Geographen mögen wissen, wo dieser Landstrich exakt anfängt oder aufhört jeder, der diese Landschaft liebt, hat einen anderen Einstieg in die wunderbar geschwungenen Hügel zwischen Handeloh, Undeloh, Hanstedt oder wo auch immer Natürlich müsste man hier sein, wenn die Heide blüht dann ist es wie auf den bekannten Fotos: Heidschnucken(also Schafe) trotten langsam über dicht heidebewachsene Hügelkuppen, versinken im dunklen Lila der trockenen Blüten, irgendwo ein noch gemächlicherer Schäfer, und wir traben unter der schweren Nachmittagssonne des Spätsommers müde und glücklich über sandige Wege an dunklen Nadelwäldern entlang einem der alten Dörfchen mit ihren reetdachgedeckten Fachwerkhäuschen entgegen, gelegentlich überholt uns eine Kutsche mit dicken Pferden davor, am Ziel gibt es immer irgendwo eine dieser Teestuben, in denen man unter alten krummen Holzbalken eine Kann guten Tee aus echtem alten Porzellan und ein deftiges Heidebrot mit dicken Schinkenscheiben oder wahlweise einen schweren Kuchen genießen darf. Im Frühjahr ist alles anders. Aber nicht weniger schön. Die Hügel scheinen in ihrem hellen Grün geradewegs in den hohen lichthellen Himmel zu klettern, die Sonnenstrahlen locken Wiesenblüten aus Weiden und Äckerrändern und die Füße tragen einen irgendwie schneller die Kuppen hinauf und hinab. Der Wald ist lichter und das Grün der Blätter noch nicht satt und schwer, überall dringt licht bis zum Boden, wo die Maiglöckchen wie wilder Girsch wuchern. Die kleinen Bäche sind noch lebendig, auch wenn die untypische Dürre sie schon ein wenig auf Sommermaß reduziert hat aber hier sind die Auen dennoch immer saftig. Hinter den Waldrändern finden sich immer wieder verstreute Dörfchen mit Reetdächern, deren ruhige Bewohner viel mit ihren Haustieren unterwegs sind, ob Hund oder Pferd. Aber auch im Frühjahr endet der Weg auf der Veranda eines Strohdachhauses. Alte Frauen servieren aromatischen Spargel und erzählen von Zeiten, da man hierher nur zu Fuß wandern konnte die Kleinbahn von Hamburg fuhr ja nur bis ins zauberhafte Dorf Marxen aber auch damals war den geplagten Städtern keine Mühe zu groß, um in diese Idylle zu gelangen. P. S.: Für Ortsfremde ist der beste und prägnanteste Einstieg Sudermühlen und der Weg nach Undeloh, dicke Feldsteine enthalten hier übrigens oft Wegweiser mit praktischen Angaben…