Bootshaus Naturfreunde Rappenwört

Die Suche nach Naturfreundehäusern in und um Karlsruhe führte uns dieses Mal in den Karlsruher Westen nach Rappenwörth. Direkt neben dem Rheinstrandbad befindet sich das von außen ziemlich unscheinbare Naturfreundehaus Rappenwört (Bootshaus). Im Sommer lässt es sich im Freien sicherlich gut aushalten.
(Siehe Foto unten) (Siehe Foto unten)
Ein gutes Zeichen schien uns allerdings der trotz abgeschiedener Lage gerammelt volle Parkplatz gegen 13.00 Uhr konnten wir uns gerade noch den letzten freien Tisch sichern.
Die Einrichtung des recht engen Innenraums lässt sich als gemütlich bezeichnen. Obwohl das Mobiliar recht einfach und betagt ist, wirkt die recht dunkle Dekoration in sich stimmig und wird durch die vielen Fenster, nette Tischdecken und frische Blumen auf den Tischen sichtbar aufgehellt. Essen und Getränke muss sich jeder Gast selber holen.
Ein Blick auf die Speisekarte zeigt, dass sich die Pächter des Hauses klar spezialisiert haben. Der weitere Name Herbys Schnitzelhaus spricht Bände, angeboten werden insgesamt 30 Schnitzelvariationen. Neben den sämtlich vorhandenen Klassikern kann der experimentierfreudige Gast auch Exoten wie Schnitzel mit Chilibohnen, Currysoße oder mit Birne/​Käse (?!?) auswählen. Paniertes gibt es in 200 Gramm-​Portionen nebst Beilagen (Pommes oder Spätzle jeweils mit Salat) für 6 – 7 Euro, starke Esser zahlen 9,30 Euro für 400 Gramm Schnitzel. Die weitere Auswahl (Flammkuchen, Schweine– und Rumpsteaks sowie drei Alibisalate) tritt da in den Hintergrund.
Da die Augen oft größer als der Magen sind, traute ich mir ein Cordon Bleu mit Pommes und Salat (11,40 Euro) zu. Da gerade großer Andrang herrschte, musste ich 30 Minuten warten, bis meine Nummer 198 aus der Küche stilecht per Lautsprecher ausgerufen wurde.
Ich holte ein Mensatablett mit einem Riesenfleischberg ab:
(Siehe Foto unten)
Geschmacklich war an dem aus der Fritteuse stammenden Schnitzel kaum etwas auszusetzen. Das Schweinfleisch war gut, weder zäh noch zu sehr geklopft, Käse und Schinken lagen gut gewürzt zwischen zwei stattlichen Schweineschnitzeln begleitet von guten Pommes. Dagegen fiel der recht einfallslose Salat etwas ab; für meinen Geschmack schwamm das Cordon Bleu auch in zu viel Soße. Die Portion war für mich wirklich nur mit großer Anstrengung zu schaffen und das obwohl ich mich bisher für einen der talentiertesten Schnitzelesser weit und breit gehalten hatte. In Karlsruhe ist mir eine solche Portion bisher noch nicht untergekommen.
Insgesamt ist das Naturfreundehaus Rappenwört alias Herbys Schnitzelhaus eine ebenso schmack– wie vor allem nahrhafte Option für Ausgehungerte. Die Qualität ist solide, der Preise stimmt für diese Riesenmengen allemal.

Kategorie: Speiselokal, Gut bürgerlichVor einem starken Jahr, Anfang April 2008, schrieb ich meine erste Bewertung. In dieser bewertete ich das Bootshaus, damals gerechtfertigt recht gut, leider muß ich diese Bewertung nach meinen gestrigen Erfahrungen ein wenig revidieren. Beim Betreten des Lokals, das durchgehend warme Küche anbietet, fiel mir zuerst auf, das ich der einzige Gast bin, wobei das Montag mittag um 14.30 Uhr nicht verwunderlich ist. Dementsprechend verwundert wurde ich begrüßt und nach meinem Wunsch gefragt. Zunächst orderte ich ein großes Spezi (0,4 l 2,60 €). Nachdem ich die im Moment ausschließlich Schnitzel und Rumpsteak enthaltende Karte studiert hatte, entschied ich mich für ein Rumpsteak mit Kräuterbutter, Pommes und Salat. Kaum hatte ich diese Bestellung ausgesprochen kam zurück: «Rumpsteak hammer nich da, im Moment gibts nur Schnitzel.“Schade, auf die Schnelle wählte ich dann ein Jägerschnitzel mit Pommes und Salat (9 €). Nach recht kurzem Klopfen hörte ich die Schnitzel auch schon in der Pfanne hüpfen und wenige Minuten später stellte die Wirtin mit den Worten: «Ihr Essen» ein Tablett auf den Tresen. Von der Optik hat sich nicht viel geändert (siehe Bild), eine große Portion mit zwei Schnitzeln, viel Soße, die Beilagen in einer extra Schale und ein großer Beilagensalat. Auch geschmacklich hat sich im Vergleich zu letztem Jahr nicht viel geändert, leider ist jedoch die Fleischqualität nicht mehr die beste. Eines der beiden Schnitzel hatte einen ausgeprägten Fettrand, auch durch einige Sehnen durfte ich mich durcharbeiten. Auf die Pommes gehe ich nicht großartig ein sondern wende mich direkt zum Salat. Die Schnittsalate ziemlich eindeutig holländisch (van der Dose), der Grünanteil frisch und mit Essig/​Öl-​Dressing lecker, nur wozu dann obendrauf nochmal ein Joghurtdressing aus der Dose? Nachdem ich mein Tablett wieder am Tresen abgestellt hatte rief ich ein freundliches «Auf Wiedersehen» in die Küche, eine Antwort kam nicht zurück.