Forellenstube

Das «Landhaus Zu den Rothen Forellen» ist ein sehr schön an einem kleinen See gelegenes Hotel und Restaurant.
Ausreichender Parkplatz ist vorhanden, das ganze Anwesen ist sehr gepflegt, die Einrichtung stilvoll und sehr geschmackvoll.
Der Empfang ist sehr freundlich. Wir konnten auch unseren Hund mit ins Restaurant nehmen, der unter dem Tisch lag und auch so gut erzogen ist, dass man ihn während des Essens überhaupt nicht bemerkte.
Das Restaurant ist geräumig und hat verschiedene Bereiche.
Es gibt eine umbaute Terrasse.
Das Personal ist sehr freundlich und bemüht.
Die Speisekarte ist reichhaltig. Allerdings ist die Küche enttäuschend, entspricht nicht dem Ambiente und lässt einige Wünsche offen.
Es war zu hören, dass der Küchenchef gewechselt haben soll, was sich nach unseren Erfahrungen, als wenig glückliche Änderung herausstellte.

Aufgrund von diversen Empfehlungen und Kritiken wollten wir die Forellenstube in Ilsenburg auch mal selbst testen, zumal ich noch nie in einem Sternerestaurant gegessen hatte.
Das Restaurant liegt sehr schön an einem Dorfteich, sehr schönes Gebäude/​Hotel, sehr nettes Ambiente. Angenehmes Publikum mit ehr gehobeneren Anspruch. Nette Bedienung. Die Karte hatte mir nicht so zugesagt, wir bestellten letztendlich Wiener Schnitzel vom Kalb mit getrüffelten Kartoffelsalat. Das Essen war gut, aber nichts besonderes. Der Einwand meines Mannes, dass das Schnitzel in Öl und nicht in Butter gebraten war wurde von der Bedienung ehr überhört. Es wurde aber in der Kücke nochmals nachgefragt und uns beteuert, dass dem so nicht sei.
Insgesamt ein guter Abend, aber bei weitem nichts besonderes und was ich mir von einem Sternerestaurant erwartet habe.
Vielleicht wird ein neuer Versuch überragender werden.

