Das«Le Coq» ist das Frühstücksrestaurant des Hotels«Best Western Plus» in Kassel — im Rahmen meiner Übernachtung habe ich also das reichhaltige und toll sortierte Frühstücksbuffett dort geniessen dürfen. Viele frische Sachen, ein Koch der auf Bestellung tolle Omletts und Rühreier zubereitet, die nette Bedienung und heisser(!) Kaffee machen einem den Start in den Tag leichter. Lecker !
RK User (herber…)
Classificação do local: 4 Kassel, Hessen
In Kassel französische Küche zu genießen ist nicht immer einfach. Restaurants wie das inzwischen geschlossene La Tomate haben französisch inspirierte Gerichte auf der Karte, einen authentischen Eindruck der kulinarischen Kultur Frankreichs können sie aber nicht bieten. Es ist fast verwunderlich, dass Kassel trotz seiner einflussreichen hugenottischen Geschichte kaum ein traditionelles französisches Etablissement aufweist. Da mich die französische Küche seit meiner Kindheit begeistert und die deutsche Küche ohne die Einflüsse aus der Grande Nation wesentlich ärmer wäre, habe ich seit Jahren Ausschau nach guten Bistros, Brasserien und Restaurants gehalten. Das Le Coq ist der Nachfolger des ehemaligen Mövenpick Restaurants in der Kurfürstengalerie. Ich habe es im Zuge einer Hochzeitstagsfeier mit meinen Eltern und meiner Lebensgefährtin besucht. Wie für Brasserien üblich bietet das Le Coq nur eine Mittagskarte mit einer kleinen Auswahl wöchentlich wechselnder Gerichte an. Das Ambiente der Brasserie erinnerte an ein gutgeführtes Bistro, es wirkte hell und einladend und wir bekamen sofort einen Platz angeboten. Das Klientel des Le Coq ist eher bürgerlich und mittleren Alters. Der Ober war präsent und aufmerksam, aber nicht aufdringlich. Er organisierte sofort eine Vase für die von uns mitgebrachten Blumen für meine Mutter, nahm die Mäntel der Damen entgegen und erkundigte sich in Abständen nach unserem Befinden. Die Dekoration der Tische war eher zweckmäßig, wobei mir eine Tischdecke besser gefallen hätte als die vorhandenen Papiersets. Auf der Karte gab es vier Gerichte als Tagesmenu zur Auswahl: Ein herrlich zartes gebackenes Pangasiusfilet im Weinteig, eine gut gebratene Entenbrust an Lebkuchenjus, leider etwas trockene Putenmedallions mit gebratenen Kartoffelklöschen und leider auch die unsäglichen Spaghetti Carbonara. Die Salatbeilagen waren frisch, wobei der Gurkensalat zum Pangasius eher unpassend war. Die Majonaise mit frischer Gartenkresse zu den Putenmedallions enthielt stattdessen Schnittlauch, was ansich nicht schlimm war, aber bei meiner Lebensgefährtin für leichte Verwunderung sorgte. Als Dessert gab es eine ordentlich angerichtete Kugel Zimteis mit Pflaumensauce und Mandelgebäck als Topping. Das Le Coq hat eine umfangreiche Weinkarte, allerdings zogen wir zur Mittagszeit das Mineralwasser dem Alkohol vor. Das Tagesmenu für etwa 10 Euro ist im Preis-Leistungs-Verhältnis sehr gut und die Speisen kamen warm auf den Tisch, was in diesen Tagen in der Gastronomie längst keine Selbstverständlichkeit mehr ist. Fazit: Das Le Coq ist modern und offen, aber nicht beliebig. Es bietet saisonal abgestimmte, bürgerliche Leckereien ohne pseudo-französische Klichées. Mit sehr gutem Service für relativ kleines Geld bleibt es bei mir in bester Erinnerung.