne zumindest ausgerundet die Bestbewertung vergeben.