Ein Traumabend! Nicht anders zu beschreiben. Freunde, Genießer, Feinschmecker: startet eure Routenplaner und fahrt nach Ilsenburg! Vergesst die scheinbar schwankenden Bewertungen im Netz und in den gedruckten Büchern, seit dem 1.2.11 kocht hier ein neuer Chef und das ganz hervorragend. Die Ankunft: An einem sehr ungemütlichen Abend mit Sprühregen und nur 2 Grad C wurde ich gleich an der Rezeption entschleunigt und gefragt, ob ich nicht zunächst am Kamin in der Lobby Platz nehmen wollte. Umgehend erschien auch der Restaurantleiter, begrüßte mich mit Namen und wechselte einige freundliche Worte, verbunden mit dem Aperitifangebot, das sich hier sehen lassen kann, der Hotelbar sei Dank. Mein Martini Dry war in Kürze gemixt und serviert und sehr gut. Dazu wurde noch ein erster Gruß aus der Küche gereicht, ein schmackhaftes Kaninchencroustillant. Tolle Idee. Es folgte schon einmal die Karte, die noch im Lobbysessel mit Apéritif studiert werden konnte. Platz nehmen konnte ich anschließend in einer Art Privatsalon, ca. 120 qm, geschmackvoll rot (Möbel und Teppich) und weiß (Tische und Wände) dekoriert. Blick über die Seeterrasse auf den Forellenteich vor dem Haus. Gläser von diVino/​Rosenthal und Besteck von Robbe&Berking. Wunderbar. Der Rieslingsekt des Hauses, den ich anschließend wählte, zeigte, dass es nicht immer Champagner sein muss — fein. Auf der Karte wurde nur ein 8-​gängiges «Degustationsmenü» angeboten, dessen Gänge man nach Wahl reduzieren konnte. Da mir bereits die Auswahl sehr zusagte, habe ich nicht weiter nachgefragt. Es könnte also bei bestimmten Geschmacksvorlieben oder –abneigungen sinnvoll sein, vorher einmal dort nachzufragen, was aktuell im Angebot ist.
Ich bestellte mir das Menü in 7 Gängen, was den Entfall des Käsegangs bedeutete. Preis 112 Euro. Achtung, für das was gleich kommt, ist das nicht überzogen und wer meint, dass «in dieser Gegend am Harz» das nicht angemessen sei, dem sage ich nur, dass die Kulinarik und auch die Kalkulation nun mal nicht wirklich von der Geographie bestimmt werden.
Als weiteren Gruß aus der Küche gab es Jakobsmuschelcarpaccio auf Kräuter-​Kartoffelstampf mit Passionsfruchtsauce. Köstlich. Die Brotauswahl bestand aus vier Sorten (2 hell, 2 dunkel), dazu gab es Salzbutter, getrüffelten Kräuterquark, extra natives Olivenöl und Fleur de Sel. Gut so, nicht nur Ansprüche erhoben und Erwartungen erweckt, sondern auch erfüllt. Gleich bei solch einer Kleinigkeit.
Als ersten Gang gab es einen Gâteau von der Gänsestopfleber mit Rote Bete und Apfel-​Wasabischaum. Ha, wären nur alle Schäume so wie dieser hier, es würde niemand mehr von einer Modeerscheinung reden. Es war ein Schaum (ohne Gelabber), der «einfach» nur nach Apfel und Wasabi schmeckte. Beides ergänzte sich perfekt und beide Geschmacksrichtungen waren ebenso perfekt ausgewogen. Genial. Auf hohem Niveau war auch der Gâteau aus Stücken und Crème und die Darbietung war ebenfalls großartig. Ich war schon schwer begeistert und es sollte tatsächlich so weiter gehen.
Die anschließende Harzer Köhlersuppe mit Scheibe von einer Geflügelpastete und Wirsing-​Pilzrolle, am Tisch aufgegossen, war ein purer Essenzgenuss, super.
Als Fischgang folgte ein geräuchertes Störfilet auf Selleriepüree und Blutwurstcannelloni. Gut. Die Cannelloni war fingerlang und thronte als gestreifte Verzierung auf dem Fisch, aber der deutliche Blutwurstgeschmack harmonierte sehr gut zum Raucharoma des Fischs und wurde gleichzeitig wieder etwas durch die Nudelhülle gemildert. Der Fisch machte den Eindruck, als wär er gerade erst frisch für mich aus dem Rauch gekommen, hervorragend. Und schmeckte Sellerie immer so mild und fein wie hier — es wäre seit Kindertagen mein Leibgericht, anstelle auf der no-​go-​Liste zu stehen. Speziell hier, wie auch beim ersten Gang war zunächst ein hervorragender Umgang mit dem frischen Produkt als auch ein Händchen für Zubereitung und Anrichtung zu spüren.
Der nächste Gang war eine Lausitzer Taube mit Jackfruit und Anis-​Kreuzkümmeljus. Oh, schon wieder so was problematisches: Anis und Kümmel. Auch hier wiederum genialer Umgang mit den Aromen, im Jus waren nur passend feinste Auszüge der beiden Gewürze zu schmecken, aber noch so deutlich, dass man sie nicht «suchen» musste. Von der Taube gab es einige rosa Scheiben von der Brust, sehr gut. Einzig die Jackfruit stellte für mich ein Manko dar, ihr dezent-​fruchtiger Geschmack passt sehr gut zur Taube und dem dunklen Jus, aber das Mundgefühl insbesondere des paniert gebratenen Stücks mag nicht jedem behagen, es war etwas faserig und gleichzeitig seltsam weich.
Vor dem Hauptgang gab es ein Sorbet. Paprika mit Himbeeren. Hier kam ich schwer ins Überlegen, nicht eine Alternative zu bestellen oder dies zu streichen, da weder Paprika noch Himbeeren meine Top-​Genussfavoriten sind. Gut, dass ich das nicht gemacht habe, ich hätte was versäumt. Das Sorbet war von gelber Paprika und harmonierte nicht nur optisch hervorragend mit der Himbeere. Die Paprikazubereitung war dermaßen ge…